Diplomat und Rebell von Terra
aufgeputzten Diplomaten und Militärs von mehr als einem Dutzend Welten. Sie feierten unter schimmernden Kronleuchtern die Unabhängigkeit von Quopp.
»Schade, Tief-tief«, sagte der Ween. »Sieht so aus, als gäbe es in der nächsten Zeit keinen Spaß mehr. Wird mir fehlen. Grünzeug schneiden hält nicht so in Übung wie Voion auseinandernehmen.« Er seufzte. »Du wirst uns auch fehlen, wenn du nach Stelzdorf zurückgehst.«
»Jetzt, da ihr zivilisiert seid, werdet ihr sehen, daß ihr eure ganze Kraft braucht, um für den Frieden zu kämpfen«, tröstete ihn Retief.
»Großer Freund von friedlichen Regelungen«, erklärte Jik-jik. »Ist niemand so friedlich wie ein toter Unruhestifter.«
»Haltet es in vernünftigen Grenzen, sonst habt ihr die Terries auf dem Hals. Sie sind Spielverderber, wenn es um Massaker geht.«
»Ist ein guter Tip. Werde ihn mir merken.« Jik-jik beugte sich dicht zu Retief. »Möchte wissen, wie du mit der Verkleidung die Terries täuschen kannst. So gut ist sie nicht.«
»Sag es mir, wenn sie zu rutschen anfängt.«
Big Leon erschien. Er fühlte sich im schwarzen Coverall mit weißer Fliege sichtlich unbehaglich.
»Sieht so aus, als hätte der gute Longspoon Einsicht gewonnen, als er am Seil baumelte«, sagte er. »Vielleicht werden wir Händler jetzt endlich fair behandelt.«
»Die meisten Leute sehen ihre Fehler ein, wenn man es ihnen nur deutlich genug einbleut«, meinte Retief.
»Ja. Äh ...« Leon sah Jik-jik an. »Euch hatten wir auch falsch eingeschätzt. Ihr habt gut ausgesehen, als ihr im Dschungel angegriffen habt.«
»Na, ihr Terries habt selbst viel Arbeit erledigt. Kann sein, daß wir zusammenarbeiten.«
General Hish hatte Retief erspäht. Retief ging zu dem kleinen Groaci hinüber, der jetzt ein Lendentuch mit Goldfransen trug. Sein Kamm war im Feigenblattmuster geschmückt.
»Wirklich, Retief, ich finde, Sie sind zu weit gegangen, als Sie uns Groaci ganz von hier verbannten. Ich fürchte, ich muß auf einer Lockerung dieser Bedingung bestehen und auch die Erlaubnis erzwingen, Mineralsuchen durchzuführen.«
»Sie verwechseln die Terminologie, Hish«, sagte Retief. »Nicht ich habe Ihre Waffenschmuggler verbannt. Das war Tief-tief.«
»Hören Sie auf«, zischelte Hish. »Aus Kollegialität habe ich geschwiegen und dem Botschafter nichts von Ihrer reichlich komischen Rolle während der Umsturzbewegung verraten, aber ...«
»Tsk, tsk, Hish. Ich dachte, diese Dinge seien erledigt.«
»Ihr Rollentausch vom Diplomaten zum Anführer der Rebellenarmee war eine Kleinigkeit dagegen, daß Sie Ihren Missionschef in seinem eigenen Allerheiligsten übers Ohr hauten«, erklärte Hish. »Aber wenn Sie ein paar Hish-Prospektoren die Erlaubnis geben, im Inneren nach Erzen zu suchen, dann vergesse ich die Angelegenheit vielleicht.«
»Sie sollten Ihre Impulse zur Offenheit besser unterdrücken«, mahnte Retief. »Zumindest bis zur Klärung über die Ursache des Jacht-Absturzes. Seine Kaiserliche Hoheit, Ronare der Neunte von Lily, drängt auf eine sofortige Untersuchung. Schließlich war es seine Jacht ...«
»Pech gehabt. Aber ich sehe nicht ein ...«
»Glücklicherweise detonierte das Geschoß nicht, sondern blieb beinahe unbeschädigt zwischen den Heckdüsen stecken.«
»Retief! Sie haben ...«
»Das Geschoß ist in Händen der Vereinigten Stämme. Sie können die Groacischrift nicht lesen und wissen also nicht, woher das Ding stammt. Aber das Beweisstück befindet sich an einem sicheren Ort.«
»Erpressung?« zischelte Hish. »Nachdem ich mein Leben riskierte, um Sie in Ikks Büro zu bringen?«
»An diesem Tag funktionierte der Instinkt der Groaci, immer den Sieger zu unterstützen. Waren wir uns nicht einig darüber, daß nichts dadurch gewonnen wird, wenn jemand von dem Austausch der Waffen durch Propagandamaterial erfährt ...«
»Wenn Sie mich bloßstellen, informiere ich die ganze Galaxis von Ihrer schändlichen Rolle bei dieser Tat.«
»Ich gestehe, daß mir das peinlich wäre«, gab Retief zu. »Aber mein Bericht würde ganz Groac in einem sehr düsteren Licht erscheinen lassen ...«
»Nicht so laut!« Hish sah sich um.
»Wir haben uns noch nicht über die moralischen Folgen unterhalten, die durch die Einfuhr von Quopp-Teilen nach Groaci entstehen würden. Sie brauchten die Dinge doch für Ihre berühmten Tri-Di-Geräte und für die elektronischen Stimulatoren des Vergnügungszentrums ...«
»Aber Quopp stellt doch solche Teile gar nicht her«, sagte Hish
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