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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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scharf. »Allein!«
    Die Tür ging vorsichtig auf. Eine scharfe Nase kam zum Vorschein, dann ein unrasiertes, zurückweichendes Kinn, gefolgt vom terranischen Botschafter selbst. Er zog den Kopf ein, als er Ikk sah, und warf dann Retief und Hish einen Blick zu. Hish hatte sich wieder hinter seiner Maske versteckt.
    »Ah, hier sind Sie, Herr Premierminister«, sagte er. »Hm ...«
    »Hish, sagen Sie ihm, daß er mir nicht in Schußlinie kommen soll«, sagte Retief im Stammesdialekt. Longspoons Blicke richteten sich auf den verkleideten Retief, musterten den Groaci und dann wieder den Premierminister. »Ich verstehe nicht recht ...«
    »Der Herr hinter mir ist bewaffnet, mein lieber Archie«, sagte Hish. »Ich fürchte, daß er und nicht unser geschätzter Kollege, der Premierminister, die Situation beherrscht.«
    Longspoon starrte Retief verständnislos an. Seine eng zusammenstehenden Augen waren unruhig.
    »Wer – wer ist er?« stieß er hervor.
    »Er ist der den Würmern geweihte Unruhestifter, der es gewagt hat, meine Armee zu besiegen«, fauchte Ikk. »Da haben Sie Ihr Quopp unter der Alleinherrschaft der Voion.«
    »Und Sie werden staunen«, fügte Hish hinzu, »wenn Sie seinen Namen hören ...« Doch dann schien er sich an etwas zu erinnern und schwieg.
    »Oh, ich kenne den Namen des Banditen«, sagte Longspoon gekränkt. »Als Diplomat muß man sich auch mit diesen Volksbewegungen befassen. Er heißt – äh – Tüff-tüff oder so ähnlich.«
    »Wie klug Eure Exzellenz sind«, flüsterte Hish.
    »Jetzt, da die Vorstellung vorüber ist«, meinte Retief im Stammesdialekt, »kommen wir wieder zur Arbeit. Ikk, ich will, daß die gesamten Terraner zum Hafen gebracht und auf einen der ausländischen Frachter abgeliefert werden, die Sie beschlagnahmt haben. Sie erhalten sofortige Starterlaubnis. Inzwischen benutzen wir den heißen Draht zum Sektoren-Hauptquartier, um ein Geschwader CDT-Friedensschiffe anzufordern. Ich hoffe, sie kommen noch rechtzeitig, um ein paar Voion als Museumsstücke zu retten.«
    »Was sagt er?« Longspoon zupfte an seinem steifen zinnoberroten Kragen. Sein Mund schnappte auf und zu, als müßte er durch Kiemen atmen.
    »Er verlangt, daß Sie und Ihre Leute Quopp sofort verlassen«, sagte Ikk schnell.
    »Was soll das? Quopp verlassen? Meinen Posten im Stich lassen? Also, das ist doch die Höhe! Ich bin voll akkreditierter terranischer Botschafter. Wie könnte ich den Untersekretären je erklären ...«
    »Sagen Sie einfach, daß Sie dazu gezwungen wurden«, schlug Ikk vor. »Von Verbrechern vertrieben, die illegal im Waffenbesitz waren ...«
    »Waffen? Hier auf Quopp? Aber das – das ...«
    »Ist eine schändliche Verletzung des Interplanetarischen Gesetzes«, flüsterte Hish. »Einfach schockierend ...«
    »Geben Sie Ihre Befehle, Ikk«, sagte Retief. »Ich will, daß bis zum zweiten Joopaufgang alles erledigt ist. Wenn ich hier noch länger mit dem Finger am Abzug dastehe, werde ich vielleicht kribbelig.«
    »Was?« Longspoon wartete auf die Übersetzung.
    »Er droht mir mit dem Tode, wenn ich nicht gehorche«, sagte Ikk. »So sehr ich es bedaure, Archie, daß wir unter so – äh – demütigenden Umständen voneinander scheiden müssen, so kann ich es doch nicht ändern. Nun ja, nach Ihrer Entlassung aus dem Korps wegen illegaler Lieferung terranischer Waffen an die Rebellen ...«
    »Ich? Unsinn! Es gibt keine terranischen Waffen auf Quopp.«
    »Sehen Sie sich die Pistole an, die im Moment auf mein Großes Ehrenkreuz der Legion de Cosme zeigt«, fauchte Ikk. »Ich nehme an, Sie kennen eine terranische Pistole, wenn sie vor Ihrer Nase ist.«
    Longspoons Gesicht wurde lang. »Ein Browning Mark XXX«, keuchte er.
    Hish kippte ein Auge nach hinten, um Retief anzusehen. Retief sagte nichts.
    »Sie können immer noch Ihre Memoiren schreiben«, fuhr Ikk fort. »Natürlich unter einem Pseudonym, denn der Name Longspoon wird einen üblen Beigeschmack haben.«
    »Ich bleibe!« Longspoons Adamsapfel zitterte vor Entrüstung. »Ich warte, bis Gras über die Sache ... ich meine, bis ich die Situation klären kann.«
    »Sagen Sie doch bitte dem Botschafter, daß sein guter Freund Ikk die Absicht hat, ihn aufzuhängen«, befahl Retief Hish.
    »Lügen!« kreischte Ikk in Terranisch. »Alles Lügen! Archie und ich haben die Sauerkugeln der Ewigen Kameradschaft gegessen.«
    »Ich rühre mich keinen Millimeter von hier«, sagte Longspoon zitternd. »Ich bin fest entschlossen.«
    »Ikk, tun Sie etwas«,

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