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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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befahl Retief. »Mein Finger juckt schon.«
    »Sie würden es nicht wagen«, protestierte Ikk schwach. »Meine treuen Truppen würden jedes Ihrer Räder einzeln zerlegen ...«
    »Aber Sie werden das Schauspiel nicht mehr erleben.« Er dirigierte Hish vor sich her, beugte sich über den Schreibtisch und richtete die Pistole auf Ikks zentrale Einlegearbeit. »Jetzt!« sagte er.
    Hinter ihm war ein Rascheln, ein Schnaufen ...
    Er trat zurück und sah gerade noch, wie der Botschafter einen Stuhl schwang. Dann wurde es dunkel um ihn.
     
    *
     
    »Ah«, schnurrte Ikk wie eine Kreissäge. »Unser Anführer ist jetzt in der Lage, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen.« Er begleitete seinen Scherz mit ratternden Geräuschen. Retief war auf den Stuhl geschnallt, mit dem Longspoon ihn niedergeschlagen hatte. Starke Seilschlingen hielten seine Arme fest. Er wandte sich ein wenig von dem grellen Licht ab, das in die Sehorgane seines Kopfputzes leuchtete. Zwei schwer bewaffnete Verhörspezialisten der Voion standen neben ihm, die Folterwerkzeuge bereit. Hish parkte in einer Ecke und versuchte sich möglichst unauffällig zu verhalten. Longspoons Manschetten waren verrutscht. Um seinen Hals war eine Schlinge geknüpft.
    »Ich – ich verstehe nicht, Eure Gefräßigkeit«, sagte er zitternd. »Welcher Zeremonie wohne ich da bei?«
    »Ich versprach, Sie auf einen hohen Posten zu befördern«, fauchte Ikk. »Ruhe jetzt, oder wir führen das kleine Ritual gleich und ohne Formalitäten durch.« Er rollte zu Retief hinüber. »Wer hat die nuklearen Waffen geliefert, mit denen meine unschuldigen, fröhlichen primitiv ausgerüsteten Freiheitskämpfer geschlachtet wurden? Die Terraner doch? Ein klassisches Doppelspiel.«
    »Die Terraner haben nichts außer großen Ideen geliefert«, gestand Retief. »Und die haben sie samt und sonders den Voion zur Verfügung gestellt.«
    »Ich schnippe mit den Klauen, wenn ich an ihre Ideen denke«, sagte Ikk verächtlich. »Ich hatte nicht die geringste Absicht, mir in sämtliche Geschäfte von Terranern hineinschnüffeln zu lassen. Sie hätten jedes Slumbeseitigungs-Projekt abgelehnt, wenn dabei auch nur ein paar tausend Dorf-Voion umgekommen wären. Pah! Longspoon hat mir großzügig das Werkzeug zur Befreiung gestellt. Seine Tage waren gezählt, als das Banner der Vereinigten Voion über Ixix wehte.« Er wandte sich an Retief. »Sie geben uns jetzt sofort genaue Auskunft über die Stellung der Rebellentruppen, ihre Bewaffnung, die Truppenbezeichnungen ...«
    »Weshalb wollen Sie denn die Stellungen wissen, Ikk?« fragte einer der Verhörbeamten. »Jeder Quoppina rollt in Richtung der Stadt.«
    »Es gehört sich so«, fauchte Ikk. »Und jetzt seid still und laßt mich weitermachen.«
    »Ich dachte, wir sollten das Verhör leiten«, meinte einer der Voion hartnäckig. »Die Gewerkschaft wird nicht damit einverstanden sein, wenn Sie unsere Arbeit machen.«
    »Hmmph. Die Gewerkschaft hat doch sicher nichts dagegen, wenn mein guter Freund Hish mir als technischer Berater zur Seite steht?« Er richtete ein Sehorgan auf den verkleideten Groaci. »Welche Methoden sind die lustigsten und zugleich die wirksamsten?«
    »Ich soll das wissen?« fragte Hish langsam. »Wie kommen Sie nur auf den Gedanken?«
    »Sie beschäftigen«, flüsterte Retief in der Groaci-Sprache. »Nicht vergessen, auf welcher Seite des Brotersatzes das Ikky-Wachs ist.«
    »Was soll das?« Ikk richtete seine Fühler aufmerksam auf Retief aus. »Was hat er gesagt?«
    »Ich habe nur den Wurm angefleht«, erklärte Retief.
    »In welcher Sprache?«
    »In der des Wurmes natürlich.«
    »Ach so. Tun Sie es nicht wieder.«
    »Ikk!« rief Hish. »Mir ist eben ein sehr beunruhigender Gedanke gekommen ...«
    »So? Dann heraus damit.« Ikk kippte seine Augen in Richtung des Groaci.
    »Äh – ich weiß kaum, wie ich es ausdrücken soll –«
    Ikk rollte auf ihn zu. »Ich habe noch nicht entschieden, was ich mit Ihnen anfangen werde, Hish. Wenn Sie die Scharte auswetzen wollen, dann sagen Sie sofort, was dieses Gestotter soll!«
    »Ich dachte – das heißt, ich dachte eben nicht daran – ich meine, haben Sie zufällig daran gedacht ...«
    Ikk winkte seinen Folterbeamten. »Ich warne Sie, Hish. Sagen Sie mir Bescheid, oder ich übergebe Sie den Männern der Gewerkschaft, auch wenn sie Überstunden machen müssen.«
    Während Hish den Voion in die Unterhaltung verwickelte, arbeitete sich Retief frei. Er schob seine Hand aus dem Panzer mit der

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