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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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Nation war, die die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Betracht zog, interessierte ihn ihre Meinung zu einem Thema, das, wie er wusste, in seinem eigenen Land ein sehr heikles war.
    „Kommen Sie, Mrs. Claessens. In diesem verschlossenen Büro können Sie mir doch sicher sagen, was Sie denken? Ich verspreche, dass ich es Ihnen nicht übelnehmen werde.“ Er lächelte ihr zu und trank einen Schluck Kaffee.
    Sie starrte ihn misstrauisch an. „Sie werden mir vielleicht nicht zustimmen, doch ich halte es für ein sehr sinnvolles Gesetz. Ich weiß überhaupt nicht, warum es so lange gedauert hat.“
    Jack legte seine Papiere auf den Tisch und trank einen weiteren Schluck, und da er immer noch gut gelaunt wirkte, sprach sie weiter: „Als Amerikaner sehen Sie das bestimmt anders, aber ich meine … diese Menschen leben zusammen, teilen alles – Haus, Kinder, Auto, was auch immer. Doch wenn dem Falschen was zustößt, endet der andere vielleicht auf der Straße oder man nimmt ihm sein Kind weg und das nur, weil ihre Beziehung nicht gesetzlich anerkannt war. Es ist barbarisch. Und das können Sie auch an Ihren Präsidenten weitergeben.“
    Jack lachte, als sie an der Vorderseite ihres Blazers zupfte, um das Gesagte zu unterstreichen.
    „Ich bin ganz Ihrer Meinung“, antwortete er.
    „Tatsächlich?“ Sie schien plötzlich aufzublühen.
    „Ja, das bin ich. Verraten Sie es nicht meinem Präsidenten, denn es ist natürlich nicht die offizielle Haltung der USA, doch hier in der Abgeschiedenheit meines Büros kann ich Ihnen sagen, dass ich Ihrer Meinung bin. Leider müssten wir den hier lebenden Amerikanern erklären, dass eine in Belgien geschlossene gleichgeschlechtliche Ehe in den Staaten nicht gültig ist.“
    Mrs. Claessens seufzte. „Und ich nehme nicht an, dass sich das in näherer Zukunft ändern wird?“
    Jacks Antwort war ein gequältes Lächeln.
    „Ja, das dachte ich mir. Kann ich die jetzt mitnehmen?“ Sie deutete auf den Stapel von Dokumenten, die Jack bereits durchgesehen hatte.
    „Sicher, danke“, antwortete Jack, als sie auf die Tür zuging.
    Im letzten Augenblick drehte sie sich noch einmal um. „Mr. Christensen, das hätte ich beinahe vergessen. Mr. Carlton hat versucht, Sie zu erreichen. Er hat dreimal angerufen, aber er wollte keine Nachricht hinterlassen und auch nicht, dass ich ihn zu Ihrem Handy weiterleite. Ihre Nummer habe ich ihm natürlich nicht gegeben … und er war zweimal hier. Ich habe seine Handynummer. Soll ich ihn anrufen und zu Ihnen durchstellen?“
    Jacks Herz machte einen Satz, als er Lucas‘ Namen hörte. Sie hatten noch nicht darüber gesprochen, was am Samstag zwischen ihnen passiert war. Genau genommen, hatten sie sich seit fast einer Woche nicht gesehen.
    Wahrscheinlich glaubt er, ich gehe ihm aus dem Weg.
    „Mr. Christensen? Vielleicht ist es etwas Wichtiges. Er hat zwar nicht gesagt, dass es dringend sei, aber, ich meine, fünfmal …?“
    Das riss Jack aus seinen Gedanken. Er schaute zu ihr auf und sah, dass sie mit mitfühlendem Gesichtsausdruck in der Tür stand. Anscheinend hatte sie den jungen Briten ebenfalls liebgewonnen.
    „Warum geben Sie mir nicht einfach seine Handynummer und ich rufe ihn selbst an?“
    Nur wenige Sekunden später kehrte sie mit einem Zettel mit Lucas‘ Nummer zurück.
    Als er wieder allein war, ergriff er den Zettel und starrte auf die Nummer. Sollte er anrufen? Wenn Lucas ihn aus geschäftlichen Gründen hätte kontaktieren wollen, hätte er eine Nachricht hinterlassen. Also ging es um etwas Privates.
    Es war nicht so, als hätte er in dieser Woche nicht an Lucas gedacht. Tagsüber hatte er nur einfach zu viel zu tun gehabt. Doch die Nächte waren etwas anderes. Er war mehr als einmal mitten in der Nacht aus einem Traum erwacht, in dem er erneut seine Hände über den Rücken des umwerfenden Briten gleiten ließ, doch damit endeten die Träume nicht. Er erwachte mit einer hartnäckigen Erektion, die nach irgendeiner Form der Erleichterung verlangte. Als es zum dritten Mal passierte, war er aufgestanden und die Treppe hinuntergegangen, um Maria nicht zu wecken. Dann hatte er sich vor dem Fernseher, der die zwanzigste Wiederholung einer Serie aus den Achtzigern zeigte, auf dem Sofa niedergelassen und die Augen geschlossen. Es war ein Leichtes, sich Bilder von Lucas ins Gedächtnis zu rufen, während er eine Hand in seine weite Schlafanzughose schob. Er musste nur an das strahlende Lächeln des jungen Mannes denken, das enge

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