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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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und als er während seiner Mittagspause hinübergelaufen war, hatte er es ebenfalls nicht an ihr vorbeigeschafft. Sie hatte zweifellos die Anweisung, ihn nicht hineinzulassen. Da ihm Jacks Durchwahlnummer nicht bekannt war, müsste er es wieder mit dem Wachhund versuchen.
    Er wusste, dass er zu weit ging, doch er war einfach so sicher, dass der ältere Mann seine Gefühle nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch einige Anzeichen dafür gezeigt hatte, dass er sie erwiderte. Doch jetzt befanden sie sich wieder in der wirklichen Welt und da sie nicht zusammen waren, fiel es Jack wahrscheinlich leicht, seine Gefühle zu leugnen und sich für sein sorgenfreies, bequemes Leben mit Maria zu entscheiden.
    Doch Lucas konnte nicht vergessen, wie Jacks Hand langsam seinen Rücken hinuntergeglitten war, sich bewusst die Zeit genommen hatte, jeden Knochen und Muskel zu fühlen. Und damit Lucas gequält hatte, der das gute Gefühl, das Jacks streichelnde Hand in ihm hervorrief, noch nicht einmal zur Kenntnis nehmen durfte, da die Blicke ihrer beider Frauen auf sie gerichtet waren.
    Lucas hatte sich jeden Morgen in der Dusche einen runtergeholt und sich dabei vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, Jack wirklich zu berühren, ihn zu küssen, mit ihm zu schlafen. Heute Morgen wäre er fast dabei überrascht worden, da ihm entgangen war, dass Lucy ihr winziges Badezimmer betreten hatte. Offenbar war er während seines Höhepunktes nicht still gewesen, denn Lucy fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Er hatte irgendetwas gemurmelt und sich nicht getraut, den Kopf hinter dem Duschvorhang hervorzustecken, weil sie dann sein rotes Gesicht bemerkt hätte.
    „Verdammt!“
    Lucas stand hastig auf und nahm seine Jacke von dem Haken an der Tür. Ein letztes Mal. Ein letztes Mal würde er zu Jacks Büro gehen und um Einlass bitten.

    „E R IST nicht da, Lucas, es tut mir leid.“ Gertje Claessens fühlte mit Lucas, als sich Enttäuschung auf seinem Gesicht ausbreitete. „Hören Sie zu, setzten Sie sich doch einen Moment und lassen Sie mich Ihnen eine Tasse Kaffee holen. Oder Tee. Sie mögen doch Tee, oder?“
    Lucas schüttelte den Kopf. „Haben Sie ihm meine Nummer gegeben?“
    „Ja, mein Lieber, das habe ich.“
    Er versuchte zu lächeln. „Danke, Gertje.“ Dann drehte er sich um und wollte gehen.
    „Lucas …“ Als er sich ihr wieder zuwandte, sah er deutlich, wie sie zögerte. „Gehen Sie heute Abend zum Palais des Beaux Arts. Da findet die Eröffnungsgala für die Ausstellung indianischer Kunst statt. Hier …“ – sie wühlte in ihrer Schublade – „… ist Jacks Ersatzeinladung. Ich frage immer nach einer, falls er und Mrs. Christensen mal nicht zusammen ankommen können.“
    Mit einem strahlenden Lächeln machte er zwei Schritte auf sie zu, nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und verpasste ihr einen Schmatzer auf die Lippen.
    Er hörte sie noch rufen: „Tun Sie nichts, was ich nicht auch tun würde“, als er aus dem Büro rannte.

    M ARIA hatte ihren Tag in einem Wellness-Center in Grimbergen verbracht. Es war ihre Begrüßung im American Women’s Club Belgiens gewesen und auch wenn ihr Lebensziel nicht gerade darin bestand, ihre Zeit dort zu verbringen, wie es bei den meisten aus einem anderen Land hierhergekommenen Frauen der Fall war, genoss sie es genauso sehr, verwöhnt zu werden, wie jeder andere auch.
    Sie trug ein cremefarbenes Unterhemd, ein knappes Höschen und keinen BH, und betrachtete sich in dem riesigen Badezimmerspiegel, der den größten Teil der Wand bedeckte. Sie sah nicht anders aus, als an diesem Morgen. Immer noch ziemlich knochig und, so befürchtete sie, ohne die Kurven einer richtigen Frau und mit zu wenig Busen, um einen BH richtig auszufüllen. Was für ein Glück, dass es Wonderbras gab. Außerdem war sie muskulös, und zwar genau an den richtigen Stellen, wie sie fand, denn Jack gefiel es so. Und nach den vielen Peelings und Schlammbädern, die sie im Laufe des Tages erhalten hatte, fühlte sich ihre Haut schön weich an.
    Als sie gerade mit der Hand über ihren flachen Bauch strich, sah sie Jack an seinem üblichen Platz neben dem Türpfosten stehen.
    „Na, Fremder … gefällt dir, was du siehst?“, fragte sie in verführerischem Tonfall.
    Maria sah, wie Jack langsam sein Hemd auszog und von hinten auf sie zukam. Als er seine Arme um sie legte, stöhnte er anerkennend. „Hey, Maire, du riechst nach Rosen und deine Haut fühlt sich an wie Seide.“
    Seine Berührungen waren sanft

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