Diplomatische Beziehungen (German Edition)
Schluck aus seinem Bierglas. „Und da dachtest du dir, du fragst den Typen, dessen Privatleben eine einzige Katastrophe ist. Bisher warst du es immer, der mir Ratschläge geben musste, schon vergessen?“
Jack lachte nicht. „Ich habe Maria um die Scheidung gebeten.“
Sean hob den Blick und als er sah, dass sein Freund es ernst meinte, wich das Lächeln aus seinem Gesicht. „Mein Gott, Jack. Ich dachte immer, ihr zwei wärt das perfekte Paar. Was ist passiert?“
Jack zuckte mit den Schultern. „Wir haben ziemlich gut zusammengepasst, aber bei Weitem nicht perfekt, Sean.“ Er wusste nicht, wie viel er Sean gegenüber zugeben konnte. Würde sein alter Freund Verständnis zeigen?
„Tja, keine Ehe ist perfekt, Kumpel. Aber bei euch beiden hat es immer so mühelos gewirkt und Maria ist eine bessere Diplomatenfrau als meine drei zusammengenommen.“ Sean lachte und fügte dann ernster hinzu: „Was ist schiefgegangen?“
Jack seufzte. Ganz egal, wie nahe sie sich standen, er konnte nicht einfach damit herausplatzen – zumindest nicht mit allem auf einmal. „Ich habe jemand anderen kennengelernt.“
„Sag schon, Jack“, antwortete Sean jetzt wieder grinsend. „Ist es die Rothaarige von der Rezeption? Sie muss ja ziemlich toll sein, wenn du für sie Mrs. Perfect verlassen willst.“
„Sie ist es nicht.“ Jack holte sein Portemonnaie hervor, um für ihr Bier zu bezahlen. „Hör zu, Sean, das hier war ein Fehler. Tut mir leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe.“
Als er aufstehen wollte, hielt Sean ihn am Arm fest. „Entschuldige, das war nicht sehr geschmackvoll. Setz dich wieder hin. Da willst du meinen Rat und ich sage die ganze Zeit das Falsche.“
Jack ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. „Tja, wenn es darum geht, ins Fettnäpfchen zu treten, hast du großes Talent.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Nur eines von vielen.“ Sean bedachte ihn mit seinem gewinnendsten Lächeln. „Also, ich gehe mal davon aus, dass sie nicht gerade begeistert war, als du ihr davon erzählt hast?“
Jack schüttelte den Kopf, während er weiter auf den Tisch starrte. „Sie will nicht in die Scheidung einwilligen.“
„Aber sie kann dich nicht daran hindern. Das weiß ich, weil meine erste Frau es auch versucht hat. Reich einfach die Scheidung ein, gib unüberbrückbare Differenzen als Grund an und das wars.“
Jack hob den Blick zur Decke und seufzte. „Dann wird sie uns durch den Schmutz ziehen und uns den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Die Presse wird sich auf uns stürzen.“
Sean sah Jack an, der immer noch seinem Blick auswich. „Uns? Dich und deine Freundin? Wenn sie an Marias Stelle treten möchte, sollte sie sich lieber schnell an das öffentliche Interesse gewöhnen.“
„Mich und ihn, Sean.“ Endlich erwiderte Jack seinen Blick und sah zu, wie Seans Gesichtsausdruck sich von amüsiert in verblüfft verwandelte.
„Du willst mich auf den Arm nehmen, oder?“ Seans Verblüffung nahm noch zu, als Jack langsam den Kopf schüttelte. „Im Ernst? Jack! Ein Mann? Mein Gott, du weißt wirklich, wie man sich seine Karriere ruiniert. Ich meine, bist du dir ganz sicher? Hast du über die Konsequenzen nachgedacht?“
„Glaubst du etwa nicht, dass ich es ein bisschen anders gemacht hätte, wenn ich es hätte planen können?“
„Ja, schon. Aber scheiße, Kumpel, ein Kerl? Ich meine, du hast nie irgendwas davon gesagt …“
Jack zuckte mit den Schultern. „Das ist nichts, was man seinem besten Freund so nebenbei erzählen kann, oder?“ Jack wurde etwas ruhiger, nachdenklicher. „Schließlich wollte ich deine Freundschaft nicht verlieren, Sean.“
„Vergiss das gleich wieder – als ob mich so was stören würde … aber … du warst wie lange verheiratet? Fünfzehn Jahre? Du hast die perfekte Diplomatenfrau und einen sehr hohen Rang im diplomatischen Dienst.“
„Klingt perfekt, oder? Ist es aber nicht.“
„Und jetzt hast du plötzlich beschlossen, dass du auf Kerle stehst, und wirfst fünfzehn Jahre Ehe und deine Karriere für irgendeinen Typen weg?“
Seans Stimme kam Jack etwas zu laut vor, so dass er seine eigene senkte, um keine Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. „Es ist nicht plötzlich und ich habe es auch nicht beschlossen . Hör zu, Sean, vergiss es einfach.“
„Komm schon, das meinst du doch nicht ernst. Wer zum Teufel ist es denn überhaupt? Einer von deinen Sicherheitsleuten, bei dem du dich in diesen unruhigen Zeiten gut aufgehoben fühlst?“
„Nein,
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