Diplomatische Beziehungen (German Edition)
…“ Sie kochte vor Wut.
Jack wurde klar, dass er jetzt die Nerven behalten musste, sonst würden sie beide auf der Titelseite der Zeitung enden.
Doch Maria war noch nicht fertig. „Ich kann nicht glauben, dass du so egoistisch bist! Was hat er nur mit dir gemacht? Wenn du nur ein einziges Mal an mich gedacht hättest, hättest du gar nicht erst damit angefangen. Du bist ein Narr, Jack.“
Jack schluckte. „Ich habe an dich gedacht. Ich wollte, dass du diese Ehe hinter dir lassen kannst, ohne deine Würde zu verlieren.“
Maria schnaubte. „Hinter mir lassen? Vergiss es! Du wirst ihn auf der Stelle aufgeben!“
„Wer sagt das?“
„Ich sage das, wie immer.“
„Ich werde mich nicht länger so von dir bevormunden lassen wie in den letzten fünfzehn Jahren, Maria.“
Maria warf ihm einen empörten Blick zu „Wie bitte?“
„Du weißt genau, was ich meine.“ Jack hatte nicht vor, sich jetzt geschlagen zu geben.
„Heißt das, du willst mit dieser Dummheit weitermachen? Herrgott noch mal, Jack, wach auf!“
„Ich kann so nicht weitermachen. Ich mache diese Farce nicht länger mit.“
„Meine Rede. Gib ihm den Laufpass.“
„Und dann? Wieder zurück zu dieser Scheinehe?“
„Es ist nicht nur Schein, Jack. Wir geben ein gutes Paar ab, das sagt jeder …“ Maria versuchte wieder ihren Charme spielen zu lassen und darauf hatte er absolut keine Lust.
„Wir sind schon seit Jahren eher Freunde als ein Paar, Maire.“
Sie schüttelte den Kopf. „Und wo liegt da das Problem? Das ist mehr, als man über viele andere Paare sagen kann.“
„Ich will mehr. Ich brauche mehr. Maria … ich liebe ihn. Das kann ich nicht ignorieren.“
„Es ist eine Affäre, Jack. Eine dumme Affäre. Sie kann uns nur schaden, wenn wir es zulassen.“
„Mit ihm fühle ich mich lebendiger als in den ganzen letzten zwanzig Jahren.“
Sie lachte. „Um Himmels willen, hör dich doch mal reden. Du klingst wie ein Groschenroman.“
„Maria, du kannst es auch ohne mich schaffen. Ich bin sicher, dass du auch alleine Karriere machen kannst. Was den diplomatischen Dienst angeht, hast du einen hervorragenden Ruf.“
„FICK DICH, JACK! Ich will es nicht ohne dich schaffen, ich will behalten, was ich hier und jetzt habe. Glaub ja nicht, dass ich es dir und deinem kleinen Flittchen leicht machen werde.“ Sie ballte die Fäuste so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß wurden. Einen Augenblick lang dachte er, sie würde wieder versuchen ihn zu schlagen. „Ist dir nicht klar, wie wir darunter leiden werden?“
„Nicht, wenn wir richtig damit umgehen, Maria. Viele Leute lassen sich scheiden.“
„Du wirst alles ruinieren, wofür wir gearbeitet haben. Dein Erfolg wird niemanden mehr interessieren.“
Jack versuchte, sie mit einem Lächeln zu beschwichtigen. „So weit wird es nicht kommen …“
„Man wird sich nur noch an den Skandal mit dem Botschafter und seinem kleinen, britischen Freund erinnern.“
„Nicht, wenn wir vorsichtig sind.“
„Vorsichtig? Das kannst du vergessen. Wenn du glaubst, dass er ungeschoren davonkommt, irrst du dich gewaltig.“
„Lass ihn da raus, Maria!“
„Ich sorge dafür, dass die richtigen Leute in der britischen Botschaft davon erfahren.“
„Maria, zieh … zieh sein Leben nicht auch noch durch den Schmutz.“
„Und ich vermute mal, Lucy hat davon gewusst?“
„Heißt das, du weißt es nicht von ihr?“
„Nein, Lucy ist ohne ein Wort verschwunden. Aber du hast zwei Leute, die dich decken, deine ‚Sekretärin‘ und deinen Secret-Service-Agenten, nur müssen die erst noch lernen, ihre Ausreden aufeinander abzustimmen.“
„Warum musst du sie da mit reinziehen?“
„Weil sie mich für dumm halten. Weil sie denken, sie könnten mir etwas vormachen.“
„Tja, ich kann dir versichern, dass Gertje dich ganz bestimmt nicht für dumm hält.“
„Ach, die sieht doch nichts außer ihrem wundervollen ‚Herrn Botschafter‘.“
Das führte so zu nichts. „Maire, lass uns darüber reden, wenn wir uns beide ein bisschen beruhigt haben, ja?“
„Da gibt es nichts zu reden. Du sagst deinem kleinen Lover, dass es vorbei ist und wir kümmern uns wieder um unsere Arbeit. Ansonsten wird sich keiner von euch beiden jemals wieder in Diplomatenkreisen blicken lassen können, wenn ich mit euch fertig bin!“
„Sei doch vernünftig, Maria. Bring es mit Anstand hinter dich, sonst ist dein eigener Ruf auch dahin.“
„Lass mich wissen, ob du dein kleines Flittchen willst oder
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