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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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lächelte ihn ein wenig bedauernd an. „Tut mir leid, sie ist erst zwei.“ Er schob die Locken von ihrer Wange nach hinten und brachte ein mürrisches Gesicht zum Vorschein. „Schatz, das ist ein ganz besonderer Freund, jemand, der mir sehr wichtig ist. Sag Hallo zu Jack.“ Und dann an Jack gewandt: „Jack, das ist Ann Elise.“
    Als das kleine Mädchen sich wiederum in Lucas‘ Umarmung versteckte, bemerkte Jack seinen verzweifelten Blick und versuchte, ihn mit einem verständnisvollen zu erwidern.
    „Das wird schon noch, Jack. Sie braucht nur ein bisschen Zeit, weil sie nicht an Fremde gewöhnt ist.“
    Jack lächelte erneut und versuchte, die gerade erhaltenen Informationen zu verarbeiten. Er hatte so viele Fragen an Lucas, doch er wusste, dass er die meisten davon nicht in Ann Elises Gegenwart stellen konnte. Er würde Geduld haben müssen.
    Lucas schien seine Gedanken lesen zu können. „Jack, ich würde dir das hier gern genauer erklären, aber ich kann verstehen, wenn du nicht …“ Er wusste offensichtlich nicht weiter. „Am liebsten würde ich dich zum Essen einladen, aber warum kommst du nicht einfach mit zu mir nach Hause? Um halb acht liegt sie im Bett und dann koche ich uns etwas.“
    In dem Versuch, die Stimmung nicht zu ernst werden zu lassen, fragte Jack schnell: „Ach, jetzt kochst du also auch?“
    Lucas lächelte erleichtert. „Na ja, so was in der Art. Ich habe Zutaten im Haus, mit denen ich kochen kann, und manchmal kommt sogar etwas Genießbares dabei heraus.“
    „Lass mich doch lieber schauen, was ich uns in deiner Küche zaubern kann, während du dich um Ann Elise kümmerst, und wenn sie dann im Bett liegt, können wir reden, okay?“
    Lucas nickte und Jack sah, wie dem jungen Mann Tränen in die Augen stiegen. Er schaute sich um, und als er feststellte, dass sie niemand beachtete, legte er direkt über Ann Elises Arm eine Hand in Lucas‘ Nacken und zog ihn für einen kurzen Kuss zu sich herüber. „Alles wird gut, Lucas. Wir haben eine Menge zu bereden.“

    J ACK befand sich in der winzigen Küche von Lucas‘ Zweizimmerwohnung, wo er gerade in Schränke und Schubladen schaute und überlegte, was er kochen könnte. Er lächelte in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine ziemlich zweckmäßig eingerichtete Küche mit vielen zwar relativ neuen, aber sichtbar häufig gebrauchten Utensilien handelte. Offenbar kochte Lucas tatsächlich von Zeit zu Zeit.
    Als sie hereingekommen waren, hatte er seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen lassen und keinerlei Hinweis darauf entdeckt, dass hier noch jemand anders lebte. Es war ein bisschen unorganisiert und es lag eine Menge Spielzeug herum. Am Kühlschrank waren ein paar Fotos befestigt, von denen die meisten Ann Elise zeigten und einige auch Lucas, doch von einer Mutter war nichts zu sehen. Er war ziemlich sicher, dass Lucas allein mit seiner Tochter lebte.
    Aus dem Badezimmer hörte er ihr fröhliches Schwatzen. Ann Elise verständigte sich größtenteils mit einzelnen Wörtern, aber hatte eindeutig ein Talent dazu, sich trotzdem verständlich zu machen.
    Ein paar Sekunden später kam sie nur mit einer Windel bekleidet und laut lachend in die Küche gestürzt, dicht gefolgt von Lucas mit einem Handtuch. „Komm her, du kleines Monster. Wir müssen deine Haare erst richtig trocknen.“ Als sie Jack in „ihrer“ Küche bemerkte, blieb sie stehen und starrte ihn misstrauisch an.
    Das gab Lucas die Gelegenheit, sie sich zu schnappen und sie hochzuheben. „Hast du Hunger auf ein Sandwich?“
    „Ja, Daddy!“
    „Ist es in Ordnung, wenn Jack dir eins macht?“
    Sie musterte Jack und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, was wohl bedeuten sollte, dass sie ihm eine Chance gab.
    „Was möchtest du auf deinem Sandwich haben, Schatz?“, fragte Jack und hielt immer noch ein wenig Abstand, obwohl es ihn freute, dass das kleine Mädchen sich an ihn zu gewöhnen schien.
    „Kinderwurst bitte“, antwortete sie entschlossen.
    „Kinderwurst?“, erkundigte sich Jack bei Lucas.
    „Mortadella“, erklärte Lucas lachend.
    Jack machte ihr ein Sandwich mit der in Scheiben geschnittenen rosa Wurst und setzte sich neben Lucas, der Ann Elise auf dem Schoß hielt, während sie sich mit großem Appetit über das Sandwich hermachte. Er musste lächeln, als sie versuchte, die Kruste mit Lucas zu teilen, und freundete sich immer mehr mit diesem Bild häuslichen Glücks an. War es noch zu früh, um zu hoffen, dass er vielleicht eines Tages ein

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