Diplomatische Beziehungen (German Edition)
Teil davon sein könnte? Er wusste, dass er Lucas immer noch liebte. Daran hatte er nie gezweifelt, doch ihr Wiedersehen hatte es ihm nur noch deutlicher gemacht. Konnte er darauf hoffen, dass Lucas seine Gefühle erwiderte? Würde Ann Elise ihn im Leben ihres Vaters akzeptieren?
Er wurde aus seinen Tagträumen gerissen, als Lucas Ann Elise erklärte, dass es für sie Zeit zum Schlafen war. „Gibst du Jack einen Gutenachtkuss?“
„Ack?“, fragte sie.
Lucas lachte. „Genau, Jack.“
Sie kroch von Lucas‘ Schoß und ging zu dem Amerikaner hinüber. „Gute Nach‘‚ Ack.“ Sie streckte sich mit gespitzten Lippen zu ihm hoch und er musste lachen, als sie ihm einen kräftigen Schmatzer auf die Lippen verpasste. „Gute Nacht, Ann Elise.“
A LS Lucas etwa eine Viertelstunde später zurück in die Küche kam, war Jack gerade dabei, die dampfenden Fettuccine Alfredo auf Teller zu verteilen.
„Ich hoffe, du hast Hunger? Ich habe schon ewig nicht mehr für zwei gekocht.“
Lucas rieb sich mit den Händen über die Oberschenkel und setzte sich hin. „Ich bin am Verhungern. So was Gutes bekomme ich selten.“
Es war seltsam, aber angenehm seltsam, zusammen in dieser kleinen Küche zu sitzen und zu essen. In ihrer Beziehung war es immer nur darum gegangen, hier und da einen heimlichen gemeinsamen Moment zu finden und diesen dann in einem Hotelzimmer zu verbringen, oder Jack war nach der Arbeit für eine schnelle Nummer in Lucas‘ Wohnung gekommen. Ihr Zusammensein war nie so … häuslich gewesen.
Lucas betrachtete Jack, während der Amerikaner erzählte, wie das Vorstellungsgespräch verlaufen war und warum er für die UNO arbeiten wollte. Jack bemühte sich um die richtigen Worte, womit er wie immer Erfolg hatte, doch dabei schaute er voller Konzentration auf einen unsichtbaren Punkt auf der Tischplatte und nicht in Lucas‘ Richtung.
Und Lucas spürte, wie er sich von Neuem verliebte. Bestand Hoffnung, dass Jacks Gefühle noch die gleichen waren wie damals? Jack war seiner Einladung gefolgt, doch vielleicht fühlte er sich nur einsam, da er schon wieder neu in einer Stadt war, und wollte den Kontakt zu einem alten Freund wiederherstellen. Er wusste nicht, ob er damit leben könnte, für Jack nur ein Freund zu sein. Andererseits schien es Jack auch nicht gestört zu haben, seinen ehemaligen Geliebten mit einer zweijährigen Tochter zu sehen.
„Das hat großartig geschmeckt.“ Lucas schob den Teller von sich und rieb sich den Bauch.
Jack lächelte, während er ebenfalls die letzten langen Nudeln von seinem Teller aß. „Es war schön, mal wieder für jemanden zu kochen.“
Dann war er wirklich einsam .
Jack begann den Tisch abzuräumen, doch Lucas bremste ihn. „Hey, du hast schon gekocht, dann musst du dich nicht auch noch ums Geschirr kümmern! Wir können es einfach in die Spüle stellen und ich spüle es morgen früh.“
„Daddy!“
Lucas entschuldigte sich mit einem Lächeln: „Eigentlich schläft sie immer durch.“
Jack warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. „Sieh lieber nach ihr.“
Lucas fluchte innerlich, als er sich auf den Weg zum Bett seiner Tochter machte.
A LS Lucas ein paar Minuten später in die Küche zurückkehrte, fand er dort Jack vor, der das Geschirr spülte.
Er ging zu ihm und war nicht in der Lage, dem Drang zu widerstehen, ihm eine Hand auf den Rücken zu legen. „Das hätte wirklich nicht sein müssen, Jack.“
„Es macht mir nichts aus. Ich kann dich das nicht alles alleine machen lassen, Luke.“
Als Jack den Kopf zu ihm herumdrehte und Lucas den traurigen Ausdruck in seinen Augen sah, näherte er sich, schlang von hinten die Arme um Jack und legte das Kinn auf die Schulter des Amerikaners.
„Du hast mir gefehlt.“
Er spürte Jack schwer schlucken. „Du mir auch. Gott, Luke, du mir auch.“
Lucas versuchte, seine Enttäuschung zu unterdrücken, als Jack lediglich fortfuhr den Topf zu spülen. Er nahm das Trockentuch von Jacks Schulter und trocknete zügig das Geschirr.
Als er den letzten Topf in den Schrank gestellt hatte, sah er, dass Jack die Arbeitsplatte abwischte, und stoppte ihn.
„Das reicht, Jack.“ Lucas griff nach der Hand des älteren Mannes und zog ihn aus der Küche. „Wir müssen reden und ein paar Dinge aus der Welt schaffen, ernsthaft.“ Er legte den Kopf schräg, als er Jacks ernsten Gesichtsausdruck sah, und küsste ihn kurz. „Komm mit.“
„Hey, ich erinnere mich an dieses Sofa“, bemerkte Jack, um die Stimmung
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