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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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bewusst heraus? Ein Rat,
mein lieber junge. Halte mir eine Pistole zwischen die Augen und drück den
Abzug durch, wenn du musst, aber zieh nicht den guten Namen meiner Duchesse in
den Schmutz. Das verbitte ich mir.«
    »Und
ich, verdammt seist du, will den Namen von Miss Thornhill nicht in den Schmutz
gezogen sehen«, sagte Ferdinand.
    Sein
Bruder richtete sich auf. »Worum geht es hier eigentlich, Ferdinand? Wird es
dich so mitnehmen, sie gehen zu sehen?«
    Das
Leben würde ohne sie leer sein, darum ging es. Es schien nicht mehr viel Sinn
zu haben. Aber er würde vermutlich unbeirrt weitermachen. Man starb nicht an
einer so lächerlichen Krankheit wie einem gebrochenen Herzen. Und wann hatte er
überhaupt angefangen, ihr gegenüber so zu empfinden? Nachdem er mit ihr geschlafen
hatte? Wahrscheinlich machte ihn nur die Begierde unruhig. Nichts Ernsteres.
    »Es ist
so«, sagte er, »dass sie vermutlich bleiben und meine Mätresse werden würde,
wenn ich ihr diesen Besitz heute Morgen nicht übereignet hätte oder ihr die
Besitzurkunde nicht geben könnte. Die Versuchung ist groß. Aber es wäre falsch.
ja, das wäre es, Tresham. Es kümmert mich nicht, was sie in der Vergangenheit
getan hat. Sie hatte vermutlich ihre Gründe. Aber jetzt, verstehst du,
ist sie Miss Thornhill von Pinewood Manor. Sie ist eine Lady. Und ich kann es
nicht ertragen, weil ich sie bereits entehrt habe und es weiterhin tun will,
wenn sie wieder dorthin gehört. Und ich kann den Gedanken an ihre Abreise nicht
ertragen, verdammt noch mal! Und wenn du auch nur eine höhnische Bemerkung
wegen des dummen Geredes machst, das aus meinem Munde dringt, werde ich dich
von deinem Pferd ziehen und dir alle Zähne ausschlagen. Das schwöre ich.«
    Sein
Bruder sah ihn einige Augenblicke grübelnd an, bevor er abstieg und sich neben
ihn stellte. »Komm mit zu Jackson's«, sagte er, »und mach mich fertig, wenn du
dich dann besser fühlst - und wenn du es kannst. Seltsam - ich
hätte nicht gedacht, dass du hinter Weiberröcken her bist, Ferdinand. Aber
vielleicht geht es gerade darum. Vielleicht hätte ich wissen sollen, dass du
hart fallen würdest, wenn du eines Tages fielest.«
    Es war
bereits später Nachmittag, als Ferdinand zum Haus zurückging. Er war mit Tresham
nach Hause gegangen, nachdem sie bei Jackson's gleichwertig gekämpft hatten.
Angie war dort gewesen, hatte auf Ferdinand eingeredet und ihn und Tresham
gezwungen, ihren neuen Hut in Augenschein zu nehmen. Er hatte mit seinem
Neffen, den Tresham zum Tee aus dem Kinderzimmer mit nach unten gebracht hatte,
einen lebhaften Ringkampf ausgeführt. Angle und Jane hatten um seine
Gesellschaft beim Abendessen gewetteifert. Angie hatte gesiegt, aber er hatte
ihr versichert, dass er hinterher nicht mit ihr auf den Grosnickball gehen
würde - Heyward sollte sie begleiten, hatte sie erklärt, aber Ferdie
wisse ja, wie viel er tanzte, dieser unausstehliche Mensch, nämlich überhaupt
nicht, während Ferdie ein göttlicher Tänzer war und ihr den Neid von fast allen
anderen anwesenden Ladys einbrächte.
    Schließlich
traf er beim Haus ein. Er war sich nicht sicher, wie er sich weiterhin
verhalten sollte. Ihr die Besitzurkunde sofort aushändigen und ihr sagen, dass
Pinewood ihr gehörte, ob sie es wollte oder nicht? Oder die Neuigkeit bis heute
Nacht aufsparen? Vielleicht konnten sie heute Nachmittag miteinander schlafen.
Wäre das unehrenhaft? Verdammt, aber die Ehre konnte manchmal eine trübselige,
spielverderbende Last auf dem Gewissen sein.
    »Sagen
Sie Miss Thornhill, dass ich hier bin«, wies er Jacobs an, nachdem er
eingelassen worden war. »Wo ist sie?«
    »Sie
ist nicht zu Hause, Mylord«, sagte der Butler, während er Hut und Stock
entgegennahm.
    Verdammt!
Er hatte die Möglichkeit nicht bedacht, dass sie ausgegangen sein könnte. Aber es
war ein schöner Nachmittag. Sie hatte das Verlangen nach etwas frischer Luft
und Bewegung gehabt.
    »Ich
werde warten«, sagte er. »Hat sie gesagt, wann sie zurück sein wird?«
    »Nein, Mylord.«
    »Hat
sie ihr Dienstmädchen mitgenommen?« Ferdinand runzelte die Stirn. Sie war in
London. Er wollte nicht, dass sie ohne Begleitung draußen umherspazierte.
    »Ja,
Mylord.«
    Er ging
in den Raum mit dem Pianoforte und sah sich um. Wieso, um alles auf der Welt,
hatte er die Wahrheit gestern nicht gleich erkannt, sobald er einen Fuß in
dieses Haus gesetzt hatte?, fragte er sich. Überall stand Jane und Tresham-mit-Jane
geschrieben. Es war ein seltsam heimeliger

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