Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
einmal bemerkte.
    »Mein
lieber Ferdinand ...« Sein Bruder klang ernsthaft besorgt.
    »Sie
lügt«, sagte Ferdinand. »Zum Teufel damit, Tresham, sie lügt!«
    Aber
nun wurde ihre Unterhaltung unterbrochen. Die Kinderzimmertür öffnete sich und
Jane und Angeline traten ein. Einige Minuten herrschten Lärm und Durcheinander,
während die Kinder auf den Arm genommen wurden und Nicholas seiner Mutter und
seiner Tante lauthals erzählte, dass sie eine Burg gebaut hätten, die so hoch wie
der Himmel gewesen sei, und dass sein Onkel ihn so hoch geworfen hatte, dass er
ihn beinahe fallen gelassen hätte. Das Baby begann laut zu schreien.
Glücklicherweise betrat dann die Amme die Szene, um die Erwachsenen zu retten,
die sich daraufhin zum Tee in den Salon zurückziehen konnten.
    »Nun,
Ferdie«, fragte Angeline, sobald sie es sich dort gemütlich gemacht hatten, »hast
du sie schon gefunden?«
    »Miss
Thornhill?«, fragte er wachsam. Er war sich nicht sicher, wie es Heyward
gefallen würde, wenn er Angie Informationen über eine von Londons bekanntesten
Kurtisanen zukommen ließ. »Ja. Im White Horse Inn. Es gehört ihrem Onkel. Ihre
Mutter und ihre Halbschwestern leben auch dort.«
    »Großartig!«,
sagte sie. »Und, sind sie schrecklich gewöhnlich?«
    »Überhaupt
nicht«, sagte er steif. »Tatsächlich ist Thornhill von Geburt ein Gentleman.
Was auch für Wilding galt - Miss Thornhills Stiefvater.«
    »Clarence
Wilding«, bemerkte Tresham. »Ich erinnere mich an ihn. Wurde bei irgendeiner
Rauferei getötet, wenn ich mich nicht irre.«
    »Aber
er war dennoch ein Gentleman.« Ferdinand erkannte noch während er sprach, dass
er in die Defensive geraten war, genauso wie zuvor Mrs Wilding. »Miss Thornhill
ist die uneheliche Tochter des verstorbenen Earl of Bamber.«
    Tresham
hob die Augenbrauen. Angeline wirkte begeistert.
    »Oh,
Ferdinand«, sagte Jane, »das würde erklären, warum sie auf Pinewood Manor war.
jetzt bin ich froher denn je, dass du es ihr zurückgegeben hast.«
    »Die
Tochter eines Earls!«, rief Angeline aus. »Wie überaus großartig! Es wird
vollkommen annehmbar sein, wenn du sie heiratest, Ferdie. Vielleicht runzeln
die allergrößten Pedanten über uneheliche Söhne und Töchter die Stirn, aber
vollkommen respektable Menschen heiraten sie ständig. Und Miss Thornhill wurde
von ihrem Vater anerkannt, bevor er starb. Er schenkte ihr Besitz - ich
bin mir sicher, dass er es tun wollte, auch wenn er es in sein Testament
aufzunehmen vergaß, und jetzt, wo du ihn ihr zurückgegeben hast, wird ohnehin
niemand Genaueres darüber erfahren. Sie wird einfach als Miss Thornhill von
Pinewood bekannt sein - natürlich nur, bis sie Lady Ferdinand Dudley
wird. Jane, wir dürfen keine weitere Zeit ver ...«
    »Angie!«,
sagte Ferdinand scharf. »Ihre Unehelichkeit ist nicht die schlimmste
Beschuldigung, die der Ton gegen sie vorbringen würde. Nicht dass es
mich im Geringsten kümmert, und ich würde ihre Ehre gegen jedermann
verteidigen, der sie anzweifeln wollte. Aber dich würde es kümmern.
Zumindest würde es dich kümmern, wenn Heyward mit dir fertig wäre.«
    »Pah!«,
sagte sie. »Heyward beherrscht mich nicht. Außerdem ist er gar nicht so
verknöchert.«
    »Ferdinand.«
Jane beugte sich in ihrem Sessel vor. »Du magst sie wirklich, nicht
wahr? Wirst du sie heiraten? Wir werden dich niemals verstoßen, wenn du
es tust. Nicht wahr, Jocelyn?«
    »Nein?«,
fragte er und sah sie mit einem seiner finsteren Blicke an.
    Ihre
Augen funkelten. Es hatte Ferdinand stets fasziniert, zu sehen, dass sich Jane
von diesem Blick, der auch den stärksten Mann zum Zittern bringen konnte, nicht
nur nicht einschüchtern ließ, sondern sich auch dazu herausgefordert fühlte,
ihn mit gleicher Münze heimzuzahlen. Vielleicht, hatte er schon vor langer Zeit
geschlossen, war das der Grund, warum Tresham sie geheiratet hatte.
    »Du
willst ein Dudley sein und stellst eine solche Frage?«, rief sie. »Ich
werde Ferdinand nicht verstoßen, selbst wenn du es tust. Und ich werde
auch Miss Thornhill nicht verstoßen, wenn er sie heiraten sollte. Sie kann
nichts für ihre Geburt. Und wer weiß, warum sie diese Laufbahn erwählt hat?
Frauen werden aus vielerlei Gründen Kurtisanen, Mätressen und ... Huren. Aber
niemals aus freier Wahl. Keine Frau würde diese Entwürdigung freiwillig wählen.
Wenn Miss Thornhill Ferdinands Respekt und Bewunderung und Liebe errungen hat,
dann ist sie auch der Anerkennung durch seine Familie wert. Ich werde

Weitere Kostenlose Bücher