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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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dass er sie wieder in seine Gewalt bekam. Pinewood konnte ihr jetzt
nicht mehr helfen. Kirby würde sicherstellen, dass die Pacht nie ganz
ausreichen würde, um die Schulden zu bezahlen.
    Lord
Ferdinand trat zum Tisch und legte die Besitzdokumente neben Marias Bücher.
    »Es gehört dir«,
sagte er erneut.
    »Gut«, sagte sie,
den Blick erneut gesenkt. »Du hast deine Aufgabe erfolgreich ausgeführt. Guten
Tag, Mylord.«
    »Viola«,
sagte er sanft, und sie hörte ihn verärgert aufseufzen.
    Im
nächsten Moment sah sie seine Reitstiefel fast unmittelbar vor ihren
Hausschuhen und dann hockte er sich hin und umfasste ihre Hände. Sie hatte kaum
eine andere Wahl, als ihm in die Augen zu sehen, die nun auf einer Höhe mit
ihren waren.
    »Hasst
du mich so sehr?«, fragte er.
    Die
Frage brach ihr fast das Herz. Vielleicht hatte sie bis zu diesem Moment nicht
erkannt, wie sehr sie ihn wirklich liebte. Nicht nur wie sehr sie in ihn verliebt war, sondern wie sehr sie ihn liebte.
    »Fällt
es dir so schwer, zu glauben«, fragte sie im Gegenzug, »dass ich vielleicht
lieber ich selbst bleibe, als deine Mätresse zu werden?«
    »Ich
habe dir Pinewood angeboten. Du hast gesagt, es bedeute dir nur deshalb so
viel, weil der verstorbene Earl of Bamber es dir schenkte. Hast du ihn so viel
mehr geliebt als mich? Er muss alt genug gewesen sein, um dein Vater zu sein.«
    Unter
anderen Umständen wären seine Worte vielleicht spaßig gewesen.
    »Narr!«,
sagte sie, aber sie sprach es sanft aus. »Ferdinand, er war mein Vater.
Glaubst du, ich hätte ein solches Geschenk von einem Liebhaber angenommen?«
    Er
umfasste ihre Hände fester und sah sie erstaunt an. »Bamber war dein Vater?«
    Sie
nickte. »Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit meine Mutter Clarence Wilding
heiratete. Er war jahrelang bei schlechter Gesundheit gewesen. Er kam nicht
häufig nach London. Damals war er gekommen, um einen Arzt aufzusuchen, aber es
war hoffnungslos. Er wusste, dass er sterben musste. Ich werde ewig dankbar
dafür sein, dass ich ihn im Hyde Park sah und erkannte und ihm zurief, bevor
ich darüber nachdenken konnte. Er erklärte mir, warum ich während all der Jahre
nichts von ihm gehört hatte. Und er versuchte wiedergutzumachen, für mich zu
tun, was er getan hätte, wenn wir nicht durch die Heirat meiner Mutter
entfremdet worden wären. Es war zu spät, als dass er eine annehmbare Heirat für
mich hätte arrangieren können - ich arbeitete bereits seit vier Jahren.
Aber er schenkte mir Pinewood und die Chance auf ein neues Leben. Es war ein
kostbares Geschenk, Ferdinand, weil es von meinem Vater kam. Es war ein
Geschenk aus reiner Liebe.«
    Er
senkte den Kopf und schloss die Augen. »Das erklärt, warum du nicht glaubst,
dass er es versäumt hat, sein Testament zu ändern.«
    »Ja.«
    Ferdinand
hob ihre Hände nacheinander an seine Lippen. »Vergib mir«, bat er. »Ich habe
mich wie ein erstklassiger Dummkopf benommen, als ich nach Pinewood kam. Ich
hätte sofort wieder gehen sollen. Dann wärst du dort jetzt noch glücklich.«
    »Nein.«
Sie sah ihn ernst an. »Du hast dich unter den gegebenen Umständen recht
angemessen verhalten. Du hättest mich gleich an jenem ersten Tag hinauswerfen
können.«
    »Geh
nach Hause«, drängte er sie. »Geh dorthin zurück. Nicht weil ich es will,
sondern weil dein Vater es wollte. Und weil du dorthin gehörst.«
    »Vielleicht
werde ich das tun«, sagte sie.
    »Nein,
verdammt!« Er erhob sich und zog sie mit hoch. »Ich kann an deinem Gesicht
erkennen, dass du mich nur aufheitern willst. Du hast keinerlei Absicht,
dorthin zurückzukehren, nicht wahr? Weil es von mir kommt. Das bringt mich auf
meine ursprüngliche Frage zurück. Hasst du mich so sehr?«
    »Ich
hasse dich nicht.« Sie schloss die Augen.
    Das war
ein Fehler. Er trat näher, schlang die Arme um sie und schloss seinen Mund über
ihrem. Sie war nicht imstande, die Umarmung zu beenden, obwohl er sie nicht
festhielt. Stattdessen schlang sie die Arme um seinen Hals und ließ alle
Mauern, die sie während der letzten Tage um sich errichtet hatte, fallen. Sie
erwiderte seinen Kuss mit aller Sehnsucht, aller Leidenschaft, aller Liebe
ihres Herzens.
    Während
dieser kurzen Augenblicke schien das Unmögliche möglich. Aber die Leidenschaft
hatte nicht die Macht, die Realität sehr lange zu verdrängen.
    »Ferdinand«,
sagte sie und zog den Kopf zurück, hielt ihn aber weiterhin umarmt, »ich kann
nicht deine Mätresse sein.«
    »Nein,
das kannst du, verdammt

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