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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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sein.«
    »Ja,
ziemlich.«
    »Dann
werde ich Sie jetzt verlassen«, sagte er. »Ich werde morgen wiederkommen, um zu
sehen, ob Sie sich gut eingerichtet haben. Vermutlich wird Ihre übrige Habe
innerhalb der nächsten Tage eintreffen. Ich habe gestern eine Nachricht nach
Pinewood gesandt.«
    Er
würde sie aus Rücksicht auf ihre Müdigkeit nach zwei Tagen Reise verlassen. Das
hatte sie nicht erwartet. Wie leicht es wäre. Womöglich waren die nächsten
Minuten die letzten in seiner Gegenwart, bevor sie Zeit hatte nachzudenken.
Aber sie konnte den Gedanken nicht ertragen, heute Nacht allein zu sein. Es
ging zu schnell. Sie hatte keine Gelegenheit gehabt, ihren Geist dagegen zu
wappnen. Morgen wäre sie bereit, aber heute Nacht ...
    Sie
durchquerte den Raum und legte die Fingerspitzen an seine Brust. Er regte sich
nicht, als sie ihm lächelnd ins Gesicht sah und sich ihm entgegenbog, bis sie
ihn von den Hüften bis zu den Knien berührte.
    Ach bin
wirklich müde«, sagte sie, »und bereit fürs Bett. Sie auch?«
    Er
errötete. »Tun Sie das nicht«, sagte er stirnrunzelnd. »Tun Sie es nicht, hören
Sie? Wenn ich eine verdammte Hure wollte, würde ich in ein Bordell gehen. Ich
will Lilian Talbot nicht. Ich will Sie. Ich will Viola Thornhill.«
    Sie
erkannte, dass sie in dem verzweifelten Versuch, sich vor Schmerz zu schützen,
ihre andere Persönlichkeit angenommen hatte, ohne bewusst darüber nachzudenken.
Es war seltsam, dachte sie, und ein wenig erschreckend, zu erkennen, dass Lilian
Talbot ihn abstieß, er aber gegenüber Viola Thornhill Vertrautheit empfand. Er
wollte Viola als seine Mätresse. Sie entzog sich ihm und ließ die Arme sinken.
Ohne ihre übliche Maske lagen alle Empfindungen bloß.
    »Wir
sollten wenigstens ehrlich zueinander sein«, sagte er. »Muss es
Kunstfertigkeiten und Tricks und Spiele geben, nur weil wir eine sexuelle
Beziehung beginnen? Sie wissen es, nicht wahr? Es war wohl auf peinliche Weise
offensichtlich, dass Sie meine erste Frau waren. Also lassen Sie mich Viola
Thornhills erster Mann sein. Lassen Sie uns aus dieser Beziehung sowohl Trost
als auch Vergnügen ziehen. Vielleicht sogar ein wenig Gemeinschaft. Glauben
Sie, das ist möglich?«
    Aber
sie konnte nur den Kopf schütteln, während ihr ungeweinte Tränen den Hals
zuschnürten und ihr in die Augen stiegen.
    »Ich
weiß es nicht«, flüsterte sie.
    »Ich
bin an Lilian Talbot nicht interessiert«, sagte er. »Sie würde mir das Gefühl
vermitteln, linkisch und unzulänglich zu sein, verstehen Sie. Und unanständig.
Ich will Sie oder überhaupt niemanden. Nehmen Sie es an oder lassen Sie es
sein.«
    Es war
Zeit für die Wahrheit. Zeit, ihm zu sagen, dass sie ihn zuvor in der Kutsche
betrogen hatte, indem sie ihm die Zustimmung entlockt hatte, die Liaison jeden
Moment beenden zu können. Zeit, ihm zu sagen, dass sie sich diese Freiheit
schon morgen früh nehmen wollte.
    Sie
trat erneut an ihn heran und presste das Gesicht an sein Halstuch.
    »Ach Ferdinand!«

Kapitel 17
    Ihm stand das
Wasser bis zum Hals. Instinktiv wollte er herauswaten, damit er am Ufer stehen
und die Situation aus sicherer Entfernung betrachten könnte. Wenn er in seine
eigenen Räumlichkeiten zurückkehrte, könnte er vielleicht verarbeiten, was mit
ihm geschah. Es war noch nicht spät. Er könnte sich umziehen und zu White's
gehen, einige seiner Freunde treffen, entdecken, welche Vergnügungen der Abend
bot, und eine oder zwei davon wahrnehmen. Das Leben wäre wieder vertraut und
angenehm.
    Empfanden
so zunächst alle Männer bei ihren Mätressen? Als ersehnten ihre Seelen die
Vereinigung, Trost, Frieden? Liebe? Litten alle Männer unter der Einbildung,
dass die Frau die andere Hälfte ihrer Seele war?
    Er
musste wirklich naiv sein, um zu empfinden, was er offensichtlich empfand. Aber
er wusste mit traumwandlerischer Sicherheit, dass das, was vor zwei Abenden am
Ufer auf Pinewood zwischen ihm und Viola geschehen war, nur bestätigt hatte,
was er den größten Teil seines Lebens über sich gewusst hatte. Er würde lieber
sein ganzes Leben lang im Zölibat leben, als sich auf Sex um des Sexes willen
einzulassen.
    Er
schlang die Arme um sie und küsste sie auf den Mund, als sie ihm ihr Gesicht
entgegenhob.
    »Möchtest
du, dass ich bleibe?«, fragte er sie. Aber er legte einen Finger auf ihre
Lippen, bevor sie die Gelegenheit hatte zu antworten. »Du musst ehrlich sein.
Ich werde niemals mit dir schlafen, wenn du es nicht willst.«
    Ihre
Lippen wölbten sich

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