Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
anfühlte, wie sie
roch, die Laute ihrer Vereinigung, das Wissen, dass sie an ihm dasselbe genoss,
und das Wissen, was sie gemeinsam taten.
    Gemeinsam. Das
war der Schlüssel. Vereint. Wie eins. Körper, die im zutiefst vertrauten,
unendlich vergnüglichen Tanz des Sexes vereint waren. Und nicht nur Körper.
Nicht nur irgendein Mann mit irgendeiner Frau.
    »Viola«,
flüsterte er an ihrem Ohr.
    »Ja.«
    Sie
küssten sich mit geöffnetem Mund, ohne den Rhythmus der Bewegungen zu
unterbrechen. Aber sie erkannte - natürlich erkannte sie es -, was
er nur mit ihrem Namen ausgedrückt hatte. Sie erwiderte es unbestimmte Zeit
später.
    »Ferdinand.«
    »Ja.«
    Sie
küssten sich erneut. Und dann barg er sein Gesicht im seidigen Duft ihres Haars
und beschleunigte und vertiefte seine Bewegungen, bis er spürte, wie sich jeder
Muskel in ihr anspannte und sie näher zu ihm drängte und noch näher und noch
näher, bis ...
    Die
Sache war die, dachte er einige Zeit später - einen Moment bevor er
erkannte, dass er mit seinem vollen Gewicht auf ihr lag und sich daraufhin
anhob -, die Sache war die, dass es inzwischen nur ein Davor und ein
Danach und das Wissen eines ortsungebundenen, namenlosen, ereignislosen Irgendwo
und Irgendwann gab, das ihn friedvoll und erschöpft und zutiefst davon
überzeugt zurückließ, dass er den Himmel erblickt und im gleichen Moment der
Ewigkeit alles vergessen hatte.
    Sie
waren gemeinsam gekommen. Er hatte sie nicht bewusst gehört, aber er wusste,
dass sie aufgeschrien hatte. Er ebenso. Er hatte wenig Erfahrung, aber sein
Instinkt sagte ihm, dass das, was sie geteilt hatten, selten und kostbar war.
Sie hatten den Himmel gemeinsam erblickt.
    Seine
Freunde würden ihn nach Beldam schaffen und dort belassen, wenn er jemals in
deren Hörweite einen so peinlichen Unsinn verbreitete. Die Unterhaltungen
seiner Bekannten über Frauen waren insgesamt derber und unflätiger.
    Er
strich Violas Nachthemd wieder herunter und zog sie an sich. Er küsste sie auf
den Scheitel.
    »Danke«,
sagte er.
    Die Nacht war süße
Qual gewesen. Sie waren nach dem Liebesakt hungrig geworden, hatten sich
angezogen und waren hinuntergegangen, um eine kalte Mahlzeit einzunehmen, um
die Ferdinand zuvor gebeten hatte. Es war spät, als sie fertig waren und sich
eine Weile unterhalten hatten. Viola hatte erwartet, dass er gehen würde. Aber
er hatte sie gefragt, während er um den kleinen runden Tisch gegriffen und eine
Hand über ihre gelegt hatte, ob sie wollte, dass er blieb, und sie hatte ja
gesagt.
    Sie
hatten zusammen geschlafen und sie hatten sich auch noch zwei Mal geliebt,
einmal, als sie wieder zu Bett gingen, und einmal, bevor sie am Morgen
aufstanden. Aber das tatsächliche zusammen Schlafen hatte Viola als am
quälendsten empfunden. Sie war immer wieder aufgewacht und war sich seiner bei
jedem Aufwachen bewusst. Er lag manchmal von ihr abgewandt, häufiger mit um sie
geschlungenen Armen, die Bettdecken um beide verheddert. Einfach so zusammen zu
sein, war ihr vertrauter erschienen als der Sex. Und verführerischer.
    Sie bekam
Kopfschmerzen, als sie nun beim Frühstück saßen. Er trug die Kleidung vom
Vortag und wirkte nicht so untadelig wie üblich. Sein Haar war eher zerzaust,
obwohl er es gekämmt hatte. Er war unrasiert. Und er sah insgesamt
anbetungswürdig aus.
    »Ich
habe heute eine Menge zu tun«, sagte er. Und nach Hause zu gehen, um mich
umzuziehen, ist davon nicht das Unwichtigste.« Er grinste und rieb mit einer
Hand über sein Kinn. »Und diesen Bart loszuwerden. Vielleicht kann ich jedoch
heute Nachmittag hier vorbeischauen. Wir müssen über dein Gehalt sprechen,
damit wir das anschließend vergessen können und nie wieder zu erwähnen
brauchen. Ich finde diesen Teil unserer Vereinbarung etwas unangenehm, du
nicht?«
    »Aber
recht wesentlich.« Sie lächelte ihn an und prägte sich sein Bild ein -
der ruhelose, fast jungenhafte Eifer, der so typisch für ihn war, das
bereitwillige Grinsen, das sie zunächst für verwegen gehalten hatte, die
zuversichtliche Art, mit einer unbewussten Überheblichkeit durchmischt, die von
seiner Geburt und Kindheit herrührte, der Anflug von Leichtsinn und Gefahr, der
ihn stets davor bewahrte, zu weich zu wirken.
    »Ich
vermute, dass mich Jane - das heißt die Duchess - heute Abend zum
Essen einladen wird«, sagte er. »Ich habe versprochen, heute irgendwann vorbeizuschauen,
um die Kinder zu sehen - sie schliefen gestern Abend. Oder wenn nicht
Jane mich einlädt, dann

Weitere Kostenlose Bücher