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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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Damien es an ein Ladegerät angeschlossen und auf den Frühstückstresen gelegt hat. Ich überlege, die Mailbox drangehen zu lassen, da ich mich der Außenwelt noch nicht stellen will. Aber es ist Jamie, also hebe ich ab.
    »Verdammte Scheiße!«, sagt sie, ohne sich mit konventionellen Begrüßungsformeln aufzuhalten. »Douglas kam gerade vorbei und hat mir gesagt, dass das Internet voll von dir ist. Als ob ich das nicht selbst wüsste! Douglas, ha!«, fährt sie fort, als wäre das Schlimmste daran, dass er es ihr erzählt hat.
    Ich will Jamie schon sagen, dass sie erst gar keinen One-Night-Stand mit unserem Nachbarn hätte haben sollen, wenn sie so von ihm genervt ist, verkneife es mir aber. Dieses Thema hatten wir bereits.
    »Es weiß also jeder Bescheid?«, sage ich. »Ich habe mich noch gar nicht getraut nachzuschauen.«
    »Es tut mir so leid«, sagt sie mitfühlend. »Sogar deine Mom hat mich angerufen.«
    »Dich?«
    »Hab ich ein Glück, was? Sie meinte, sie sei viel zu aufgewühlt, um schon mit dir reden zu können, aber sie – ach, Scheiße, Nikki! Es kann dir doch eigentlich egal sein, was sie denkt.«
    »Ich weiß, was sie denkt«, sage ich. »Dass ich sie enttäuscht und unseren guten Ruf in den Schmutz gezogen habe. Dass sie eine Nutte großgezogen hat.«
    Jamies Schweigen entnehme ich, dass ich recht habe. Damien lässt mich nicht aus den Augen, tritt aber nicht neben mich. Ich habe das Gefühl, er hat Angst, ich könnte sonst zusammenbrechen.
    Aber das werde ich nicht. Allein der Gedanke an meine Mutter – daran, dass ihr wichtiger ist, was die Boulevardzeitungen schreiben, als das, was wirklich passiert ist – macht mich wütend und verleiht mir Kraft. Zumindest ein bisschen.
    »Es weiß also jeder Bescheid?«
    »Ja«, sagt Jamie. »Die verlieren wirklich keine Zeit. Die Boulevardzeitungen, das Internet, sogar die ganz normalen Nachrichten. Du bekommst eine Millionen Dollar von jemandem wie Damien, und sogar CNN berichtet darüber. Man denke nur an die Einschaltquoten!«
    »Jamie.«
    »Sorry, tut mir leid! Alles okay bei dir? Ich meine, was wirst du jetzt tun?«
    »Mir geht’s gut«, sage ich. Meine Wangen fangen an zu glühen, als ich zu Damien hinüberschaue und darüber nachgrüble, wie genau ich mich von einem totalen Wrack in eine relativ normale Person verwandelt habe. »Zumindest vorerst.« Ich habe den Fernseher noch nicht eingeschaltet. Ich habe noch nicht mal meine Mails angesehen. Angesichts dessen, was ich von meiner Mutter im Posteingang vorfinden werde, habe ich das auch nicht so bald vor.
    Ich fange Damiens Blick auf und weiß, dass er sich genau dasselbe fragt: Wird es mir auch noch gut gehen, wenn ich wieder die reale Welt betrete?
    »Du bleibst doch heute zu Hause, oder?«, sagt Jamie.
    »Das geht nicht. Ich muss zur Arbeit.«
    Damien schüttelt den Kopf. »Nimm dir den Tag frei. Bruce wird das verstehen.«
    »Das habe ich gehört«, sagt Jamie. »Tu, was Damien sagt! Er ist klug. Du musst Bruce sowieso anrufen, bevor du ins Büro gehst. Er hat versucht, dich hier zu erreichen.«
    »Ich werde ihn anrufen, aber ich werde hingehen.«
    Aber daraus wird nichts. Denn als ich Bruce anrufe, sagt er mir, es sei im Interesse der Firma, dass ich Urlaub nehme. »Es tut mir leid«, sagt er, »aber es geht hier um mehr als nur um ein paar Fotografen, die Fotos von Damien Starks Freundin machen wollen. Die stürzen sich wie die Geier auf diese Geschichte. Und ich kann nicht zulassen, dass die Presse das Gebäude belagert, nur um ein Foto von dir ergattern zu können. Nicht jetzt.«
    »Jetzt?«, wiederhole ich. »Was ist jetzt so besonders?«
    Ich höre, wie er laut ausatmet. »Giselle und ich lassen uns scheiden. Ich wollte das vorher nicht erwähnen, aber ich muss absolut sauber dastehen, und mein Anwalt meint …«
    »Ich habe schon verstanden«, sage ich. »Ich bin gefeuert.«
    »Freigestellt«, sagt er. »Bitte!«
    »Der Tag hat schon nicht gut angefangen, Bruce. Sollten wir es dann nicht auch laut aussprechen?«
    Nach einem kurzen Schweigen sagt er: »Es tut mir wirklich leid, Nikki. Es ist ein schönes Porträt, und es ist unfair, dass Sie deshalb so angegriffen werden. Eine so talentierte Mitarbeitern wie Sie könnte ich bei Innovative wirklich gut gebrauchen. Aber Sie werden schon wieder auf die Beine kommen.«
    »Ja«, sage ich und sehe Damien an. »Ich weiß.«
    »Ich glaube, ich werde mir heute freinehmen«, sagt Da­mien, als ich auflege.
    »Du musst mich nicht bemuttern.« Ich

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