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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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durch die Menge zu bahnen. Wir befinden uns auf dem Dach eines der höchsten Gebäude in Downtown Los Angeles, und ich nehme an, die unterschwellige Botschaft lautet, dass die Gäste eine so exklusive Stellung im Himmel erobert haben, dass sie sogar von Engeln bedient werden.
    Jamie kommt angehüpft und drückt mir ein Glas mit knallrotem Champagner in die Hand. Sie trägt einen extrem kurzen Rock und eine schwarze Spitzenbluse über einem roten BH. Sie sieht wie immer fantastisch aus. Ich trage einen schwarzen Wickelrock und ein passendes schwarzes Oberteil; der pinkfarbene Schal, den ich mir um den Hals geschlungen habe, ist der einzige Farbtupfer. Angesichts der vorüberzie­henden Outfits ist Jamie mindestens so konservativ angezogen wie ich.
    »Wahnsinn, oder?«, sagt sie.
    »Genau so habe ich mir eine Hollywoodparty vorgestellt«, sage ich trocken. Neben mir stößt Ollie ein heiseres Lachen aus, und Jamie sieht uns böse an.
    »Seid nicht so zynisch!«, sagt sie. »Laut Raine ist das eine der besten Partys in diesem Sommer, ein total exklusives Event.« Sie zeigt vage in die Richtung, aus der sie gekommen ist. »Steve sagt, dass er monatelang um eine Einladung kämpfen musste.«
    »Steve ist auch hier?« Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und sehe mich um. »Was ist mit Anderson?« Steve ist Jamies erste Bekanntschaft, nachdem sie nach unseren gemeinsamen Collegejahren sang- und klanglos nach Los Angeles gezogen war, um dort ihr Glück zu machen … und als Schauspielerin fast verhungert ist. Ich habe Steve bei zahlreichen Besuchen kennengelernt, aber ihn noch nicht getroffen, seit ich hier wohne.
    »Ja, er ist auch da. Ich habe ihm gesagt, dass wir bei den Gondeln stehen.« Damit meint Jamie die seltsamen roten Wasserbetten hinter uns. »Er knüpft gerade neue Kontakte.«
    Das wundert mich nicht. Steve ist Drehbuchautor, auch wenn keines seiner Werke jemals verfilmt wurde. Laut Jamie ist das in Hollywood nicht weiter ungewöhnlich. Sein Lebensgefährte Anderson ist Immobilienmakler. Ich mag Steve sehr, aber wenn er mir nicht den Gefallen tut, über Filmklassiker zu sprechen, werden meine Augen schon nach einem zehnminütigen Gespräch mit ihm glasig. Zu Immobilien fällt mir da­gegen immer irgendetwas ein.
    »Was für eine Wahnsinns-Angeberparty!«, sagt Ollie. »Aber irgendwie auch verdammt cool. Schaut euch doch schon mal um!«
    Ich muss gestehen, dass die Location atemberaubend ist. Es ist eine sternenklare Nacht, und wir scheinen förmlich zwischen den Wolkenkratzern zu schweben. In der Ferne kann ich die Berge sehen, die sich schwarz von einem bleistiftgrauen Himmel abheben. An einem Pult am anderen Ende der Dachterrasse sorgt ein DJ für Musik, und viele Gäste tummeln sich bereits auf der riesigen Tanzfläche. Die Drinks werden von den umherstreifenden Engeln vorbeigebracht, man bekommt aber auch welche an der Poolbar. Sollte irgendjemand immer noch nicht gemerkt haben, dass es sich um eine Hollywood-Party handelt, werden verschiedene Szenen aus Filmen, in denen vermutlich Garreth Todd mitspielt, auf eine zwei Stockwerke hohe Leinwand projiziert.
    »Einverstanden«, sage ich. »Ihr habt ja recht. Es ist ziemlich cool hier.« Ich nehme mir einen Longdrink und leere vorher mein Champagnerglas – schließlich bin ich gekommen, um mich mit meinen Freunden zu amüsieren. »Und, wo ist dein Typ?«, frage ich Jamie, woraufhin sie sich den Hals nach ihm verrenkt.
    »Wenn er nicht vom Dach gefallen ist, muss er hier irgendwo sein. Lasst uns auf Steve und Anderson warten, anschließend drehen wir eine Runde und halten nach ihm Ausschau.«
    »Du meinst es also wirklich ernst mit dem Kerl?«, will Ollie wissen. »Nach jemandem wie mir ist die Messlatte natürlich denkbar hoch.«
    Natürlich zieht er sie auf, aber ich höre trotzdem so etwas wie verletzten Stolz heraus. Hoffentlich bilde ich mir das bloß ein. Ihm und Jamie zuliebe – vor allem aber Courtney zuliebe.
    »Ja«, sagt Jamie und strahlt über das ganze Gesicht. »Zumindest kann ich mir das vorstellen. Doch so weit sind wir noch nicht. Aber im Prinzip ja.«
    »Gut«, sagt Ollie knapp.
    Ich runzle die Stirn, suche nach einer passenden Bemerkung, aber mir fällt nichts ein.
    »Apropos ernst meinen …« Jamie verstummt, sieht mich an und wackelt provozierend mit den Augenbrauen.
    Ich setze ein unschuldiges Lächeln auf. »Eine Dame genießt und schweigt.«
    »Das ist doch noch viel zu früh!«, sagt Ollie nur. »Außerdem …« Er

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