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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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nicht hierher passt, aber das ist mir egal. Zu meiner Überraschung passt sich die Musik bald unserem Tanzstil an. Ich schaue neugierig auf und sehe, dass sich eine kleine Menschenmenge um uns geschart hat. Stark ist mindestens so berühmt wie Garreth Todd, und wir haben dem Gastgeber die Schau gestohlen.
    Ich kann nur vermuten, dass sich der DJ ebenfalls unter den Zuschauern befindet und beschlossen hat, die Musik nach uns auszurichten.
    Da wir nicht mehr tun, als uns eng umschlungen hin und her zu wiegen, lässt das allgemeine Interesse bald nach. Die Menge löst sich auf, manche kommen zu uns auf die Tanz­fläche, sodass ich mich nicht mehr ganz so fühle wie ein Zootier. Wie ein Tier, das darauf wartet, gezüchtigt zu werden.
    Damien hält mich ein Lied lang fest und dann noch eines, und obwohl ich mein ganzes Leben in seinen Armen verbringen könnte, halte ich es jetzt nicht mehr aus. »Sag doch was!«, flehe ich ihn an.
    Er schweigt, und ich bekomme es mit der Angst. Ich will ihn erneut anflehen, als er das Wort ergreift. Seine Stimme klingt so leise und sanft, dass ich mich anstrengen muss, um ihn zu verstehen. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich richtig gehört habe.
    »Es tut mir leid.«
    »Es tut dir – was?« Ich trete einen Schritt zurück, um sein Gesicht zu sehen, denn bestimmt habe ich mich verhört.
    »Es tut mir leid«, wiederholt er. Wir wiegen uns nicht länger hin und her, sondern stehen bewegungslos auf der Tanzfläche.
    »Ist das irgendein Psychotrick? Ich kenne Sie nämlich ziemlich gut, Damien Stark, und was ich da vorhin in Ihren Augen gesehen habe, als Sie durch die Menge auf mich zugestürmt sind, war bestimmt keine Reue. Eher so etwas wie Größenwahn, gepaart mit einer Mordswut. Außerdem …«, fahre ich zerknirscht fort, »… muss ich mich bei dir entschuldigen.«
    Damien bleibt ungerührt, aber einen winzigen Moment lang glaube ich, so etwas wie Belustigung auf seinem Gesicht zu erkennen. »Erstens bin ich nicht durch die Menge auf dich zugestürmt«, sagt er. »Angesichts der Umstände bin ich sogar ziemlich ruhig geblieben.«
    Ich schlucke. Ich wusste doch gleich, dass er sauer ist.
    »Zweitens ist ein Größenwahnsinniger jemand, der seine Macht falsch einschätzt«, fährt er fort. »Glaub mir …« – und diesmal bin ich mir ganz sicher, Heiterkeit in seinen Augen aufblitzen zu sehen – »… ich schätze meine Macht keineswegs falsch ein. Drittens magst du einen Grund haben, dich zu entschuldigen. Aber ich habe gleich mehrere.«
    »Ich … oh.« Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Dieses Gespräch verläuft ganz anders als erwartet. Aber er hat recht: Ich habe einen Grund, mich zu entschuldigen. »Ich hätte dir sagen müssen, dass Jamie und ich mit Ollie ausgehen.«
    »Das wusstest du also schon, als wir telefoniert haben?«
    »Nein. Raine hat erst danach angerufen und Jamie von der Party erzählt. Dann hat sich Ollie gemeldet und ist vorbei­gekommen. Ich habe sogar überlegt, dich anzurufen. Aber dann habe ich es doch lieber bleiben lassen«, sage ich achselzuckend.
    »Weil du wusstest, dass ich sauer sein würde.«
    Ich nicke. »Und deshalb möchte ich mich bei dir entschuldigen.«
    »Zumindest das haben wir schon mal gemeinsam.«
    Ich mustere schweigend sein Gesicht, warte auf eine Erklärung.
    »Ich möchte kein Arschloch sein und dich von deinen Freunden fernhalten«, sagt er. »Und ich möchte auch nicht, dass du das Gefühl hast, lügen zu müssen, nur um sie sehen zu können. Und es tut mir leid, wenn ich dir genau dieses Gefühl gegeben habe.«
    Die höfliche Nikki will schon protestieren, aber er sagt die Wahrheit. Ich nicke bedächtig.
    »Ich werde dich nicht von deinen Freunden fernhalten, Nikki. Aber ich kann diesen Mistkerl einfach nicht ausstehen.«
    Neu ist das nicht, aber ich überlege, was ich darauf antworten soll. »Das kann ich verstehen«, sage ich. »Er hat nicht gerade dein Vertrauen erworben. Aber ich kenne ihn schon ewig, und er ist einer meiner engsten Freunde.«
    »Er hat dich nackt gesehen, Nikki. Er hat deine Narben berührt.«
    Ich sehe ihn ungläubig an. Er ist doch nicht etwa … »Bist du eifersüchtig?« Ich bin schockiert. Ich habe Damien bereits gesagt, dass Ollie und ich nie zusammen geschlafen haben. So eine Beziehung ist das nicht.
    »Natürlich bin ich eifersüchtig! Ich bin auf jeden eifersüchtig, der dich tröstet. Der dich in die Arme nimmt und deinen Schmerz lindert.«
    »Ich kannte dich damals nicht mal!«, flüstere

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