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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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verstummt.
    »Was?«, sage ich scharf.
    »Die ganze Sache beunruhigt mich. Stark beunruhigt mich.«
    »Meine Güte!«, platzt es aus Jamie heraus. »Musst du schon wieder damit anfangen?«
    Ich bin dankbar, dass Jamie sich einmischt. Ich hätte eigentlich gedacht, dass die Ollie-Damien-Auseinandersetzung heute nicht zur Sprache kommt – nicht nach dem Telefonat mit Ollie früher am Abend. Aber anscheinend haben ihm zwei Gläser grüner Champagner die Zunge gelockert.
    »Genau deshalb mag ich sie so!«, sagt Ollie und legt den Arm um Jamie. »Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich nicht von mir einwickeln.«
    »Ach ja?«, sage ich. »Courtney gibt dir wohl nicht Bescheid, wenn du dich benimmst wie ein Volldepp?« Es ist nicht sehr nett, jetzt die Courtney-Karte zu ziehen, und das weiß ich auch. Aber ich bin sauer. Außerdem soll ich Ollies Trauzeugin sein. Ich war zwar noch nie Trauzeugin, aber zu deren Pflichten gehört es bestimmt auch, dem Bräutigam Bescheid zu sagen, wenn er sich gerade wie ein Volldepp benimmt.
    »Nein«, sagt Ollie ernst. »Das tut sie nicht.« Er setzt sich auf die mit Wasser gefüllte Matratze. Sein Körper schaukelt hin und her, und er greift nach dem gewölbten roten Plastikteil, welches das Dach der Gondel bildet. »Sie wartet, bis ich genug Scheiße gebaut habe, und macht dann Schluss mit mir.«
    Ich setze mich neben ihn und ignoriere das Schwanken unter uns. »Ich dachte, du wolltest keine Scheiße mehr bauen.« Ollie und Courtney trennen und versöhnen sich regelmäßig – und das schon seit Jahren. Doch das ist das erste Mal, dass sie sich tatsächlich zu einer Verlobung durchgerungen haben. Ich mag Courtney und hoffe, dass es funktioniert. Aber je mehr Zeit vergeht, desto größer wird meine Angst, dass Ollie in letzter Minute doch noch alles versaut. Oder es bereits versaut hat .
    »Was soll ich machen? An mir bleibt einfach jede Scheiße kleben«, sagt Ollie. »Nicht alle haben das Glück, so ein angenehmes Leben führen zu können wie ein gewisser Milliardär.«
    »Halt’s Maul, Ollie!«
    Er hebt schuldbewusst die Hand. »Tut mir leid. Sorry, ich bin ein totales Arschloch.«
    »Allerdings!« Ich atme scharf ein. »Hör mal, es tut mir echt leid, dass du ein Problem mit Damien hast, aber er ist mir wichtig. Und wenn ich dir wichtig bin, solltest du damit klarkommen.«
    »Das ist es ja gerade!«, sagt Ollie. »Du bist mir wichtig. Und mit Stark komme ich auch klar. Ich kann sogar den ganzen Scheiß ignorieren, den ich in nicht einmal einer Stunde im Archiv über ihn ausgraben konnte«, sagt er und meint damit das Archiv der Anwaltskanzlei, für die er arbeitet. »Nicht Stark an sich ist das Problem – zumindest nicht das eigentliche. Sondern sein Umfeld.«
    »Wie meinst du das?«
    »Komm schon, Nikki, du hast dich heute mehr oder weniger verkleiden müssen, um herzukommen!«, sagt er und meint den Hut, den ich mir wie von Jamie empfohlen aufgesetzt hatte. »Willst du wirklich so leben? Kommst du damit klar?«, fügt er anschließend hinzu und streicht sanft über meinen Oberschenkel, bevor er die Hand mit meiner verschränkt. »Ich mache mir einfach Sorgen um dich.«
    Ich bekomme einen Kloß im Hals und starre auf den Boden, will ihm nicht in die Augen sehen. Ich weiß, dass seine Besorgnis um mich nicht gespielt ist – Ollie kennt meine Narben, und er hat mich oft genug zusammenbrechen sehen. Aber vor allem hat er mich immer wieder aufgebaut.
    »Damien beunruhigt genau dasselbe«, gestehe ich leise. »Aber ich kann damit umgehen«, setze ich nach und schaue ihm direkt in die Augen. »Das will ich zumindest, weil Da­mien es wert ist.«
    Ollie lässt die Schultern hängen. »Wer hätte je gedacht, dass Damien Stark und ich etwas gemeinsam haben?«
    Ich muss laut lachen, und Ollie grinst.
    »Im Ernst!«, sagt er. »Ich hab zwar meine Probleme mit Stark, aber ich weiß, dass ihm wirklich etwas an dir liegt.«
    »Das ist auch so«, sage ich. Ich will hinzufügen, dass ich weiß, dass auch Ollie wirklich etwas an mir liegt, schlucke meine Worte aber hinunter, als Steve und Anderson in Begleitung zweier atemberaubender Männer eintreffen.
    »Gott sei Dank, ihr seid genau im richtigen Moment gekommen!«, sagt Jamie.
    Da ich dringend das Thema wechseln will, pflichte ich ihr aus vollem Herzen bei, lasse mich umarmen, mir Küsschen auf die Wangen hauchen und von Steve und Anderson Komplimente machen, während Ollie ihnen die Hand schüttelt und ansonsten eher mürrisch

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