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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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musst das durchziehen, den Saubermann geben.«
    »Nenn mich nicht ›mein Sohn‹!«
    »Verdammt noch mal, Damien!«
    Ich beobachte die beiden Männer, versuche zu verstehen, worum es eigentlich geht. Versuche herauszufinden, warum Damiens Weigerung, an der Einweihungsfeier teilzunehmen, und seine öffentliche Stellungnahme dazu dem alten Stark so viel bedeuten. Damien hat niemals eindeutig gesagt, dass Richter ihn missbraucht hat, und erst recht nicht, dass sein Vater etwas damit zu tun hatte. Hat Jeremiah Angst, dass das auch noch ans Licht kommt? Befürchtet er, dass Damien mit der ganzen Wahrheit herausrücken könnte? Falls das, was ich vermute, überhaupt die Wahrheit ist.
    Aber da ich die Wahrheit nicht kenne, kann ich nichts weiter tun, als Damiens Hand zu halten.
    Damien hat noch nichts auf die Kritik seines Vaters erwidert. Stattdessen starrt er den Älteren mit zusammengekniffenen Augen an, als wäre er ihm ein ewiges Rätsel.
    Als er endlich etwas sagt, verstehe ich nicht, was er meint: »Inwieweit hast du da deine Finger mit drin?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagt Jerry, setzt sich auf und macht große Augen wie ein Kind, das gerade eine Strafpredigt bekommt. Sogar ich merke, dass er lügt.
    »Eines wollen wir doch mal klarstellen!«, sagt Damien. »Ich habe kein Interesse an deiner Meinung und auch nicht an deiner Hilfe. Und jetzt steig aus! Edward, fahren Sie rechts ran!«
    Wir sind am Pershing Square, zwei Blocks von unserem Ausgangsort entfernt.
    »Ich parke nicht ansatzweise hier in der Nähe.«
    »Das ist nicht mein Problem«, sagt Damien. »Raus hier!«
    Plötzlich steht Edward vor dem Wagen und reißt die Tür auf. Jerry zögert und schaut dann von Damien zu mir. »Weiß sie Bescheid? An deiner Stelle würde ich es ihr nicht erzählen, Damien«, sagt er mit drohendem Unterton. »Wenn du willst, dass sie bei dir bleibt, würde ich es schön für mich behalten.«
    Er steigt aus, und Edward knallt sofort die Tür hinter ihm zu, als könnte er Jerry gar nicht schnell genug loswerden.
    Damien fährt sich seufzend durchs Haar. »Entschuldige!«, sagt er.
    »Na ja, du hast meine Mutter kennengelernt, und ich wurde jetzt auch deinem Vater vorgestellt. So gesehen meinen wir es wirklich ernst miteinander.« Ich versuche zu scherzen, aber Damien verzieht keine Miene. »Hey!«, sage ich. »Alles ist gut.«
    »Nach dem, was heute passiert ist, kann man das nicht gerade behaupten.«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwidere ich. »Ich habe es eigentlich sehr genossen, mit dir zu tanzen.«
    »Ja«, sagt er. »Ich auch. Komm her!« Ich sitze bereits dicht neben ihm, rutsche aber noch näher und lehne mich an ihn. Sein Arm ist um meine Schulter gelegt, und seine Finger streichen träge über meinen Arm. Ich rutsche tiefer und ­lege meinen Kopf in seinen Schoß. Ich streife die Schuhe ab und ziehe die Beine an, während Damien mir übers Haar fährt. Einerseits könnte ich ewig so liegen bleiben. Andererseits habe ich Fragen – jede Menge Fragen. Ich möchte wissen, was Damiens Vater gemeint hat – warum es ihm so wichtig ist, dass Damien das Tenniscenter unterstützt. Aber ich will ihn nicht darauf ansprechen. Ich will, dass Damien mir das von sich aus erzählt, dass er mich aus freien Stücken einweiht.
    Wenn du willst, dass sie bei dir bleibt, würde ich das schön für mich behalten.
    Ich bekomme Gänsehaut. Ich kann mir nichts vorstellen, was so furchtbar wäre, dass ich Damien deswegen verlassen würde. Weil es nichts gibt, das uns trennen kann? Oder habe ich einfach nur zu wenig Fantasie?
    Während der kurzen Fahrt zum Apartment hält mich Damien ruhig im Arm.
    Auch als Edward in die Tiefgarage unter dem Stark Tower fährt, bleibt er gelassen.
    Er verliert nicht die Fassung – weder auf der Fahrt in die Lobby noch im Aufzug zum Penthouse im 57. Stock, wo sein Privatbüro und seine Wohnung untergebracht sind.
    Das ändert sich erst, als sich die Lifttüren zur Wohnung geöffnet haben und wir sein Reich betreten. Auf einmal ist seine Gelassenheit wie weggeblasen. In seinen Augen steht nichts als Verzweiflung, und er packt beide Enden des Schals, der nach wie vor um meinen Hals geschlungen ist. »Wie war das noch mal mit dem Fesseln?«
    Seine Worte klingen grob, es schwingt immer noch Wut darin mit.
    »Gern!«, sage ich, weil ich weiß, dass er das jetzt braucht. Er muss sich abreagieren, sich in der Leidenschaft verlieren, die jederzeit zwischen uns entflammen kann. Er muss vergessen, was soeben

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