Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
Vom Netzwerk:
wir uns noch unterhalten werden«, sagt er. »Passt es Ihnen gerade?«
    Natürlich passt es mir gerade nicht, aber ich bin neugierig, und er scheint ja wirklich nur über Berufliches reden zu wollen. Vielleicht hat Damien nur Giselle erzählt, dass ich die junge Frau auf dem Bild bin, und Bruce hat keine Ahnung davon. Schließlich schwebt kein Neonpfeil über meinem Kopf, auf dem Sie ist es! steht.
    »Ja, natürlich«, sage ich und entspanne mich ein wenig. »Das passt hervorragend.« Vor dem Kamin steht eine Sitzgruppe, und er führt mich dorthin. Währenddessen sucht Damien meinen Blick. Er steht jetzt zwischen Evelyn und Giselle auf dem Balkon.
    Ich wende mich ab, setze mich und lächle Bruce an. »War­um haben Sie Tanners Büro als die Höhle des Löwen bezeichnet?«
    Bruce holt tief Luft. »Nun, zuallererst sollte ich mich wohl bei Ihnen entschuldigen.«
    Jetzt bin ich verwirrt. »Wegen Tanner? So schlimm war er nun auch wieder nicht.«
    »Nein, wegen heute Abend. Giselle hat mir gesagt, dass Sie für das Bild Modell gestanden haben.«
    Ich nicke nur, denn es hat mir die Sprache verschlagen. So viel zu meiner tollen Theorie, dass Bruce keine Ahnung hat.
    »Um offen zu sein habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Aber als wir hier eingetroffen sind, habe ich bemerkt, dass Sie keine Ahnung hatten, dass ich Bescheid weiß.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sage ich, auch wenn das Gegenteil der Fall ist.
    »Nein, das ist nicht in Ordnung. Giselle hatte kein Recht, mir das weiterzuerzählen. Sie hat es bestimmt nicht absichtlich getan, aber manchmal denkt sie einfach nicht nach.«
    Er sieht mich abwartend an, aber ich schweige. Es ist tatsächlich nicht in Ordnung, und ich schaffe es nicht mehr, diese Lüge zu wiederholen.
    »Ich wollte deshalb jetzt sofort mit Ihnen reden, weil ich nicht möchte, dass das unsere berufliche Beziehung beeinträchtigt.«
    »Natürlich nicht. Warum auch?«
    Er ahnt wohl, dass ich Unsinn rede, denn er macht sich nicht mal die Mühe, darauf zu antworten. Stattdessen scheint er abrupt das Thema zu wechseln. »Hat Damien Ihnen jemals von meiner Schwester erzählt?«
    »Äh, nein.«
    »Sie ist eine fantastische Frau: Sie löst mathematische Gleichungen im Kopf, die ich kaum mit dem Taschenrechner hinbekomme. Momentan ist sie Dozentin am MIT .«
    Ich lege den Kopf schräg. »Jessica Tolley-Brown?«
    »Kennen Sie sie?«
    »Ich habe bereits von ihr gehört«, sage ich und mache mir gar nicht erst die Mühe, meine Begeisterung zu verbergen. »Ich hätte fast meinen Doktor am MIT gemacht, nur um bei ihr studieren zu können. Aber was hat sie mit …«
    »Wissen Sie, wie sie ihr Studium finanziert hat?«
    »Nein. Mithilfe von Stipendien, nehme ich an?«
    »Im Großen und Ganzen ja«, sagt er. »Aber meine Schwester hat einen exklusiven und ziemlich teuren Geschmack, und deshalb hat sie Modell gestanden, um sich etwas dazuzuverdienen.«
    »Oh«, sage ich. Ich glaube zu wissen, worauf er hinauswill.
    »Ich habe kein Problem mit dem weiblichen Körper«, sagt er. »Und ich halte eine Frau auch nicht für weniger intelligent, nur weil sie als Aktmodell posiert. Angesichts des Port­folios meiner Schwester und angesichts der Tatsache, dass sie mir auf fast jedem Gebiet überlegen ist, wäre das auch ziemlich dämlich von mir, finden Sie nicht auch?«
    »Wahrscheinlich schon.« Die Situation ist mir immer noch unangenehm, aber Bruce hat bewirkt, dass ich nicht mehr ganz so tief im Erdboden versinken will. »Danke, dass Sie dar­auf bestanden haben, mir das zu sagen. Ich weiß das sehr zu schätzen.«
    »Gut.« Er klopft sich auf die Schenkel. »Und das mit Tanner tut mir wirklich leid. Er hat es Ihnen bestimmt nicht leicht gemacht. Es war kein Geheimnis, dass er auf Ihren Job scharf war. Jetzt hat er gar keinen mehr.«
    »Wie bitte?« Seine Worte treffen mich wie ein Peitschenhieb.
    »Ich habe ihn lange genug ertragen, wahrscheinlich zu lange. Aber er war schon seit den Gründungstagen der Firma dabei und ist sogar geblieben, als ich ihm monatelang kein Gehalt auszahlen konnte.« Stirnrunzelnd zupft er ein loses Fädchen von seinem Jackett. Er legt es zwischen uns auf den Couchtisch und redet nahtlos weiter. »Ich war immer der Meinung, dass er nur das Beste für unsere Firma will, aber heute Morgen habe ich erfahren, was für ein hinterhältiges Arschloch er ist.«
    »Oh.« Ich überlege, was ich darauf sagen soll, aber mir fällt nichts Passendes ein, also warte ich ab.
    »Damien hat verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher