Dir ergeben - Band 2 Roman
begabt.«
»Ja, so wie er es schafft, sexuelle Erregung, Scham und Verlangen darzustellen … In der Galerie gibt es Bilder, die eine Frau beim Orgasmus zeigen. Sie sind wirklich spektakulär.«
»Die kenne ich noch gar nicht.«
»Welches Bild hat dir heute Abend am besten gefallen?«
»Mir haben alle gefallen.«
»Tatsächlich? Ich hatte eher den Eindruck, dass du dich vor allem für die Frau auf der Ottomane interessiert hast. Du weißt doch, welche ich meine?«
»Ja!« Mein Puls schlägt rascher. Ich erinnere mich an das Bild – und ahne, was Damien vorhat.
»Was hat sie gleich wieder getan?«, fragt er.
»Sie hat sich berührt«, flüstere ich.
»Während ihr Liebhaber zusieht und ihre gespreizten Beine gefesselt sind.«
»Ja.« Ich bringe das Wort kaum heraus.
»Zieh deine Schuhe aus«, befiehlt er, und ich beuge mich vor und mache mir an den zierlichen Schließen zu schaffen. »Zieh deinen Rock bis zur Taille hoch. Ich will, dass dein nackter Po das Leder berührt. O Gott, Nikki, ja!«, ruft er, als ich gehorche. Das Leder ist weich und kühl unter meiner heißen, geröteten Haut. Die Vibrationen unter mir nehmen an Intensität zu, und ich bin ganz wild und lüstern.
»Spreiz die Beine, Baby! So wie die Frau auf dem Gemälde.«
Seine Worte – und das, was sie mir in Aussicht stellen – sind so erotisch wie eine Berührung, und mein ohnehin schon überempfindlicher Körper schaltet noch einen Gang hoch. Ich spüre jede Bewegung, jeden Luftzug auf meiner Haut, jeden einzelnen Herzschlag und jede Schweißperle, die sich zwischen meinen Brüsten bildet. Ich muss mich zwingen, ruhig zu atmen, als ich ein Bein hebe und es zwischen Tür und Armaturenbrett klemme. Dann hebe ich das andere und lasse es auf der Mittelkonsole ruhen. Meine Beine sind so weit wie möglich gespreizt, und als ich den Arm senke, um die Lehne nach hinten zu verstellen, heben sich meine Hüften etwas. Ich gebe einen kleinen, erstickten Laut von mir. Mein ganzer Körper prickelt.
»Sie liegt da, sehnt sich stumm nach ihrem Liebhaber. Ihre Möse ist feucht, ihre Brüste extrem empfindlich, ihre Nippel betteln förmlich darum, dass er an ihnen saugt.«
»Damien, bitte …«
»Aber er fasst sie nicht an«, fährt Damien fort, und ich unterdrücke ein frustriertes Stöhnen. »Er lässt sie einfach da liegen, während eine Brise über ihre schmerzende Möse streicht.«
Er beugt sich vor und stellt das Gebläse so ein, dass mir ein kühler Luftstrom zwischen die Beine fährt. Er ist herrlich zart, und ich halte es kaum noch aus.
»Wenn er nett wäre, würde er ihr erlauben, sich zu berühren. Aber wenn man das Bild genau betrachtet, sieht man, dass ihre Hand in der Luft hängt – dorthin will, aber nicht darf. Ist dir das aufgefallen, Nikki?«
»Nein«, sage ich mit fester Stimme. »Ich bin mir sicher, dass sie sich berührt hat.«
»Tatsächlich? Nun, das hat Kunst so an sich: Jeder sieht sie mit anderen Augen. Soll ich dir erzählen, was ich auf dem Bild sehe?«
Ich schlucke und nicke.
»Ich sehe einen Mann, der auf dem Bildausschnitt nicht zu sehen ist. Die Frau ist sein Ein und Alles. Und nichts befriedigt ihn mehr, als ihr Lust zu bereiten. Und zwar nicht nur mit einem Quickie, einem schnellen Orgasmus. Nein, er will mit ihr das Nirwana erreichen, die Lustspirale immer weiterdrehen, bis die Grenzen immer mehr verschwimmen und keiner mehr weiß, ob es eine Qual oder höchstes Entzücken ist.«
Ich lecke mir über die Lippen, habe einen ganz trockenen Mund. Ich spüre jede Faser meines Körpers, jede Bewegung des Autos. »Er will, dass seine Geliebte ihm vertraut. Sich ihm völlig hingibt. Damit er sich etwas Neues ausdenken kann, womit er sie verwöhnen wird. Aber die Entscheidung liegt bei ihr. Er lässt zu, dass sie eine Hand frei hat, und das ist der Moment, den Blaine auf der Leinwand festgehalten hat.«
Er dreht sich kurz zu mir um, bevor er sich wieder auf die Straße konzentriert. »Und deshalb lautet die Frage: Berührt sie sich selbst, oder vertraut sie ihm?« Seine Stimme ist warm, sanft und intim – genau wie die Zärtlichkeiten, nach denen ich mich so sehne. »Los, sag es mir, Nikki: Was tut die Frau?«
»Sie vertraut ihm«, flüstere ich.
Und dann schließe ich die Augen und überlasse mich den Vibrationen des Wagens und Damiens Verheißungen.
16
»Wir sind da«, sagt Damien nach einer scheinbar endlosen Fahrt.
»Wir sind da?«, wiederhole ich. Ich schaue aus dem Fenster und sehe, dass wir in
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