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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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Natürlich, es war nur ein Spiel. Aber allmählich begann ich, dieses Spiel ernst zu nehmen.
    Mr D. würde mich verstehen, wenn ich es ihm erklärte. Aber wenn ich ehrlich war, waren die Erfahrungen, die ich im großen Raum machte, viel lebendiger und viel realer als alles, was ich mit ihm bisher erlebt hatte. Dasselbe traf auf meine Freundschaft mit Liz und meinen … Wasauchimmer Patrick zu. Ich vermisste Kimberly gerade sehr. Das war lächerlich. Sie war alles andere als prüde, aber ich fragte mich, was sie hierüber denken würde. Ich beschloss, bei nächster Gelegenheit unser Schweigen zu brechen. Irgendwer musste es ja machen.
    Ich warf erneut einen Blick auf die verbotene Tür und fühlte mich wie so eine dumme Heldin in einem Märchen. Erst Scheherazade, jetzt König Blaubart. Aber ich konnte das. Ich konnte mich einfach oben umsehen und gucken, was dort los war. Dann konnte ich immer noch entscheiden, ob ich wirklich in der Gesellschaft bleiben wollte. Was sollte das mit den Masken eigentlich? Ich hätte Ivan danach fragen sollen. Er war vorhin in redseliger Stimmung gewesen.
    Das Klavierspiel war verstummt. Er saß dicht neben Pete auf dem Klavierhocker, und als ich zu ihnen hinüberschaute, löste Pete gerade die Lederschnur, die Ivans Haar zusammenhielt. Es fiel wie ein Vorhang über seine Schultern.
    Die beiden Männer standen auf, und Pete legte den Arm um Ivans Schulter, während sie zu einem Sofa am anderen Ende des Raums gingen. Ich erwartete eigentlich – und hoffte insgeheim darauf –, dass sie dort heftig rummachen würden. Aber sie hielten nur Händchen und redeten leise miteinander, als gebe es um sie herum niemanden. Als wären sie nicht von all diesen wunderschönen Körpern umgeben. Unerschütterlich und ziemlich schamlos präsentierte Jennifer sich den beiden und versuchte, sie zu verführen.
    Ihre Bemühungen zeigten erst Wirkung, als zwei andere Typen auftauchten. Der eine hatte eine polierte Glatze und ein Piercing in der Augenbraue. Ohne Umschweife zerrte er sie an ihrem String auf ein anderes Sofa. Sie ritt auf seinem Oberschenkel und drückte dem anderen Typen ihre Brüste ins Gesicht.
    Sie sorgten für ein wenig Aufregung und zogen die anderen mit ihrer kleinen Show an. Ich blickte rasch zur Galerie hinauf. Ein paar dunkle Gestalten standen dort, und soweit ich es erkennen konnte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf das andere Ende des Raums.
    Ich stand auf und rekelte mich ausgiebig. Meine Hände strichen über meine Brüste. Auf der Galerie rührte sich niemand. Ich war so unsichtbar wie nur möglich.
    Ich schlenderte zu der versteckten Tür, gab den Nummerncode ein und öffnete die Tür gerade so weit, um hindurchzuschlüpfen. Blaubarts Frau betrat die verbotene Kammer. Leise klickte die Tür hinter mir ins Schloss.
    Ich befand mich am Ende der Eingangshalle. Der glänzende Dielenboden war mit Seidenteppichen belegt. Mir gegenüber befand sich die imposante Tür, die von Bleiglasfenstern flankiert war. Zu meiner Rechten gab es eine Treppe, deren Stufen und Geländer aus ebenfalls glänzendem Holz gearbeitet waren. Aus dem Obergeschoss konnte ich gedämpfte Geräusche hören. Während ich barfuß und nur in Unterwäsche dastand, fühlte ich mich unglaublich auffällig. Und irgendwie fühlte ich mich auch dumm. Hatte ich wirklich erwartet, hier finde in jedem Stockwerk eine Orgie statt, in die ich hineinplatzen würde?
    Ich sah die Schatten einiger Leute vor der Eingangstür. Der Türknauf drehte sich. Hektisch schaute ich mich um und entdeckte einen Korridor unter der Treppe. Ich schlüpfte dort hinein. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, sah ich einen Garderobenständer. Ich verbarg mich dahinter, als sich die Haustür auch schon öffnete und ich vertraute Stimmen hörte.
    „… und ich sage ihm noch, wenn du keinen Überspannungsschutz hast, riskierst du, dass deine Festplatte dabei draufgeht. Und überhaupt: Denkt er auch mal dran, ein Backup zu machen? Er hat einfach keine Ahnung. Nicht mal einen USB-Stick hat er. Ich meine, diese Leute sind doch echt dämlich.“ Ich erkannte die Stimme. Es war Jake. Als Nächstes hörte ich das leise Rascheln, als er seine Jacke auszog.
    „Ach, jetzt denk doch nicht ständig an die Arbeit, Süßer. Wir wollen uns doch entspannen.“ Cathy, die ihren Ehemann besänftigte. Ich sah ihre Hände und die knallrot lackierten Fingernägel, als sie sich streckte, um seine Daunenjacke an einen Haken zu hängen. Ich drückte mich

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