Dirty Talk
gegen die Wand, als sie eine Bomberjacke aus Leder neben seine hängte.
„Du riechst so lecker, Baby.“ Jakes Stimme war nur noch ein Knurren.
Oh nein.
Oh doch …
„Süßer!“ Sie kicherte. „Willst du nicht wenigstens warten, bis wir oben sind?“
Er gab knurrende, gierige Laute von sich, die ihr verdeutlichten, dass er nicht gewillt war, noch länger zu warten. Stoff raschelte. Ein Reißverschluss wurde geöffnet.
Eine von Cathys Händen tauchte zwischen den Mänteln auf und griff fast nach meiner Nase.
Ich duckte mich.
Ihre Hand tastete und packte nach dem Garderobenständer. Ich versuchte, mich möglichst weit von ihr wegzudrücken.
Jake kommandierte seine Frau derweil bereits herum: „Leg das Bein um meine Taille. Ja, Baby. Oh Gott, ja, das fühlt sich so gut an. Hm, oh. Ja, massier meine Eier, Baby. So, genau so.“
Feuchte, klatschende Laute erfüllten die Dunkelheit. Ich konnte die beiden riechen – seinen Schweiß und ihre Säfte. Es war jetzt wohl etwas zu spät, um mich noch bemerkbar zu machen, oder? Was sollte ich auch sagen? Ach, hallo! Ich hab euch gar nicht kommen gehört … Schön, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen.
Zum Glück handelte es sich wohl nur um einen Quickie. Ihre Bewegungen wurden immer schneller, und ich hörte Jake grunzen. Cathy ließ ein paar wimmernde Laute hören, die mich eher an einen Besuch im Zoo beim Primatengehege denken ließen als an Sex, und dann verkündete Jake, er komme. In diesem Moment fiel klappernd etwas zu Boden.
Ein Pumps war gefährlich nahe neben meinem Fuß gelandet. Ich trat ihn unter dem Garderobenständer weg.
„Süßer, ich brauch ein Taschentuch“, sagte Cathy. „Wo ist meine Handtasche?“
„Ich hab eins.“ Jakes behaarte Hand wühlte zwischen den Mänteln. Er war nur wenige Zentimeter von mir entfernt.
„Wir kommen zu spät.“ Sie steckte den Fuß wieder in den Schuh, und ich entspannte mich etwas. Ihre Hände tauchten unterhalb der Mäntel auf, und sie zog Jakes Hose wieder hoch, die ihm um die Knöchel schlackerte. Wenn sie jetzt nach unten und etwas zur Seite schaute, müsste sie mich entdecken.
Oh, Mr D. wäre begeistert, wenn ich ihm davon erzählte. Er liebte die Details, die ich ihm über die heißen Körper im großen Raum erzählte, und es erregte auch mich, wenn ich ihm beschrieb, wie Pete und Ivan rummachten (ich übertrieb natürlich ein bisschen. Bei mir quoll ein Lusttröpfchen aus der Schwanzspitze, es gab feuchte Flecken in ihren Hosen, und ihre Finger streichelten Hoden und Brustwarzen). Aber diese Episode hinter dem Garderobenständer hatte genau diesen besonderen, ironischen Zug, den Mr D. so gerne mochte.
Jake zog seinen Reißverschluss hoch und grollte, weil er immer noch hart war. Er fragte Cathy, ob sie ihm nicht einen blasen könnte.
Zu meiner Erleichterung – ich hatte einen Hang zu Platzangst, und die Mäntel kitzelten meine Nase – kicherte sie nur und erklärte ihm, dass er noch warten müsse. Wieder raschelten sie mit den Mänteln. Ich hielt den Atem an, als sein Mantel hin und her schwang, ehe er auf dem Haken blieb. Er griff in die Innentasche und zog etwas heraus. „Ich hasse dieses verfluchte Ding“, murmelte er.
„Du siehst damit aber so sexy aus“, sagte Cathy. Sie war wieder die muntere Cheerleaderin im Sexrausch. „Wie Zorro.“
„Na gut. Bist du so weit?“
Sie waren jetzt also maskiert. Etwas Licht fiel in den Raum, als sie die Tür öffneten. Cathy trug ein kleines, silbern glitzerndes Kleid aus Lamé. Es saß so eng, dass ich mich fragte, wie sie es wohl an- und auszog. Da es zudem ziemlich kurz war, glaubte ich, dass sie es nicht ausziehen musste, wenn sie nicht wollte. Sie zupfte es nach unten, als sie den Raum verließen. Selbst jetzt bedeckte es kaum ihren Arsch.
Ich schob die Tür einen Spaltbreit auf, nachdem Cathys klappernde Schritte verklungen waren. Die Treppe knarrte leise unter den Schritten der beiden. Ich inspizierte die Jacken auf dem Garderobenständer. Ich brauchte etwas, das ich anziehen konnte, um halbwegs normal zu wirken. Offensichtlich musste man oben angezogen eintreffen, auch wenn man nicht lange so bleiben wollte. Ich fand ein Schultertuch aus schwarzer Seide, das mit Silberfäden durchwirkt war, und band es mir wie einen Sarong um die Hüften. Außerdem fand ich auf dem Fußboden eine staubige, vergessene schwarze Maske, die ich mit einem anderen Schal notdürftig abwischte. Ein paar Federn lösten sich und schwebten zu Boden,
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