Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
Vom Netzwerk:
bisschen aufgedonnerter Brotteig“, sagte er. „Ich habe ihn in einigen Pfund Butter und Zimt gewälzt und ein paar Rosinen eingearbeitet. Ich hoffe, es schmeckt dir.“
    Mit vollem Mund und einem Krümelregen, der auf meine Brust niederging, nickte ich begeistert. „Du bist ein Genie, das ist wirklich lecker. Warst du die ganze Nacht auf?“
    „Nein, ich hab ungefähr eine Stunde geschlafen, während der Teig aufgegangen ist. Ich habe heute ziemlich früh einen Termin, darum bin ich wach geblieben, während das Brot im Ofen war.“ Er beugte sich herüber und brach ein Stück vom Gebäck ab.
    „Das war jedenfalls sehr süß von dir. Vielen Dank.“
    Er zuckte die Schultern und wirkte etwas verlegen. „Ach, du bist einfach eine nette Frau. Ich will ja jetzt nicht, dass du denkst, so was gibt’s jeden Tag oder jede Woche. Oder dass ich mich jetzt immer wie ein Gentleman verhalte. Ich habe nur niedere Motive, aber damit werde ich wohl lieber warten, bis du bereit dafür bist.“
    „Und woher weißt du, wann ich bereit dafür bin?“
    „Du wirst es mir schon sagen.“
    „Du scheinst dir da sehr sicher zu sein.“ Ich brach ein Stück Brot ab. „Ich weiß nicht, ob ich zu irgendeiner Entscheidung gedrängt werden will.“
    „Dann fühl dich nicht bedrängt“, sagte er leichthin. „Nimm das hier als das, was es ist. Ich bin interessiert, du bist interessiert. Aber wir wissen beide, dass der Zeitpunkt noch nicht der richtige ist. Ich bringe dir Frühstück ans Bett, aber ich bin vollständig bekleidet und muss in fünf Minuten los, daher werde ich mich auch nicht ausziehen. Wenn ich gekommen wäre und außer einer Rose hinterm Ohr nichts angehabt hätte und mir eine halbe Stunde Zeit geblieben wäre, hättest du damit rechnen müssen, dass ich andere Pläne habe. Okay?“
    „Nur eine halbe Stunde?“ Bei der Vorstellung, wie Patrick mit der hinters Ohr geklemmten Rose in der Tür stand, prustete ich Krümel über die Bettdecke. „Das war großartig, danke. Ich hoffe, dein Termin verläuft gut.“
    „Wir sehen uns dann später.“ Mit dem Kaffeebecher in der Hand verließ er das Schlafzimmer, und kurze Zeit später hörte ich seine Autotür zuschlagen und das sanfte Brummen, als er den Motor startete.

17. KAPITEL
    Ich ignorierte weiterhin Harrys Anrufe und blockierte seine E-Mails.
    Mit der Gesellschaft war ich ein für alle Mal fertig.
    Ich nahm die Zusagen zum Thanksgiving-Essen an, ich kaufte das Essen ein und putzte das Haus. Man hätte kaum glauben können, dass ich mal eine Sexklub-Novizin gewesen war. Patrick und ich umkreisten einander behutsam. Wir waren nett zueinander, flirteten auch ein bisschen. Die ganze Zeit waren wir uns der Gegenwart des anderen ein bisschen zu sehr bewusst. Zumindest war es bei mir so. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ihn beobachtete. Momente, die sich mir einbrannten, wenn ich ihn vor der Waschmaschine und dem Trockner traf oder in der Küche. Oder draußen, wo ich mein Fahrrad aus der Garage schob, um zur Arbeit zu fahren, und er zufällig auch gerade da war.
    Wenn ich durch die eisige Stille nach Hause fuhr, freute ich mich bereits darauf, das Licht in seinem Apartment brennen zu sehen. Er kam selten nach unten, um mich zu begrüßen. Ein paarmal fragte er mich abends per Mail, als die Temperaturen signifikant fielen, ob er mich nicht lieber abholen sollte, aber ich lehnte jedes Mal dankend ab. Ich liebte die Einsamkeit, die kalte, klare Luft und meinen Atem, der wie eine Wolke um mich aufstieg. Das Schnurren der Reifen auf dem Radweg. Ich fühlte mich unbesiegbar, wenn ich durch die Dunkelheit sauste.
    Den Abend vor Thanksgiving nahm ich mir frei, um früh am nächsten Morgen die Sachen schon erledigen zu können, die ich bis dato vergessen hatte: Servietten zusammensuchen, die Truthahnfüllung anrühren und das Gemüse vorbereiten. Ich wusste, niemand von den Gästen würde einen Gedanken daran verschwenden, etwas so Triviales wie grüne Bohnen mitzubringen.
    Patrick kam in die Küche und ertappte mich dabei, wie ich bis zum Handgelenk im Truthahn steckte. Er fragte, ob ich seine Hilfe brauchte. Er war im Fitnessstudio gewesen, und ich versuchte, nicht allzu auffällig zu schnuppern, weil er männliche Pheromone verströmte.
    „Ich habe jemanden aus dem Studio eingeladen“, sagte er. „Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung. Wir haben im Gemeindezentrum gemeinsam Gewichte gehoben und sind dabei ins Gespräch gekommen.“
    „Das ist toll. Je mehr wir

Weitere Kostenlose Bücher