Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
Zimmer wir ihn unterbringen?«
»Nimmt am besten das neue Zimmer, das noch frei ist«, schlug ich vor.
Die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens riefen zweimal an, um uns nach dem Weg zu unserem Haus zu fragen. Beim zweiten Mal ging es mir ziemlich auf die Nerven und ich war kurz davor, den Kerl anzubrüllen. Aber ich versuchte, ruhig zu bleiben. Vielleicht war er wie Kevin und konnte Nord und Süd wirklich nicht voneinander unterscheiden.
Die Jungs gingen nach einer Weile nach oben in ihre Zimmer oder nach draußen. Kevin und ich folgten Andy in das Arbeitszimmer, als die Leute des Bestattungsunternehmens endlich ankamen. Es war ein ziemlich emotionaler Moment, bei dem Andy die Fassung besser bewahrte als Kevin und ich. Und wir hatten Trey nicht einmal gekannt.
»Möchtest du mitfahren?«, fragte Kevin.
»Nein«, antwortete Andy. »Alles, was man regeln kann, haben wir bereits im Vorfeld geregelt. Sie werden ihn nach Jacksonville fliegen, wo er eingeäschert wird. In etwa einer Woche sollte ich seine Asche bekommen.«
Wir begleiteten Trey noch bis zur Haustür und sahen dabei zu, wie sie ihn in den Leichenwagen schoben.
»Mach‘s gut«, murmelte Andy leise, als sie die Türen schlossen.
Es dauerte keine Minute, dann fuhr der Wagen davon.
»Andy, ich wünschte, ich hätte die Worte...«, begann Kevin, aber dann schluchzte er und konnte nicht weitersprechen.
»Ich weiß, Kevin«, sagte Andy. »Meint ihr, dass dieses Erlebnis die Jungs beeinflussen wird?«
»Ich glaube nicht, dass auch nur einer von ihnen jemals irgendwelche Dummheiten machen und unsicheren Sex haben wird.«
»Einen verlieren, um acht zu retten?«, fragte Andy. »Das hilft mir. Und ich bin mir sicher, dass es auch Trey geholfen hätte, wenn er in der Lage gewesen wäre, es zu begreifen. Vielen Dank, für alles.«
»Das ist jetzt das letzte Mal, dass ich diese Worte von dir höre, okay?«, fragte ich so einfühlsam wie möglich.
Andy lächelte ein wenig schüchtern und nickte.
»Komm, wir zeigen dir dein neues Zimmer«, schlug Kevin vor.
Andy und ich folgten ihm in den dritten Stock. Alex und die anderen hatten seine Sachen bereits nach oben gebracht.
Kapitel 3: Alex
Es war in unserem Haus am Abend, nachdem Trey gestorben war, so ruhig, dass man über Stockwerke hinweg eine Stecknadel hätte fallen hören können. David und ich verbrachten den Abend zusammen in unserem Zimmer. Die Schule hatte vor ein paar Tagen wieder angefangen und ich hatte keine Hausaufgaben. Ich sah mir aber eines meiner Lehrbücher an. David saß am Schreibtisch und arbeitete am Computer.
»Das mit Trey ist ziemlich traurig, oder?«, fragte ich.
»Ja, das ist es«, sagte David und seufzte. »Ich habe bisher noch niemanden gekannt, der AIDS hatte. Du?«
»Nein, er ist der Erste. Und ich hoffe, dass er auch der Letzte bleiben wird.«
»Alex, ich weiß, dass du genauso sehr an Monogamie glaubst wie ich, aber...«, sagte er, vollendete den Satz aber nicht.
»Mach dir keine Sorgen, Baby. Das wird uns nie passieren. Ich bezweifle nicht, dass mir Sex mit einem anderen Kerl wahrscheinlich Spaß machen würde. Aber jeder Teil von mir gehört dir und nur dir alleine. Außerdem glaube ich, dass ich nicht mehr so notgeil bin wie früher.«
»Und das soll ich dir abkaufen?«, fragte er und lachte ein bisschen.
»Bei dir ist das etwas Anderes. Ich meinte es aber generell.«
»Ich verstehe nicht, was du meinst.«
»Okay, ich gebe dir ein Beispiel. Früher habe ich eine Erektion bekommen, nur weil ich einen Kerl am Strand gesehen habe. Dazu musste er nicht einmal besonders süß sein oder so. Das passiert mir nicht mehr. Oder vielleicht lasse ich es auch nicht mehr zu, dass es passiert. Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass es nicht mehr so einfach passiert. Du hingegen brauchst nichts Anderes zu tun, als mich zu berühren oder mich so anzusehen, wie du es manchmal tust.«
»Wie sehe ich dich denn an, dass es dich geil macht?«
»Genauso wie jetzt zum Beispiel. Hör auf damit, David. Ich kriege eine Erektion wegen dir.«
»Und was, wenn ich zu dir komme und folgendes mache?«
Er stand von seinem Stuhl auf und kam zu mir. Dann kniete er sich vor mich hin und begann, die Innenseite meiner Oberschenkel zu streicheln. Das brachte mich zum Stöhnen.
»Meinst du, dass wir das wirklich tun sollten?«, fragte ich. »Wegen Trey und so?«
»Um ehrlich zu sein, ich bezweifle, dass es Trey etwas ausmacht.«
»Dann komm ins Bett, bevor ich eine Sauerei in meine Hosen
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