Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
früher zu machen als erwartet - und das als Jahrgangsbester. Außerdem hatte ich ein Stipendium für ein großartiges College bekommen. Darüber hinaus war ich in den wundervollsten Kerl auf der Welt verliebt und wir waren uns sicher, dass wir den Rest unseres Lebens zusammen verbringen würden. Ich hatte Freunde, für dich mein Leben geben würde und ich wusste, dass es ihnen genauso ging. Ich hatte mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hatte.
»Was geht dir durch den Kopf?«, fragte Justin mich. »Du siehst ziemlich nachdenklich aus.«
Wir waren in unserem Zimmer. Ich versuchte, mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren und er las gerade etwas für einen seiner College -Kurse.
»Ich denke über mein Leben nach«, gab ich zu.
»Was ist mit deinem Leben?«, fragte er besorgt. »Bist du unglücklich?«
»Ganz im Gegenteil«, sagte ich und grinste. »Ich glaube, ich könnte nicht glücklicher sein, als ich es im Moment bin. Darüber denke ich gerade nach.«
»Mir geht es genauso«, sagte er. »Du und ich, wir beide sind ein komisches Paar, oder?«
»Nicht wirklich, Justin«, sagte ich. »Deine Maskulinität macht mich total an, Baby. Du siehst gut aus, du bist clever, witzig, freundlich, großzügig, liebevoll und deine Muskeln schaden auch nicht. Ich schätze, du stehst eher auf den intellektuellen Typ.«
»Ja, ich schätze schon. Aber du bist auch sehr maskulin, Brian. Ich weiß, ich kann die Dinge nicht so analysieren wie du, also kann ich dir nicht so gut erklären, warum ich dich über alles liebe. Ich tue es einfach. Und ich bin so verdammt stolz auf dich, dass es kaum auszuhalten ist.«
Seine Stimme brach und ihm liefen Tränen über die Wangen. Ich wusste, dass es Freudentränen waren und auch ich begann zu weinen. Justin stand von seinem Stuhl auf und kam zum Bett, auf dem ich lag. Er legte sich zu mir und nahm mich in die Arme. So blieben wir eine Zeit lang liegen. Keiner von uns sprach ein Wort, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, mich jemals so sicher, geborgen und geliebt gefühlt zu haben wie in diesem Moment.
Teil 3
Kapitel 1: Kevin
Ich war ziemlich erledigt. Es war die dritte Januar-Woche und ich hatte das Gefühl, als hätten wir seit Thanksgiving keine Verschnaufpause gehabt. Erst waren es die Feiertage, dann die Hochzeit, direkt danach kam Todd zu uns und anschließend erlebten wir, wie Trey in unserem Haus starb. Ein paar der Jungs waren am Wochenende zu einem kleinen Camping- und Jagdausflug gefahren, Rick und ich blieben allerdings zuhause, um ein bisschen zu entspannen.
In den Vorjahren hatten wir das lange Wochenende des Martin Luther King Day genutzt, um zum Skifahren nach North Carolina zu fahren. In diesem Jahr verging dieser Feiertag allerdings, ohne dass wir es so richtig bemerkten. Die Jungs hatten an diesem Tag zwar keine Schule, Rick und ich gingen allerdings ganz normal arbeiten.
Während ich darüber nachdachte, klingelte mein Handy. Ich warf einen Blick auf das Display und war überrascht, dass mir Genes Name angezeigt wurde. Ich nahm das Gespräch entgegen.
»Hi.«
»Hey, wie geht‘s, Kevin?«
»Ganz gut. Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, wie anstrengend die letzten Wochen waren.«
»Genau deshalb rufe ich an«, sagte er. »Hast du das Infomaterial für die Gastronomie-Messe in Denver nächste Woche bekommen?«
»Ja, ich habe da etwas bekommen. Ich habe dem Kram allerdings keine Beachtung geschenkt.«
»Das hättest du tun sollen, denn du und Rick werdet dort hinfliegen. Nur ihr zwei, keine Kinder.«
»Gene, diese Messe dauert nur zwei Tage. Findest du es nicht ein bisschen übertrieben, dafür extra nach Denver zu fliegen?«
»Wann war das letzte Mal, dass du und Rick so etwas wie einen Urlaub hattet? Nur ihr beiden allein?«
»Puh, ich habe keine Ahnung«, gab ich zu. »Ich schätze, bevor David zu uns kam.«
»Siehst du? Genau das meine ich. Ich weiß, dass ihr beiden diese Jungs liebt, aber sie machen euch noch fertig. Natürlich sind die Kinder wichtig, aber du und Rick seid es auch. Und eure Beziehung.«
Ich fragte mich, ob er etwas über unsere Beziehung wusste, von dem ich nicht die geringste Ahnung hatte. Ich schwieg einen Augenblick und dachte über das nach, was Gene gesagt hatte.
»Hast du irgendetwas bemerkt, von dem ich nichts weiß?«, fragte ich schließlich.
Er gluckste.
»Nur das, was Ricks Freundin mir erzählt hat.«
Ich lachte und auch er fing an zu lachen.
»Ich weiß, dass das nicht stimmt«, sagte ich.
»Das
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