Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
genau, was er dort machte, aber er war dort der Assistent des Managers. Oder so etwas in der Art. Wie auch immer, bei GE gab es jedenfalls dieses Vorsorgepaket für Mitarbeiter im Management, das sowohl die Krankenversicherung als auch eine Lebensversicherung beinhaltete. Diese galten nicht nur für den Angestellten selbst, sondern auch für seinen Lebensgefährten. Die einzige Bedingung dafür war, dass die Paare seit mindestens drei Jahren zusammen sein mussten, um dieses Paket zu bekommen. Diese Bedingung erfüllten Andy und Trey zweifellos. Ob die Paare hetero oder homosexuell waren, spielte dabei keine Rolle.
Die Krankenversicherung war zwar okay, aber sie bezahlte natürlich nicht für alles. Das war auch der Grund, warum Andy finanzielle Schwierigkeiten hatte. Die Lebensversicherung hingegen zahlte dem Überlebenden eine Summe von 50.000 Dollar, wenn sein Partner starb. Andy bekam diese Summe Ende Januar ausbezahlt und es war genug, dass er wieder auf eigenen Beinen stehen konnte. Also zog er wieder aus.
Das Gute war jedoch, dass er eines meiner Häuser mietete. Es war übrigens das Haus, das erst kurz zuvor außen gestrichen und im Inneren renoviert worden war. Wie alle Ferienhäuser war auch dieses Haus möbliert. Andy und ich hatten uns darauf geeinigt, dass seine Miete zehn Dollar über den Raten lag, die ich für das Haus bezahlen musste.
Dann war da noch das große Drama rund um Sean. Seit seiner Ankunft bei uns war er mit Scott zusammen, aber irgendwann hatte dieser die Nase voll. Ich kann nicht sagen, dass es mir für Sean leid tat. Er hatte es verdient, dass Scott ihn abservierte. Eine Zeit lang schaffte er es, Scott auch wirklich treu zu bleiben. Aber nach ein paar Monaten fing Sean wieder an, mit jedem rumzuvögeln, der bei drei nicht auf den Bäumen war. Das wollte sich Scott nicht länger gefallen lassen und das konnte ich gut verstehen.
Eines Abends war ich alleine in unserem Zimmer. Ich weiß nicht, wo David war, aber ich hatte gerade meine Spanisch-Hausaufgaben gemacht und war dabei, eine E-Mail von Chris Uhle aus Montana zu lesen. Er schrieb mir, dass es ihm richtig gut ging und dass er im Sommer seinen Abschluss machen würde. Ich überlegte gerade, ob ich ihm antworten oder ihn anrufen sollte, als Todd an meine Tür klopfte. Als er hereinkam, stand die Tür offen, aber er schloss sie hinter sich.
»Hast du ein paar Minuten Zeit, um mit mir zu reden?«, fragte er.
»Klar, natürlich«, sagte ich. »Ich habe nur gerade überlegt, ob ich auf die E-Mail antworten oder den Kerl anrufen soll, der sie geschrieben hat.«
»Wenn du zu tun hast, komme ich ein anderes Mal wieder.«
»Nein, schon gut. Setz dich. Was geht dir durch den Kopf?«
»Um es direkt zu sagen: Sex.«
»Oh nein!«, stieß ich aus. »Das geht mir ungefähr fünfundneunzig Prozent der Zeit auch durch den Kopf.«
»Wirklich?«, fragte er erstaunt, als wäre er der Einzige, der jemals daran denken würde.
»Okay, das war vielleicht ein bisschen übertrieben«, gab ich zu. »Aber ich denke auch oft daran. Das macht jeder.«
»Jeder?«, fragte er noch überraschter. »Im Ernst?«
»Ja, natürlich. Warum? Dachtest du, du bist der Einzige?«
Die Sache war, dass Todd ein gutes Stück älter aussah als er wirklich war. Man konnte leicht vergessen, dass er erst vierzehn war und nicht achtzehn oder neunzehn. Meine Erfahrungen waren natürlich begrenzt, aber ich glaube, dreizehn und vierzehn sind die schwierigsten Jahre für einen Jungen. Als ich so alt war, hatte ich das Gefühl, als hätte ich pausenlos eine Dauererektion.
»Ich meine, ich weiß, dass die Leute an Sex denken. Aber mich stört es wirklich, Alex. Ich meine, das ist das Einzige, an das ich denken kann.«
»Ich wette, du hast auch oft einen Ständer, habe ich recht?«
»Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal in den vergangenen zwei Jahren trockene Boxershorts anhatte.«
Ich lachte, als er das sagte.
»Lass dir eines sagen, Bubba. Dieser Teil wird besser, umso älter du wirst. Mir ging es genau gleich, als ich vierzehn war. Auch als ich dreizehn und zwölf war. Vielleicht sogar noch eher, aber das weiß ich nicht mehr genau.«
»Also findest du nicht, dass es abnormal ist?«
»Nein, es ist alles andere als abnormal. Es wäre eher ungewöhnlich, wenn es dir nicht so ginge.«
»Wow!«, sagte er und ich sah, dass er sich ein bisschen entspannte. »Da fühle ich mich gleich viel besser.«
»Mit dir hat bisher noch nie jemand darüber gesprochen, oder? Auch
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