Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
bist?«
»Es macht mich anders als andere Menschen, das ist klar. Aber für mich ist es normal. Verstehst du das nicht? Ich habe nichts dafür getan, dass ich schwul bin. Scheiße, ich habe jahrelang jeden Tag zu Gott dafür gebetet, dass ich nicht schwul sein würde.«
»Wirklich?«, fragte er. »Ich auch. Aber er hat auf meine Gebete nicht geantwortet.«
»Doch, das hat er, Todd«, widersprach ich ihm. »Und seine Antwort war: Nein, ich möchte, dass du schwul bist und deshalb habe ich dich auch so geschaffen. «
Er schwieg und überlegte.
»So habe ich noch nie darüber nachgedacht.«
»Das ist die einzige Möglichkeit, wie du darüber denken solltest.«
»Aber warum will er, dass ich schwul bin?«
»Diese Frage kann ich dir nicht beantworten«, gab ich zu. »Und ich weiß auch nicht, warum er möchte, dass ich schwul bin. Ich weiß nur, dass es sein Wille ist.«
»Haben Wissenschaftler herausgefunden, warum manche Leute schwul sind?«
»Es gibt mehrere Theorien, aber für keine davon gibt es einen definitiven Beweis. Kennst du dich mit dem Internet aus?«
»Ja, warum?«
»Dort kannst du eine Menge interessanter Sachen lesen. Und auch eine Menge lernen.«
»Hast du dir dort auch schon mal nackte Kerle angesehen?«, fragte Todd.
»Das habe ich früher oft gemacht«, gab ich zu. »Und auch Filme heruntergeladen. Danach war meine Tastatur immer ziemlich klebrig.«
Er kicherte.
»Das hast du sicher auch schon gemacht, oder?«, fragte ich.
Er kicherte noch mehr.
»Und auch dafür brauchst du dich nicht schämen, Bubba«, sagte ich. »Ich kenne auch Heteros, die das Gleiche getan haben. Auch mit Bildern von Kerlen.«
»Wirklich?«, fragte er überrascht. »Wie kann das sein, wenn sie hetero sind?«
»Diese Bilder anzusehen macht dich nicht schwul, Mann. Diese Jungs waren einfach nur neugierig. Das ist alles und es ist völlig normal. Du siehst dir die Jungs in der Umkleidekabine und unter der Dusche doch sicherlich auch ganz genau an, oder?«
»Ja, aber...«
»Halt!«, unterbrach ich ihn. »Du wolltest gerade sagen: Ja, aber ich bin schwul. Habe ich recht?«
Er nickte.
»Nun, dann habe ich eine kleine Überraschung für dich: Jeder tut es. Es spielt dabei keine Rolle, ob derjenige schwul oder hetero ist. Wir alle sind neugierig und wir alle wollen wissen, wie der andere Kerl neben dir nackt aussieht. Für die Heteros ist es eine Art Wettbewerb. Sie wissen, dass sie mit den anderen Kerlen im Wettbewerb um das Mädchen stehen, das sie mögen. Also wollen sie auch wissen, was die anderen zu bieten haben.«
»So habe ich noch nie darüber nachgedacht.«
»Das glaube ich dir gerne. Dafür sind große Brüder da, um dir bei so etwas zu helfen.«
»Meinst du, dass sich schwule Kerle ändern und hetero werden können?«
»Nicht, wenn sie wirklich schwul sind. Stell es dir wie eine Skala vor, okay?«
»Eine Skala?«, fragte er.
»Ja, genau. Lass uns sagen, die 1 steht für komplett und hoffnungslos schwul und die 10 steht für komplett hetero, okay? Zu jeder dieser Nummern gehören unzählige Menschen überall auf der Welt. Jemand, der eine 6 oder 7 ist, wird sich vermutlich ändern können. Bei einer 1 oder 2 wird das kaum möglich sein. Diese Leute vögeln vielleicht gelegentlich ein Mädchen, aber das macht sie noch lange nicht hetero. Ich meine, eine 10 kann vielleicht auf Analsex abfahren und es genießen, aber das macht ihn dann auch noch lange nicht schwul.«
Todd zitterte kurz, genauso wie bei unserem letzten Gespräch.
»Du bist gerade wieder gekommen, habe ich recht?«
»Ja«, winselte er.
»Hat es sich schön angefühlt?«
»Ja«, flüsterte er.
»Das ist die Hauptsache«, sagte ich. »Und natürlich die Sauerei in deiner Hose, um die du dich später kümmern musst.«
»Warum bringst du mich andauernd zum Höhepunkt?«
»Ich?«, fragte ich erstaunt. »Ich habe rein gar nichts gemacht. Und sag den anderen nicht, dass ich dafür verantwortlich sein soll, denn das bin ich nicht. Wir haben nur hier gesessen und ein ernstes Gespräch über ein ernstes Thema geführt. Und dann hast du einen spontanen Orgasmus bekommen. Wenn ich jemanden zum Höhepunkt bringe, dann bekommt es diese Person mit. Und ich auch.«
Ich hatte nicht gemerkt, dass ich ziemlich laut sprach.
»Sei nicht sauer auf mich.«
»Du brauchst nicht gleich weinen, Bubba. Ich bin nicht sauer auf dich, okay? Aber ich werde sauer auf dich sein, wenn du irgendjemandem so etwas erzählst. Wir hatten das letzte Mal darüber
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