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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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an. Und vergesst nie das alte Sprichwort: ›Derjenige, der mit dem Teufel am Tisch sitzen will, sollte einen sehr langen Löffel mitbringen.‹
    Als nächstes wende ich mich direkt an unseren Feind.
    Ihr seid sehr laut, wenn es darum geht, mit eurer Stärke zu protzen. Ihr posaunt eure Eroberungen mit viel Getöse heraus. Ihr schnattert davon, dass euer Sieg kurz bevorstehe.
    Ihr könnt posaunen, soviel ihr wollt. Doch schon bald werdet ihr erkennen, dass diese letzte Eroberung euch rasch wie Sand durch die Finger rinnen wird.
    Eure Soldaten und Raumfahrer werden nichts anderes finden als den Tod, auf grauenhafte Weise und tausendfach. Sie sehen sich nicht nur einem Feind gegenüber, der bewaffnet und schrecklich in seiner Rüstung angetreten ist, sondern auch dem todbringenden Zorn derer, die sie in ihrer Arroganz zornig gemacht haben. Auch diejenigen von euch, die nicht selbst in den Kampf ziehen müssen, werden schreckliche Opfer zu bringen haben. Sie werden ihre Kinder niemals wieder sehen. Und wenn die Zeit gekommen ist, werden ihre eigenen Himmel in Flammen stehen.
    Das Imperium kehrt zurück, es kehrt zurück mit Feuer und Schwert.
    Und schließlich spreche ich zu den Kriegslords der Tahn, deren Ohren wahrscheinlich aus Verachtung für meine Worte verschlossen bleiben. Ihr habt diesen Wind gesät. Jetzt sollt ihr den Sturm ernten!
    Wer mich kennt, der weiß, dass ich niemals verspreche, was ich nicht halten kann. Deswegen verspreche ich heute nur eins: In nur einer Generation – von jetzt an gerechnet – wird das Wort ›Tahn‹ bedeutungslos sein, ausgenommen für einige Historiker, die in die dunklen Korridore der Vergangenheit hinabsteigen.
    Ihr habt diesen Krieg angefangen. Ich werde ihn beenden. Die Tahn, mit all ihrer Macht und Herrlichkeit, werden vergessen im Staub liegen!«
    Daraufhin drehte sich der Ewige Imperator um und verließ das Podium.
    Schon beim Schreiben hatte er gewusst, dass es eine gute Rede war.
    Er hatte sie noch etwas aktualisiert, und jetzt riss es die Parlamentarier förmlich von den Sitzen. Sie applaudierten. ›Das möchte ich ihnen auch geraten haben‹, dachte er. Dann erst fiel ihm auf, dass sogar die Livie-Techs, die abgebrühtesten Beobachter überhaupt, laut jubelten und ihre Kameras einfach weiterlaufen ließen.
    Jetzt musste der Ewige Imperator nur noch einen Weg finden, sein Versprechen zu halten.

 
Kapitel 58
     
    Der Schadenskontroll-Computer der Gamble fand einen halbzerstörten, überflüssigen Schaltkreis, und Sten spürte, wie das Schiff wenigstens einigermaßen reagierte.
    Das Einsatzschiff donnerte in kaum mehr als 1500 Metern Höhe über die Oberfläche des Planeten dahin. Durch den dichten Nebel war so gut wie nichts zu sehen. Stens Finger huschten über die Kontrollen. Bremsraketen volle Kraft. Haupt-Yukawa – volle Kraft.
    Mehrere blökende Alarmsirenen und aufdringliche Blinkanzeigen wollten Sten weismachen, dass die Steuerung nicht mehr lange mitmachte. Er hatte noch genügend Zeit, um die McLean-Generatoren auf Höchstleistung hochzufahren, bevor die Kontrollen der Gamble erneut den Geist aufgaben. Das Problem hieß:
    Falls sie den Sinkflug der Gamble auffangen konnten, bevor sie auf der Oberfläche aufschlug, würde das Schiff sofort wieder steil nach oben rasen, höchstwahrscheinlich in die Fänge der oberhalb des Nebels wartenden Tahn-Abfangjäger. Falls nicht, gab es mehrere unangenehme Alternativen. Sten schlug auf den Auslöser des Aufprallschutzes an seinem Kontrollsessel und klammerte sich fest.
    Als sich die Sensoren einschalteten, stand die Gamble fast senkrecht.
    Für einen einzigen Moment war das Glück noch einmal zum Schiff zurückgekehrt. Wenn man die Möglichkeiten, auf eine Felsnadel, einen Gletscher oder ein Geröllfeld zu treffen, in Betracht zog, so war die Gamble mit ihrer Bauchlandung in einem tiefen Schneefeld sehr gut bedient. Der Schnee wurde zusammengepresst, schmolz und bremste die Gamble ab.
    Eine weitere Konsole erwachte zu rotglühendem Leben. ANTRIEBSRÖHREN BLOCKIERT lautete die schlimmste Nachricht. Stens Hand schwebte über dem Notschalter, der sämtliche Systeme abschaltete, als der Schiffscomputer mitteilte, er wolle sich jetzt für immer verabschieden, dann jedoch meinte, dass etwas weniger Dramatisches geschehen würde; Sten betätigte den Schalter.
    Nachdem der Strom komplett abgeschaltet war, kam die Gamble auch schlitternd zum Hält.
    Bis auf das dumpfe Zischen des verdampfenden Schnees auf der heißen

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