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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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schmeckte eigenartig. Erst dann fiel ihm ein, dass er schon … wie lange hatte er keine ungefilterte Luft mehr geatmet? Er konnte sich nicht mehr genau daran erinnern.
    ›Was für eine seltsame Art, Krieg zu führen‹, dachte er.
    Und wenn er gerade vom Krieg sprach – ihr nächster Schritt musste sie aus dem Gebirge herausführen, wobei die spannende Frage lautete: reichten ihre Anzugreserven noch aus, um die wärmeren Ebenen zu erreichen? Ein Anzug ohne Versorgungseinheit war so nutzlos wie die Gamble , die zerstört im ewigen Eis unter ihnen ruhte.
    Langsam, langsam, sagte er sich. Nicht alle Katastrophen auf einmal. Vielleicht wurden ja seine Raumfahrer, die weniger als gar keine Erfahrung im Bodenkampf hatten, ohnehin vorher von einer Tahn-Patrouille massakriert.
    Wenigstens war es dort unten warm. Sten drehte sich zu seinen Leuten um und stimmte sie vorsichtig auf den langen Marsch ein.

 
Kapitel 59
     
    Am dritten Tag nach Beginn des Landeunternehmens auf Cavite verlegte Lady Atago ihr Hauptquartier von der Forez in einen mobilen Befehlsstand auf der Planetenoberfläche. Es befand sich jetzt in einem monströsen Panzerwagen, einem Modell, das der Geheimdienst des Imperiums als Chilo -Klasse bezeichnete. Der gewaltige, fast 50 Meter breite, 150 Meter lange und in mehrere Segmente untergliederte rollende Befehlsstand bewegte sich auf vierzig in Dreiergruppen angeordneten, drei Meter hohen Walzen voran, verstärkten Niederdruck-Ballonreifen, die dem Fahrzeug gleichzeitig amphibische Eigenschaften verliehen. Bei jedem Hindernis, das die Walzen nicht überrollen konnten, setzte sich die Achse zwischen den Dreifachwalzen in Bewegung und setzte durch ihre Rotation jeweils ein Rad nach dem anderen auf dieses Hindernis, wodurch es halb rollend, halb kletternd überwunden wurde. Da diese fahrbare Burg segmentiert war, konnte sie sich sowohl in vertikaler als auch in seitlicher Richtung biegen.
    Der Panzerwagen polterte nur wenige Kilometer hinter der Front voran, eskortiert von einer Schwadron Panzer und gepanzerten Boden-Luft-Raketenwerfern.
    Die wenigen noch flugtauglichen Imperialen Schiffe waren nicht in der Lage, den Flugabwehrschirm zu durchdringen, doch Lady Atago wollte kein Risiko eingehen. Der Ort, den sie als nächsten Standort für ihren Befehlsstand bestimmt hatte, zeichnete sich durch mehrere Vorteile aus: er befand sich in kürzester Entfernung zu der Stelle, an der die Tahn am weitesten durchgebrochen waren, es gab ringsum genug freies Gelände zur Landung von Raumschiffen, und man musste nicht eigens für eine komplizierte Tarnung sorgen.
    Die Tarnung wurde von einem sehr großen Gebäude gewährleistet, einem ehemaligen Bibliotheksgebäude der Universität in einer der Satellitenstädte von Cavite-City. Unter der neuen Tahn-Herrschaft waren sowohl Aufbewahrungsstätten Imperialer Propaganda als auch höhere Ausbildung überflüssig.
    Sechs A-Grav-Gleiter wurden direkt unterhalb der Dachsimse des Gebäudes positioniert; dann stieß Atagos Kommandopanzer rückwärts in das Gebäude hinein. Drei Stockwerke wurden zusammengeschoben und brachen rund um die pilzförmige Kuppel des Panzerfahrzeugs herunter. Das Gebäude selbst hielt jedoch. Damit war Atagos Befehlsstand aus der Luft nicht mehr zu sehen. Sie war sicher, dass ihre elektronischen Abwehrmaßnahmen die Imperialen Detektoren an der Nase herumführen würden.
    Außerdem war die taktische Division, die die Tahn die ganze Zeit über geplagt hatte, endlich vernichtet worden. Lady Atago spürte ein gewisses Bedauern darüber, dass der Divisionskommandeur, Sten, nicht gefangen genommen werden konnte. Er hätte sich hervorragend für einen Schauprozeß mit nachfolgender öffentlicher Übertragung einer spektakulären Hinrichtung geeignet – auch über sämtliche Kanäle des Imperiums. Damit hätte man gewiss den einen oder andern kampflüsternen Offizier, der den Tahn immer noch Widerstand leistete, zur Raison bringen können.
    Trotz allem war Lady Atago mit dem Verlauf der Invasion nicht rundum zufrieden.
    Die Tahn hatten die wichtigsten Kampfeinheiten der Imperialen Verteidiger rund um Cavite-City eingeschlossen und zogen die Schlinge langsam enger. Ihr Gebiet betrug jetzt nur noch ungefähr 200 Quadratkilometer. Die wenigen Imperialen Kräfte, die sich außerhalb dieses Kreises auf Cavite verstreut noch zur Wehr setzten, würden in wenigen Tagen ausgelöscht sein.
    Die Imperialen hielten jetzt kaum noch mehr als Cavite-City, den

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