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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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überhaupt in diesem Fort? Er fand den Mut, der Sache nachzugehen.
    Heebner verließ den Bereitschaftsraum und kam in einen großen Gang. Wenige Sekunden später verursachte die nächste Riesenbombe ein mittleres Erdbeben. Sie musste in ziemlicher Entfernung niedergegangen sein. Heebner hörte Fußtrappeln und spähte hinaus. Eine Gruppe Imperialer kam aus einem anderen Bereitschaftsraum herausgerannt und kletterte in einen der Haupttürme hinauf. Heebner zählte. Nur zehn? Wie viele Leute waren hier wirklich?
    War es denn möglich, dass nur eine Handvoll Imperialer den Tahn Widerstand leistete? Es sah ganz danach aus.
    Heebner hatte genug gesehen. Diese Information war wertvoll. Wertvoll genug, um ihn davor zu bewahren, wieder nach vorne geschickt zu werden. Wertvoll genug, wie er hoffte, dass er nicht nur seinem Gruppenführer, sondern gleich beim Kompaniehauptquartier Bericht erstatten musste. Falls sein Kompanieführer überhaupt noch lebte. Jedenfalls war es ein guter Weg, sich vom nächsten Angriff fernzuhalten.
    Infanterist Heebner stahl sich aus dem Fort davon, überstand den schrecklichen Rückweg hinter die eigenen Linien und berichtete.
    Als er vor Lady Atago stand, hatte er mehr Angst als allein in diesem Fort. Sie verlangten nicht von ihm, dass er am letzten Angriff auf Stützpunkt Sh’aarl’t teilnahm. Statt dessen wurde er zum Geschützführer befördert, mit einer Medaille behängt und nach hinten abkommandiert.
    Heebner war in Sicherheit. Das reichte ihm völlig. Er legte keinen Wert darauf, in den Livies aufzutreten und sich lang und breit über die Eroberung des Imperialen Forts auszulassen.
    Diese Ehre wurde Sturmtruppen-Captain Santol zuteil, einem wesentlich heroischer aussehenden Tahn. Und wenn es denn eine Ehre war, dann hatte er sie verdient.

 
Kapitel 68
     
    Sten fragte sich gerade, was wohl als nächstes passieren mochte, als die Bombardierung durch die Panzerkreuzer eingestellt wurde. Er fragte sich, ob ihnen die Bomben ausgegangen wären, hoffte jedoch, dass beide Schiffe durch Explosionen in der Munitionskammer in die Luft geflogen waren.
    ›Zerbrich dir den Kopf, was als nächstes passiert, erst dann, wenn es passiert‹, sagte er sich und bestellte Mittagessen – oder Abendessen? Frühstück? – für seine Leute. Ein Drittel seiner Besatzung wurde in die Kantine geschickt. Wenn alle satt waren, plante er, zumindest die Hälfte der Leute ein wenig schlafen zu lassen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Contreras stieg von der Leiter, die von der Kommandoebene zum Bereitschaftsraum führte, und rülpste. Ihr voller Magen ließ sie an weitere Annehmlichkeiten denken: Schlaf … ein Bad … eine saubere Uniform … warum nicht gleich alles auf einmal? Wie ein aus dem Dienst Entlassener den ganzen Sold, der sich angesammelt hatte, auf einem Touristenplaneten ausgeben, auf dem ein Fahrrad das primitivste Fahrzeug war, und sich vielleicht in einen gut aussehenden Offizier verlieben. Offizier? ›Gute Frau‹, dachte sie, ›du bist schon zu lange beim Militär. Lieber gleich einen reichen Zivilisten.‹
    Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen; in diesem Augenblick zerfetzte ihr ein Tahn-Projektil den Brustkorb.
    Es war den Sturmtruppen der Tahn gelungen, ungesehen bis zum Fort vorzudringen. Da der Computer des Forts den blockierten Maschinengewehrturm nach wie vor als eingezogen anzeigte, meldeten auch die Alarmsensoren in diesem Sektor keine Bewegung. Tatsächlich wurden die Ortungsstrahlen von dem Gefechtsturm gebrochen zurückgeworfen, aber als Teil der üblichen Störungen in Bodennähe interpretiert.
    Lady Atagos Analyse dessen, was der Gefreite Heebner berichtete, war durchaus korrekt. Sie nahm an, dass das Areal unterhalb des kaputten Turms mit achtzigprozentiger Sicherheit eine tote Zone war.
    Auch Captain Santols Berechnungen waren sehr exakt; die Sturmtruppen näherten sich dem Fort in diesem Sektor auf einer Breite von höchstens zwei Mann nebeneinander. Ein Großteil der Verteidiger saß gerade beim Essen, und die allgemeine Erschöpfung trug ihren Teil dazu bei, dass niemand die Tahn auf einem der noch funktionstüchtigen Direktsichtschirme herankommen sah.
    Sobald sie im Turm selbst saßen, schickte Captain Santol zwei verlässliche Sergeanten mit Straßenkampfgewehren nach vorne. Ihnen folgten Grenadiere und ein schweres Projektilgeschütz auf einem Dreibein, dahinter dann Captain Santol und sein erster Sergeant.
    Contreras war nicht die erste, die starb; vor ihr waren

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