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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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ab. Mit nur einem großen Schiff können wir das Unternehmen nicht durchführen. Die anderen Landungen auf den sekundären Systemen werden durchgeführt. Sie und ich wechseln auf unser neues Flaggschiff Kiso . Die Forez begibt sich unverzüglich zu einem Instandsetzungsstützpunkt.«
    »Zu Befehl, Milady.«
     
    Als Sten und seine Schiffe in einem weiten Bogen nach Cavite zurückkehrten, sahen sie, dass sich die Tahn-Flotte zurückzog.
    Es war kein großer Sieg. Unter ihnen, auf dem Flottenstützpunkt Cavite, lag die 23. Flotte, die einzige Imperiale Streitmacht in den Randwelten, fast vollständig zerstört am Boden.
    Der Krieg mit den Tahn hatte eben erst angefangen.

 

 
Kapitel 44
     
    Der Angriff auf das Caltor-System und Cavite war nicht der eigentliche Beginn des Krieges. Er hatte bereits eine Stunde zuvor mit einem Angriff auf die Erstwelt und den Imperator selbst begonnen.
    Beinahe zeitgleich verwüsteten Tausende von Tahn-Schiffen das Imperium. Ihre Aufträge variierten von Landeunternehmen über die Vernichtung von Stützpunkten bis hin zu Raumschlachten zwischen ganzen Flottenverbänden. Am Ende dieser ersten Phase werteten die Tahn ihre Aktion als überaus erfolgreich. Sie hatten mehr als fünfundachtzig Prozent ihrer Ziele verwirklicht. Für das Imperium war es einer der schwärzesten Tage seiner Geschichte.
    Die Angriffsvorbereitungen hatten sich als äußerst komplex erwiesen, weil die Tahn den größten Nutzen aus dem Empire Day ziehen wollten. Technisch gesehen war der Augenblick der Rache – der Moment, den prosaischere Naturen den Tag der Vernichtung genannt hätten – überall mit dem gleichen Trick der Ammonium-Maser-Uhr gekommen, die jeder Commander auf seiner Kommandobrücke hatte.
    Tatsächlich gab es jedoch Feinabstimmungen, da jeder Imperiale Planet sich nach seiner eigenen Zeitzone richtete. Außerdem mussten die Angriffe in einem begrenzten Zeitraum stattfinden, damit das Imperium keine Chance hatte, in Alarmbereitschaft versetzt zu werden.
    Fast noch wichtiger war den Tahn eine »moralische« Rechtfertigung. Die Tahn hielten es zwar für völlig legitim, einen Krieg ohne die üblichen Prozeduren eskalierender diplomatischer Drohungen zu beginnen, doch sie hielten es für unehrenhaft, dem Tiger nicht – wie sie es nannten – direkt an die Kehle zu gehen.
    Das bedeutete: die Erstwelt.
    Der Ewige Imperator selbst.
    Die Entscheidung, den Beginn der Kampfhandlungen auf den Empire Day zu legen, war aus mehreren Gründen erfolgt. Die Tahn nahmen zu recht an, dass die Streitkräfte des Imperiums zwar zusammengezogen, aber recht unaufmerksam sein würden; verliefen die Angriffe erfolgreich, würde die Moral der Imperialen Truppen schnell auf den Tiefpunkt sinken; außerdem war dies der einzige Tag im Jahr, an dem man mit Sicherheit wusste, wo sich der Imperator aufhielt: er war zu Hause und erwartete Gäste.
    Zu Hause war in seinem Fall eine überdimensionale Kopie des Schlosses Arundel auf der Erde, umgeben von einer sechs mal zwei Kilometer großen Befestigungsanlage und rundum fünfundfünfzig Kilometern Parklandschaft. In den schräg abfallenden Wänden der Befestigungsanlagen waren die wichtigsten Abteilungen der Verwaltung des Imperiums untergebracht. Das Schloss beherbergte nicht nur den Imperator, seine Leibwache und einen beachtlichen Stab, sondern auch die Kommando- und Kontrollzentrale des gesamten Imperiums. Der Hauptteil der dazu notwendigen Technologie war tief unter Arundel vergraben, zusammen mit ausreichend Vorräten an Luft, Wasser und Nahrungsmitteln, um einer Belagerung ein ganzes Jahrhundert zu widerstehen.
    Die Besucher, die der Imperator erwartete, waren seine Untertanen. Einmal im Jahr öffnete das normalerweise der Öffentlichkeit verschlossene Schloss seine Tore und wurde zum Schauplatz eines Superspektakels mit Kapellen, militärischen Darbietungen und Spielen. Eine Einladung zum Empire Day zu erhalten oder sonst wie eine Eintrittskarte in den Palasts zu ergattern, war ein Zeichen herausragender Leistungen oder von beachtlichem Wohlstand.
    Die Tahn hatten den Angriff auf Arundel vier Jahre lang vorbereitet. Die einzige Möglichkeit bestand in einem mit chirurgischer Präzision durchgeführten Anschlag; es bestand keine Möglichkeit, dass die Tahn eine Flotte oder auch nur eine Schwadron Zerstörer durch die Sicherheitspatrouillen rund um die Erstwelt bekommen würden.
    Mit Ausnahme des Empire Day war der Luftraum über Arundel absolut dicht. Der gesamte

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