Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Weißen Haus“ - gab es in Wirklichkeit nicht viel Neues, was sie sich hätten erzählen können. Sie saßen schon bei der Vorspeise, als Barbara sagte:
„Heute ist bei Dr. Lowen ein interessanter Bericht aus Riad in Saudi Arabien gelandet. Kam vom Residenten der Intelligence Community. Die arbeiten eng mit der Militärpolizei in Riad zusammen.“
Carl Almaddi sah von seinem Teller mit Carpaccio vom Pulpo auf.
„Und?“ fragte er.
„Da es einen Angehörigen der Marine betrifft, dachte ich, das interessiert dich.“
„Bitte. Lass hören!“ antwortete er.
„Ein Kriminalfall. Der Fahrer des Chefs des Generalstabs ermordet. Irgendein General Faisal bin… irgendwas.“
„Faisal bin Salman?“ fragte Almaddi.
„Ja. Ich glaube, so heißt der. Der tote Fahrer ein Mann aus Palästina. Da es sich um keinen Saudi handelte, hätte niemals dort ein Hahn nach dem Mann gekräht, aber der Job des Mannes hat dann wohl doch zu hochgezogenen Augenbrauen geführt.“
Carl sah Barbara fragend an.
„Man hat die Wohnung des Mannes durchsucht. Als Erstes fand man einen Gebetsteppich, voll mit Geld. Dollars. Annähernd zehntausend Dollars. Sorgfältig zwischen zwei Teppichen eingenäht!”
„Der Mann hat gespart,“ sagte Carl Almaddi und wischte mit einer Brotkruste die Reste der köstlichen Marinade von seinem Teller.
„Vielleicht. Aber man fand auch einen USB-Stick. Auf dem befanden sich Tonaufnahmen aus dem Auto des Generals. Man hat dann im Auto des Generals ein Aufnahmegerät gefunden. Da sind die Saudis nervös geworden.“
Bisher fand Carl Almaddi Barbaras Bericht nicht so furchtbar prickelnd. Er goss Barbara aus der in einem Eiskübel dümpelnden Flasche Weißwein nach.
„Sie haben dann sehr schnell festgestellt, dass der Ermordete zu Lebzeiten ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu dem Fahrer eines anderen hohen Militärs hatte. Dem Chauffeur eines Admirals Zaif.“
„Zaif al Sultan?“ fragte Almaddi, jetzt doch interessiert.
„Ich kann mir diese Namen nicht merken,“ entgegnete Barbara. „Der Admiral ist offenbar einer der Chefs der Marine.“
Barbara wartete sichtlich ungeduldig, bis die Kellnerin die Vorspeisenteller abgeräumt hatte.
„Das Verhältnis zwischen den beiden Fahrern muss sehr innig gewesen sein. Der Ermordete hatte unmittelbar vor seinem Tod einen heftigen Samenerguss!“ Sie kicherte. „Sicherlich ein schöner Tod!“
„Warum glaubt man, das habe mit dem Fahrer des Admirals zu tun?“ fragte Carl Almaddi.
„Das ist sonnenklar: Die Leiche war gehüllt in ein Betttuch, wie die Mitarbeiter der dortigen Streitkräfte sie für ihre Dienstbehausungen gestellt bekommen. Der Mann war zwar erstickt worden, hatte aber mehrere Knochenbrüche. Sie sind schnell darauf gekommen, dass der bereits tote Körper aus einiger Höhe auf den Boden gefallen sein musste.“
Die Kellnerin brachte die Hauptgerichte, Pollo Diabolo für Barbara, Fegato für Carl.
Barbara fuhr fort:
„Auf dem Bettlaken, in dem der Tote steckte, waren Erdspuren, die zweifelsfrei mit dem Boden unterhalb des Fensters des Fahrers des Admirals übereinstimmen! Also: Der Admiralschauffeur hat den toten Generalschauffeur unmittelbar nach dessen heftiger Ejakulation aus dem Fenster geworfen! Daran besteht kein Zweifel!“
Barbara Humphries sah sehr zufrieden aus.
„Also ein Gezänk zwischen zwei Schwulen?“ fragte Carl Almaddi, der immer noch nicht wusste, warum Barbara ihn mit Geschichten plagte, die eher in die Klatschspalten der Gelben Presse gehörten.
„Na,“ antwortete Barbara. „Man kann über die Araber sagen, was man will, aber in der Hinsicht waren sie pfiffig. Bevor sie die Bude dieses Fahrers durchsucht haben, haben sie erst mal die elektrischen Sicherungen des gesamten Gebäudes herausgedreht!“
„Wozu das?“ fragte Almaddi.
„Das machen sie wohl immer, wenn sie auf der Suche nach Pornovideos oder Porno-DVDs sind. Ohne Strom lassen sich die Datenträger nicht mehr aus den Geräten entfernen!“ Sie kicherte.
„In dem Gerät des Admiralsfahrers steckte eine DVD mit einem Film mit lesbischen Frauen! So schwul können die beiden also nicht gewesen sein!“ Wieder kicherte sie. „Ach so: Die Damen sprachen Deutsch!“
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du mir das alles erzählst,“ sagte Carl Almaddi. „Eine lustige Geschichte, ok, aber… „
„Naja, ich dachte, das interessiert dich vielleicht. Der inhaftierte Fahrer des Admirals Zaif, Siddiqui Memet, stammt aus dem selben Dorf
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