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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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plötzlich bleich geworden. Zum ersten Mal glaubte Carl, bei diesem sonst so selbstsicheren Mann etwas wie Nervosität zu erkennen. Aber Graf fing sich sofort wieder. In plötzlich sehr aggressivem Ton sagte er:
    „Bevor ich Ihnen weiterhelfe, lieber Carl, sagen Sie mir bitte, durch wen Sie an eine Unterlage gekommen sein wollen, die nur in meinem PC in meiner Wohnung existiert haben kann! Nur, um es vorweg zu sagen: Das Kreuz ist mit einem Filzstift gemalt und nicht vom Computer markiert. Es mag also sein, dass jemand meinen Computer angezapft und sich die Datei mit den Saudis kopiert hat, wenn er sie sich nicht direkt aus dem Internet geholt hat. Und dieser Jemand hat das Kreuz neben Mirin bin Faisal gemalt! Jemand will Sie in eine bestimmte Richtung schieben, Carl, und Sie sollten überlegen, wer das ist und warum er das tut!“

    Die Videobilder von Rupert Graf wurden noch am selben Nachmittag per Satellit nach Washington und nach Tel Aviv übertragen.
    Nachdem Rupert Graf für die kleine Gruppe einen festen Tisch in dem Speiserestaurant des Club Med organisiert hatte, hatte Carl Almaddi gewusst, wo Graf gefilmt werden konnte.
    Die Videokamera wurde gebracht und bedient von einem Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung der USA in Nassau. Der Mitarbeiter kam in Begleitung eines Offiziers der Polizeibehörden der Bahamas, der dafür gesorgt hatte, dass die Hotelleitung ohne Proteste zuließ, die Kamera, hinter Blumen- und Palmendekorationen versteckt, den Tisch Rupert Grafs einsehen zu lassen. Die Kamera, auch wenn sie aussah wie eine etwas klobige handelsübliche Handycam, war mit einem hochauflösenden Teleobjektiv und einem Richtmikrophon höchster Empfindlichkeit ausgestattet.
    Auf den Bildern war Carl Almaddi nur kurz von hinten zu sehen, Graf von vorne. Kaum hatten beide nach ihrem Besuch am Buffet wieder Platz genommen, wurde Grafs Gesicht zur Großaufnahme herangezoomt. Er war so groß im Bild, dass nicht einmal mehr erkennbar war, dass Graf einen völlig kahlrasierten Schädel hatte.
    Zu hören waren beide mit äußerster Klarheit.
    „Er sagt die Wahrheit!“ sagte der Psychologe der Heimatschutzbehörde, dem man die Videobilder vorspielte. „Klar, er wird nervös, als er hört, sein Computer sei angezapft. Aber bei den Fragen vorher ist er völlig ruhig. Kein Stirnrunzeln, nicht die kleinste Veränderung der Pupillen, kein Nystagmus, nichts!“
    „Was ist Nystagmus?“ fragte Colonel Myers, der dieses Treffen leitete.
    „Augapfelzittern. Es war nichts zu sehen!“
    „Oder hat er sich nur gut unter Kontrolle?“ fragte Myers.
    „So etwas hat man nicht unter Kontrolle! Das sind Reaktionen des Unterbewusstseins!“
    „Aber er wurde nervös, als er hörte, die Unterlage sei aus seinem Computer!“ insistierte Myers.
    „Ich wäre auch nervös, wenn ich hörte, jemand sei in meinen PC zuhause eingedrungen. Das ist völlig normal. Aber er muss schon vorher gemerkt haben, wohin die Fragen von Lieutenant Commander Almaddi zielten, Colonel. Hätte Graf ein schlechtes Gewissen, hätte er da schon Reaktionen zeigen müssen. Ich bin überzeugt, er sagt die Wahrheit! Wenn Sie meine Empfehlung hören wollen, Sir, dann sollten Sie nach jemand anderem suchen als nach Prinz Mirin bin Faisal!“

    Ezrah Goldstein und Itzak Salomonowitz sahen die Videobilder erst am nächsten Vormittag auf dem PC-Monitor in Shakeds Büro.
    Shaked hatte die Aufnahmen schon am frühen Morgen mit verschiedenen Experten des Dienstes analysiert. Als erstes hatte er einen Ophtalmologen hinzugezogen, der die Bewegungen in Grafs Augen während des Gespräches mit Almaddi zu analysieren versuchte. Der Ophtalmologe geriet sehr schnell in Streit mit dem Iridodiagnostiker, der anhand der Betrachtung und Fernanalyse von Grafs Regenbogenhaut zu einem völlig konträren Ergebnis kam. Der Psychologe sagte nur:
    „Graf lügt!“
    Auf die Frage Shakeds, warum er dies glaube, sagte der Psychologe nur: „Die Deutschen sind Weltmeister im Lügen!“
    Auch Goldstein sagte: „Der Kerl lügt!“
    „Warum sollte er lügen?“ fragte Shaked.
    „Er steckt mit den Arabern unter einer Decke!“ sagte Goldstein. „Die haben ihn gekauft. Die Flüge in Privatjets nach Nizza, nach Rom, Herumgefahrenwerden in Bentleys, Rolls Royce, Maybachs! Er fühlt sich Gott weiß wie wichtig! Er ist korrumpiert! Und wahrscheinlich zahlen sie ihm noch was! Er will Mirin schützen und behauptet, das Organigramm sei nicht authentisch!“
    „Und warum sollte er Mirin

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