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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Graf las allabendlich die Protokolle, die ihm über die Testreihen der Tzabeh elektronisch übermittelt wurden. Nicht, dass ihn die technische Seite des Geschäftes interessiert hätte. Er wollte nur sicher sein, dass alles plangemäß lief und die Pünktlichkeit der nächsten Zahlungsraten nicht gefährdet war. Er las diese Berichte auch keinesfalls nur auf den PCs in seinen Büros. Er las sie auch, wo immer er in der Welt unterwegs war, auf seinem iPhone.
    Die Berichte von Dr. Helmut Burghof waren zwar verschlüsselt und gingen an verschiedene Experten der Werften der DRRS, wurden aber in den Büros der DRRS in Bremen von einem Computer entschlüsselt und an die einzelnen Adressaten verteilt. Da Rupert Graf über Büros sowohl in Bremen als auch in Oberhausen verfügte, wurde jeweils eine entschlüsselte Nachricht von Bremen automatisch an den PC in seinem Büro in Oberhausen weitergeleitet.
    Wer die Berichte an Rupert Graf mitlas, war Ari Roth.
    Ari Roth schickte diese Berichte, wiederum verschlüsselt, über die Israelische Botschaft in Berlin nach Tel Aviv, wo sie von diversen Experten ausgewertet wurden.
    Dies führte dazu, dass dem U-Boot der Israeli Navy, das sich derzeit im Arabischen Golf befand, befohlen wurde, sich in die Nähe des Gebietes vor der saudischen Küste zu begeben, in dem die Torpedotests stattfanden.

    „Herr Graf, wir haben ein Problem mit dem Programm in Saudi Arabien,“ sagte Dr. Rittermann, der Stellvertreter von Helmut Burghof. „Die Al Salam hat um zwei weitere scharfe Torpedos gebeten. Sie wollen mehr Übungsschüsse feuern als geplant.“
    „Wo ist das Problem?“ fragte Graf.
    „Diese zwei Torpedos gehören nicht zu unserem Lieferumfang.“
    „Haben Sie Angst, die Saudis zahlen nicht?“ fragte Graf.
    „Nein, aber um denen weitere Torpedos zu schicken, bedarf es erweiterter Exportgenehmigungen, die wir beantragen müssten.“
    „Ja und? Dann tun Sie das!“
    „Würde die Royal Saudi Navy die zusätzlichen Torpedos haben wollen, wäre das gar kein Problem. Wer die Torpedos bestellt hat, ist unser Konsortialpartner Al Salam. Um die Torpedos liefern zu können, benötigen wir Endverbleibsbestätigungen, mit denen das Königreich sich verpflichtet, diese Waffen nicht an Dritte weiterzugeben.“
    „Wenn die Saudis diese Torpedos an einen Dritten weitergeben wollen sollten, dann sicherlich nicht als Geschenk!“ sagte Graf trocken. „Sie werden damit schießen!“
    „Wir brauchen eine Endverbleibsbestätigung, Herr Graf! Von der Saudischen Regierung.“
    „Dann bitten Sie die Al Salam, eine solche Bestätigung einzuholen!“ sagte Rupert Graf, inzwischen etwas genervt. Er verstand nicht, wo das Problem von Dr. Rittermann lag.
    „Herr Burghof hat von Dhahran aus mit dem Marinehauptquartier in Riad telefoniert, Herr Graf. Dort weiß man nichts von dem Wunsch und war sehr verwundert. Es scheint, als käme das Ansinnen von Leutnant Naqui ul Haq, der eine untere Managementposition bei der Al Salam hat. Sie wissen, der kleine Pakistani, mit dem wir neulich schon mal Ärger hatten.“
    „Und was wollen Sie jetzt von mir?“ fragte Graf.
    „Sie kennen Scheich Mahmut am besten. Vielleicht wollen Sie ihn mal hierauf ansprechen.“

    Wenige Stunden nach Rupert Grafs Telefonat mit Scheich Mahmut erhielt die Werft der DRRS eine Kopie des offiziellen Auftrags der Königlich Saudischen Marine an das Konsortium Al Salam/ DRRS zur Lieferung von zwei weiteren Gefechtstorpedos zu Erprobungszwecken des U-Bootes SA-U1 Tzabeh. Der Bestellung beigefügt waren Kopien der für die Beantragung der Exportgenehmigungen notwendigen Dokumentationen. Die Originale befanden sich auf dem Postwege zu den deutschen Lieferanten.

    Um das Probeschießen mit dem Übungstorpedo wiederholen zu können, mussten die leeren Batteriesätze des Torpedos ausgetauscht werden.
    Auch der zweite Torpedo erreichte sein Ziel, das Patrouillenboot, obwohl dieses bei zügiger Fahrt „angegriffen“ worden war. Dennoch, auch diese Übung wurde von niemandem an Bord der Tzabeh oder der Seasparrow wirklich ernst genommen: Ein Patrouillenboot bedeutet keine Bedrohung für ein U-Boot, weil es über keine Anti-U-Bootswaffen verfügt, und kein U-Boot würde seine Torpedos gegen ein Patrouillenboot verschwenden! Innerhalb der folgenden Wochen wurden mehrere Übungsschüsse gegen Fregatten der RSN abgefeuert. Diese Schiffe verfügten über Sonargeräte, die versuchten, die Tzabeh zu orten, über Täuschkörper, die den Torpedo hätten

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