Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
sagte Burghof, „und sollten wir heil nach Dhahran zurückkommen, Leutnant Khalid, werden meine Kollegen und ich dieses Boot nicht mehr betreten. Bitte betrachten Sie dies als offizielle Mitteilung meines Unternehmens. Und Sie können sicher sein, dass mein Unternehmen dem gesamten Vorhaben seine Unterstützung entziehen wird. Das wird zur Folge haben, dass die Deutsche Regierung das U-Bootprogramm stoppt. Wollen Sie wirklich diese Verantwortung übernehmen?“
Leutnant Khalid sah unsicher in die Runde.
Dann sagte er:
„Wir kehren um!“
Auf Deutsch sagte Burhof etwas zu seinen leichenblass dabeistehenden Kollegen.
„Was hat er gesagt?“ wollte Leutnant Khalid wissen.
Naqui ul Haq, der perfekt Deutsch sprach, antwortete auf Arabisch:
„Burghof hat soeben geschworen, er werde dafür sorgen, dass so eine feige Memme wie Du niemals ein saudisches U-Boot kommandieren wird!“
Hakeem bin Zaif hatte die Bemerkung Dr. Burghofs an seine Kollegen verstanden. Burghof hatte gesagt, Gottseidank sei dieser Irrsinn zu Ende. Aber Hakeem bin Zaif wusste, dass die vorgebliche Übersetzung von Naqui ul Haq einen entsetzlichen Gesichtsverlust für Leutnant Khalid vor den Arabisch sprechenden Ingenieuren bedeutete. Dies konnte Khalid nie und nimmer auf sich sitzen lassen. Und genau dies war die Absicht von Naqui ul Haq gewesen. Soeben hatte er Leutnant Khalid zum Todfeind von Dr. Burghof gemacht.
Für das Treffen in Paris hatten Rupert Graf und Scheich Mahmut sich im Restaurant „L´Avenue“ in der Avenue Montaigne verabredet. Trotz der winterlichen Jahreszeit saßen sie bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes unter den warmen Heizstrahlern im Freien auf der Terrasse. Hier war das Risiko, dass ihr Gespräch mitgehört würde, sehr gering.
Der Vorfall an Bord der Tzabeh bereitete Rupert Graf ziemliche Sorgen. Dies teilte er Mahmut unverblümt mit.
„Unter Alliierten gibt es Regeln, Scheich Mahmut, und zu denen gehört, dass man nicht mit einem U-Boot heimlich in den Hafen oder die Basis einer befreundeten Nation eindringt. Während eines Manövers, einer Übung, ja. Aber nicht ohne Absprache!“
„Aber Leutnant ul Haq ist felsenfest überzeugt, das Boot wäre nicht entdeckt worden! Er hat große Erfahrung mit diesem Bootstyp! Er sagt, diese Fahrt wäre sinnvoller gewesen als jeder dieser theoretischen Tests, die Ihre Experten durchführen!“ sagte Mahmut. „Von diesen Tests spricht er immer nur als von ,Trockenübungen´!“
„Dann soll Herr ul Haq seine Späße machen, wenn meine Leute nicht an Bord sind! Ich werde nicht riskieren, dass es Verstimmungen zwischen Deutschland und den USA gibt, nur weil ein durchgeknallter ehemaliger pakistanischer Offizier Rambo spielen will!“
„Er tut es zum Wohle der Marine meines Landes, Mr. Graf.“
„Dann wird er es tun müssen ohne die Unterstützung der DRRS, Scheich Mahmut! Meine Leute werden nicht mehr an Bord der Tzabeh gehen, wenn Herr ul Haq Mitglied der Probefahrtmannschaft ist. Ich werde auch den Repräsentanten der deutschen Behörden empfehlen, nicht mitzfahren, wenn keiner unsere Leute an Bord ist. Damit endet das Programm in einem Desaster!“
„Wieso?“
„Sie werden die notwendigen Testzertifikate nicht bekommen. Bisher wird das Boot so behandelt, als würde es für die Deutsche Marine gebaut. Das heißt, das Boot wird nach deutschen Maßstäben getestet und zertifiziert. Das ist das Gütesiegel! Wenn dieses Qualitätsurteil nicht gegeben werden kann, wird die Royal Saudi Navy das Boot nicht abnehmen. So steht es in den Verträgen, Scheich Mahmut! Dann hat Prinz Mirin sein gutes Geld für etwas ausgegeben, was die Saudische Marine ablehnen kann und wahrscheinlich auch ablehnen wird.“
„Also, was empfehlen Sie?“
„Wenn ich richtig verstanden habe, ist der frühere pakistanische Korvettenkapitän Naqui ul Haq derzeit Angestellter der Al Salam, und er soll irgendwann nach Fertigstellung aller Boote noch mal eine Aufgabe in der Saudischen Marine übernehmen. Schmeißen Sie ihn raus! Geben Sie ihn jetzt schon an die Marine ab! Oder geben Sie ihm einen Job in der Verwaltung!“
„Er ist der beste Experte, den wir haben, Mr. Graf.“
„Das mag sein. Aber mein Unternehmen wird nicht Teil eines privaten Rachefeldzuges werden!“
Rupert Graf glaubte, ein kurzes nervöses Flackern in Mahmuts Blick erkannt zu haben.
„Was meinen Sie damit, Mr. Graf?“
„Mir ist das Abenteuer von Herrn ul Haq mit der
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