Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
auszuschließen, dass er Helfershelfer in seiner Marine hat. Sie kennen die Reichweite des Bootes und wissen, wann es spätestens wieder auftauchen muss. Sie haben Boote gleichen Typs. Wenn nichts passiert, werden sie den Bengel nach Hause schicken. Wenn doch was passiert, können sie immer noch sagen, hier ist einer der Verbrecher! Je nach dem, was opportuner ist.“
„Das heißt, mindestens ein Mitglied der Crew der Tzabeh ist in Pakistan?“ fragte Itzak Salomonowitz. „Können die anderen auch dort sein? Oder sogar das Boot selbst?“
„Itzak, das alles kann sein! Diese Leute sind unberechenbar. Wird jemandes Kind von einem Ford überfahren, richtet sich die Wut nicht unbedingt gegen den Fahrer des Wagens sondern gegen die Automarke. Wenn sie ihrem früheren Kameraden, Moishe, wie hieß der noch …. ?“
„Naqui ul Haq!“
„... ul Haq helfen wollen, einen persönlichen Rachefeldzug zu führen, wird er zahlreiche Helfer finden, die bis zur Selbstaufgabe dabei sein werden. Wenn es darum geht, den Ungläubigen eins auszuwischen, sind sie ohnehin dabei! Wobei Ungläubige durchaus auch ihre schiitischen Glaubensbrüder sein können!“
„Haben wir Möglichkeiten, an den Bengel heranzukommen und zu befragen?“ fragte Itzak Salomonowitz. „Immerhin ist nicht auszuschließen, dass mit dem U-Boot ein Schlag gegen uns geplant ist!“
Gabriel Apotheker wiegte den Kopf.
„In Pakistan kannst du mit Geld so ziemlich alles erreichen. Die verkaufen dir nicht nur ihre Großmutter, wenn du genug bezahlst. Sie liefern die auch! In diesem Fall ist es kritisch! Der Bengel ist inzwischen prominent. Sie verstecken ihn vor den Amerikanern. Ich kann bestenfalls veranlassen, dass ihm bestimmte Fragen gestellt werden. Aber meine Meinung ist: An Bord der Tzabeh war er unerwünscht. Wahrscheinlich weiß er nicht mal, was mit dem Boot geplant ist, sonst hätten sie ihn nicht laufen lassen. Ich vermute, er sollte eine Art Geisel sein. Das wurde aber durchkreuzt von der Pakistan Navy, als sie die Besatzung der Schute in Augenschein nahm.“
„Was machen wir also?“ fragte Salomonowitz.
„Nichts!“ antwortete Goldstein.
„Information an die USA?“
„Warum? Die haben in Pakistan eigene Leute! Mehr als wir! Erheblich mehr!“ sagte Goldstein.
Gabriel Apotheker schaltete sich ein:
„Wenn wir die USA informieren, riskieren wir unsere Agentennetze in Islamabad und Karachi. Die USA sind sehr unsensibel im Umgang mit Geheiminformationen aus fremden Diensten. Da sind sie wie Cowboys! Meine Empfehlung: Beobachten wir die Situation. Bleiben wir still! Wichtig für mich ist allein: Gilt der geplante Anschlag unserem Land? Bis jetzt sieht es nicht so aus!“
Das Gespräch mit Staatsanwalt Güttel und HK Praunz fand in dem Besprechungszimmer statt, in dem Rupert Graf schon einmal einen Tag verbracht hatte. Graf war verärgert, denn in seiner Abwesenheit hatte sich ein Haufen Arbeit gestapelt. Er musste sich auf Sitzungen mit der Kapitalgeberseite vorbereiten, Planungszahlen erstellen und abstimmen, Korrespondenz erledigen, Mitarbeiter zu verschiedenen Problemen anhören.
Für Graf war das Treffen verlorene Zeit. Das sagte er auch.
Was Graf weiterhin erboste war, dass er mehrere Anrufe von den Kundenberatern seiner Banken erhalten hatte, die ihm bei seinen Rückrufen mitteilten, sie seien aufgefordert worden, der Staatsanwaltschaft Daten seiner Konten und Kontenbewegungen auszuhändigen. Man sei zwar eindringlich gebeten worden, ihm nichts zu sagen, aber bei einem so guten Kunden..... .
„Was werfen Sie mir eigentlich vor, Herr Güttel?“ fragte Graf und sprach das G eindeutig wie ein K aus.
„Ich werfe Ihnen nichts vor, Herr Graf. Ich untersuche ein Kapitalverbrechen. Als wir uns das letzte Mal hier sahen, ging es um einen Mordversuch. Jetzt geht es um Mord. Nachdem Sie erfahren haben, dass Frau Sadler verstorben ist, haben Sie sich seelenruhig auf eine Auslandsreise begeben. Als ginge Sie das Ganze nichts an!“
„Es ging mich nichts an, Herr Güttel. Ich hatte Ihnen bereits gesagt, meine Beziehung zu Frau Sadler war längst beendet!“
„Aber Sie haben sie weiterhin finanziell unterstützt!“
„Ich habe Frau Sadler niemals finanziell unterstützt.“
„Frau Sadler hat monatlich fünftausend Euro in bar erhalten und dieses Geld auf ein Konto bei der Sparkasse Düsseldorf eingezahlt. Das Geld kam ja wohl von Ihnen, Herr Graf!“
„Haben Sie hierfür irgendeinen Anhaltspunkt, Herr Staatsanwalt?“ fragte
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