Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Qeshn getroffen. Die Schute hat die Tzabeh in den Schlepp genommen und bis hier,“ und er zeigte auf eine Position in der Nähe von Ormara, „hin gezogen.“
„Und wenn die Tzabeh in der Schute war?“
„Das würde die hohe magnetische Abstrahlung erklären. Aber das wäre der helle Wahnsinn! Die Tzabeh ist, soweit wir wissen, voll mit Sprengstoff. Leutnant ul Haq ist sicherlich ein verwegener U-Boot-Fahrer. Das habe ich selbst erlebt! Aber ich tue mich schwer, mir vorzustellen, dass er sich von der Schute hat aufnehmen lassen.“
„Und wenn doch?“
„Chapeau!“
„Was heißt das denn?“
„Hut ab! Respekt! Dann ist der Mann von bewundernswerter Kaltblütigkeit! Aber so etwas würde nur jemand tun, der mit seinem Leben abgeschlossen hat! Dem es gleichgültig ist, ob er und seine Umgebung überlebt. Sie und Ihre Organisationen müssen doch wissen, ob Leutnant ul Haq Familie hat, für die er leben will! Sie haben Ihre CIA! Ob es Angehörige gibt, für die er Verpflichtungen hat. Sehen Sie, Carl, ich hatte die vergangenen zwei Jahrzehnte viel mit muslimischen Ländern zu tun. Wenn den Kerlen ihre Weiber nicht mehr gefallen, treten sie denen in den fetten Arsch und schicken sie zum Teufel! Aber, was ihren Nachwuchs angeht, sind sie voller Pflichtgefühl! Ihre Kinder lassen die niemals im Stich!“
„Was wollen Sie mir sagen, Christian?“
„Ist doch ganz einfach! Hat ul Haq eine Familie, für die er sorgen muss, wird er kein Selbstmordattentäter sein! Hat er keine Familie, dann: Holy shit!“
„Oder jemand Dritter wird für seine Sippe sorgen,“ antwortete Carl Almaddi.
„Nicht auf dieser Ebene! Ul Haq in seiner Einkommensklasse ist nicht darauf angewiesen, dass jemand anderer seine Familie unterhält! Aber sollte er keine Familie mehr haben, wäre das bitter für Ihr Land!“
Moishe Shaked ging direkt in das kleine Besprechungszimmer.
Neben seinen Kollegen Itzak Salomonowitz und Ezrah Goldstein war auch Gabriel Apotheker dort, und, zu Moishes Überraschung, Ephraim Zuckerberg.
Die Runde einberufen hatte Ezrah Goldstein.
Ezrah hielt sich nicht mit Vorreden auf.
„Ari Roth hat weiterhin Zugriff auf Nachrichten innerhalb des Unternehmens Deutsche-Rhein-Ruhr-Stahl. Der Verein, der den Saudis das U-Boot geliefert hat. Einer von deren Experten hat berechnet, dass das Boot sich in den Golf von Oman hat schleppen lassen können und nun, lautlos, zurücktreibt zur Meerenge von Hormuz.“
„Was für einen Sinn sollte das machen?“ fragte Zuckerberg.
„Ein taktisches Manöver;“ sagte Itzak Salomonowitz. „Während alle Welt das Boot in der Straße von Hormuz sucht, ist es anderswo. Nach mehreren Tagen geben die Suchenden auf und setzen ihre Suche woanders fort! Dann kommt das Boot, unhörbar, und nimmt seine geplante Position ein. Wir machen das auch nicht anders!“
„Wie lange würde das dauern?“ fragte Zuckerberg.
„Das kommt darauf an, ob sie mit eigener Kraft nachhelfen. Das in den Arabischen Golf drängende Wasser will auch wieder hinaus. Es ist also keineswegs so, als ob eine stetige Strömung das Boot zurück in die Meerenge zöge. Meine Meinung? In spätestens drei, vier Tagen kann es dort sein.“
„Aber wozu? Was will es da?“
„Keine Ahnung! Aus dem Nachrichtenverkehr, den Ari mitbekommen hat, deutet alles darauf hin, dass etwas in oder vor der Meerenge von Hormuz stattfinden soll. Zumindest konzentriert sich die Suche dort. Die Deutschen sind mit ihrer Seasparrow unterwegs, die Amerikaner mit zwei Fregatten und mindestens einem U-Boot, die Saudis gleich mit vier Fregatten. Reichlich viel, um fünf Männer und ein kleines U-Boot zu suchen!“
„Von denen wir alle nicht wissen, was sie beabsichtigen?“ fragte Zuckerberg.
„Nein! Aber es wird mit etwas Spektakulärem gerechnet!“
„Wir wissen von den Amerikanern, dass das Boot mindestens zwei Raketen an Bord hat,“ antwortete Salomonowitz. „Außerdem haben sie Torpedos und zusätzlichen Sprengstoff an Bord. Alles ist denkbar! Da die Araber, feige wie sie nun mal sind, am liebsten gegen wehrlose Zivilisten vorgehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie ein Kreuzfahrtschiff angreifen. Mit der Menge an Munition können sie ein Schiff mit mehreren Tausend Menschen an Bord problemlos versenken. Insbesondere, wenn sie bereit sind, selber dabei draufzugehen!“
„Was heißt das?“
„Ein großes Kreuzfahrtschiff wird nicht sofort sinken, wenn es von einem oder zwei Torpedos getroffen wird. Es sei denn, die
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