Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
ähnlich, der Knabe Mohammed wird, wenn sein Vater Abdul heißt, Mohammed bin Abdul oder Mohammed ibn Abdul heißen.
Die Pakistani sind nicht so kompliziert. Zumindest nicht bei einfachen Leuten. Siddiqui, Sohn eines Memet, hieß einfach Siddiqui M.. Hieß Memets Vater, also Siddiquis Großvater, Khalid, so kann der Name Siddiqui noch um das K. erweitert werden, also auf Siddiqui M.K..
Zunächst hatte Ahmed spontan Siddiqui in das Auto des Generals einladen wollen, aber dann fiel ihm ein, dass die Israelis das Gespräch würden abhören können. Das hätte ihn nicht wirklich gestört, im Gegenteil, es hätte ihnen gezeigt, wie engagiert er arbeitete. Aber es hätte ihnen ein weiteres Tondokument in die Hände gespielt und damit einen Beweis, den sie gegen ihn würden verwenden können.
Ahmed schlug vor, im Auto des Admirals noch ein wenig zu schwatzen.
Hätte Ahmed geahnt, dass sich heute eine solche Gelegenheit bieten würde, er hätte den kleinen Sender eingesteckt, den seine Auftraggeber ihm gegeben hatten, um ihn im Auto des Admirals anzubringen. Aber der Sender lag gut versteckt in Ahmeds Behausung.
Immerhin konnte er jedoch weitere Treffen mit Siddiqui verabreden. Das ging leicht. Ahmed brauchte nur zu fragen, zu welchen Veranstaltungen Siddiqui würde Admiral Zaif fahren müssen, um festzustellen, dass an diesen der General Faisal ebenfalls teilnehmen würde. Dies waren, Allah sei Dank, zwei innerhalb der nächsten vierzehn Tage.
Nachdem sie eine Weile geplaudert hatten, war Ahmed Falouf zum Wagen des Generals zurückgeschlendert und hatte gewartet, aufgerufen zu werden, um den General am Portal der Residenz einzusammeln. Ahmed Faloufs Laune hatte sich gebessert. Immerhin hatte er jetzt einen Grund, von seinen Auftraggebern einen Geldbetrag verlangen zu können. Und sei es nur, um Mittel zu haben, Siddiqui in eine Teestube oder zu einem Imbiss einzuladen. Noch besser wäre es, wenn er sagen könnte, Siddiqui gegen Geld zur Zusammenarbeit verpflichtet zu haben.
Auf alle Fälle hatte Ahmed Falouf wieder eine Perspektive, seine Einkünfte aufzubessern.
Ezrah Goldstein, Moishe Shaked und Itzak Salomonowitz saßen um das Tonbandgerät, das auf dem Arbeitstisch in Goldsteins Büro aufgebaut war. Alle drei hatten eine Abschrift der Unterhaltung zwischen Rupert Graf und Norbert Schmehling vor sich, ebenso eine wortgetreue Übersetzung ins Hebräische. Die Deutschkenntnisse von Shaked und Salomonowitz waren nicht so perfekt wie die von Goldstein, aber über ihre Kenntnis des Jiddischen waren sie in der Lage, der Unterhaltung zu folgen.
Dass Schmehling angesichts seiner zahlreichen Geschäftskontakte in den arabischen Raum nicht unbedingt ein Freund und Unterstützer Israels sein würde, war ihnen bewusst. Wie wenig er Israel mochte, war ihnen spätestens bei der Lektüre des Gesprächsprotokolls klar!
Über die Korrespondenz aus Grafs Büro wussten sie zudem, dass Schmehling eine wichtige Rolle bei der Erlangung der Exportgenehmigungen spielte. Ein Grund mehr, den Kerl nicht zu mögen!
In der Unterhaltung zwischen Schmehling und Graf, mitgeschnitten zu nächtlicher Stunde in Monaco, gab es zwei Punkte von besonderem Interesse:
Die Überlegungen, wozu Saudi Arabien die U-Boote brauchte, und warum unbedingt ein Boot so zeitig verfügbar sein sollte.
„Spiel noch mal zu der Stelle, wo Graf nach dem Zweck fragt!“ bat Salomonowitz. Nach wenigen Augenblicken hatte Goldstein das Band auf die Zahl zurücklaufen lassen, die auf dem Protokoll neben diesem Teil der Unterhaltung stand.
In dem Teil zuvor hatten sich Graf und Schmehling darüber ausgelassen, dass der Kauf der Boote wirtschaftlich interessant war, mit finanziellen Vorteilen für die deutsche Industrie.
Grafs Stimme kam überraschend klar aus dem Lautsprecher. Die Techniker des Dienstes hatten sämtliche Nebengeräusche aus der Bar des Hotel de Paris weggefiltert.
„Militärisch ist das ganze ziemlicher Unfug. Was wollen die mit diesen Dingern?“
Schmehling: „Ihre Küsten schützen.“
Graf: „Quatsch! Die Boote haben eine so geringe Reichweite, die sind für Patrouillenfahrten völlig ungeeignet. So was schafft man an, um von einem Mutterschiff aus heimlich in einen Hafen einzudringen, oder sich vor eine Hafeneinfahrt zu legen, um Schaden anzurichten. Das sind reine Angriffswaffen!“ Hier hörte es sich so an, als würde er grinsen: „Auch wenn wir in unseren Exportanträgen selbstverständlich den defensiven Charakter der Boote besonders
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