Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
sagte:
„Mit einem Schluck Flüssigkeit geht´s leichter.“
Anschließend versicherten alle vier lauthals ihren Gastgebern, selten etwas Besseres gegessen zu haben, was prompt dazu führte, dass Admiral Zaif noch weitere Zicklein nachbestellen wollte, was aber unter lautstarkem Protest gerade noch abgewendet werden konnte.
Dafür war das Fleisch der Zicklein zart und gut gewürzt und entschädigte für die Augen.
Admiral Zaif, der als Gastgeber Graf gegenüber saß, hatte bisher weitgehend die Konversation bestritten. Nun jedoch, während des Essens, wurde auch die Unterhaltung am Tisch gelöster. Die Teilnehmer, begannen, sich miteinander zu unterhalten und nicht nur ihren Vorgesetzten zuzuhören.
Der Stellvertreter Zaifs, Konteradmiral Abdallah bin Athel, war der unmittelbare Tischnachbar Grafs. Bin Athel wandte sich an den neben ihm sitzenden Rupert Graf und sagte:
„Einem Mitglied unserer königlichen Familie ist es äußerst wichtig, dass das erste Boot innerhalb der kommenden zwei Jahre hier zur Verfügung steht. Diese Person hat das Geld für die Boote bereit gestellt, unter genau dieser Bedingung. Es ist eine sehr ehrgeizige Aufgabe für unsere Marine, bis dahin eine geeignete Mannschaft ausgebildet zu haben.“
Graf dachte daran, wie ehrgeizig es war, den Saudis das Boot zu diesem Zeitpunkt versprochen zu haben. Er fragte:
„Warum diese kurze Frist?“
Admiral Abdallah bin Athel schien plötzlich erschrocken über seine eigene Offenheit.
„Das darf ich nicht sagen. Das ist ein Geheimnis!“
Ahmed Falouf und Siddiqui saßen währenddessen gemeinsam im Warteraum für Chauffeure im Offiziersclub. Da der Club zahlreiche Sportmöglichkeiten bot und es tagsüber zu heiß war, um sich im Freien sportlich zu betätigen, waren selbst um diese Nachtzeit noch etliche Offiziere unterwegs auf den Joggingpfaden, auf den beleuchteten Tennisplätzen, sogar im ebenfalls beleuchteten Schwimmbecken.
Da der Club weiterhin über mehrere Restaurants verfügte, in denen rund um die Uhr Mahlzeiten serviert wurden, waren um diese Zeit sicherlich noch weit mehr als hundert Besucher hier. Wie die Anzahl der Autos auf dem Parkplatz zeigte, waren die meisten Besucher selbst hierher gefahren. Dennoch saßen rund vierzig Chauffeure in dem Warteraum.
Obwohl sich die meisten untereinander kannten, namentlich, oder zumindest vom Sehen, gab es kaum Unterhaltungen zwischen den Wartenden. Dies lag einmal an Sprachschwierigkeiten. Keiner von ihnen war ein Saudi. Auch wenn sie alle aus arabischsprachigen Ländern stammten, erschwerten doch die unterschiedlichen Dialekte oder die sprachlichen Eigenheiten ihrer Herkunftsländer die Verständigung. Siddiquis Hauptsprache war Urdu, eine der vielen Sprachen Pakistans, die jedoch mit zahlreichen arabischen und persischen Wörtern durchsetzt war.
Während die meisten der Fahrer trotz des aus dem Fernsehgerät quäkenden Lärms dösten oder gar fest schliefen, vertrieben sich Ahmed Falouf und Siddiqui die Zeit mit einem Würfelspiel. Sie spielten zwar nur um geringe Beträge, trotzdem hatte Siddiqui einen höheren Haufen Rialscheine vor sich liegen als Ahmed.
Ahmed Falouf ließ Siddiqui bewusst gewinnen. Nicht ständig, gelegentlich gewann er selbst mal ein paar Geldscheine zurück, aber er spielte so, dass der Gewinn Siddiquis sich stetig erhöhte.
Siddiquis dunkles Gesicht glänzte vor Stolz und Freude.
Er war bester Laune.
Ebenso wie Ahmed schickte Siddiqui den größten Teil seiner Einkünfte nach Hause, nach Pakistan, wo er seine Familie unterstützte. Diese bestand aus seiner unfruchtbaren Frau und aus seiner alten Mutter und mehreren unverheirateten Schwestern. Der Vater, der mehrere Ehefrauen hatte, hatte die Mutter vor einigen Jahren verstoßen und war mit seiner jüngsten Frau nach Karachi verschwunden. Siddiqui hatte noch Kontakt zu seinem älteren Halbbruder Shamin. Obwohl Shamin von einer anderen Ehefrau seines Vaters geboren worden war, hatten sie als Kinder miteinander gespielt und und waren gemeinsam aufgewachsen.
Zudem sparte Siddiqui heimlich Geld, um irgendwann eine zweite Ehefrau kaufen zu können.
„Ich wüsste, wie du sehr viel mehr Geld verdienen könntest“, sagte Ahmed Falouf. „Und dafür müsstest du nicht einmal arbeiten.“
Und dann setzte Ahmed dem immer mehr interessierten Siddiqui auseinander, wie er durch das heimliche Mitschneiden der Telefonate des Admirals zu einem schönen Zusatzverdienst gelangen würde.
Rupert Graf hatte noch in der
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