Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
worden.
Siddiqui lieferte nicht nur Tonaufnahmen der von Admiral Zaif aus dem Auto geführten Telefonate, sondern er berichtete Falouf auch, was er von anderen Chauffeuren erfuhr, was die U-Boote anging.
„Leider können wir den Kerl nicht so wie Falouf unter Druck setzen,“ sagte Moishe Shaked. „Falouf hat Angst um seine Familie in der West-Bank. Siddiquis Sippe in Pakistan können wir schließlich nicht gut als bedroht darstellen. Aber das, was er liefert, ist das Geld wert.“
„Fassen wir noch mal zusammen, was wir inzwischen wissen,“ antwortete Salomonowitz. „Die Deutschen haben das aus Pakistan erhaltene Boot aufgeschnitten und sind dabei, es in aller Eile zu modernisieren.Die Werkshallen in Dhahran sind dank modularer Bauweise so gut wie fertig. Gleich mehrere Rammbären schlagen Tag und Nacht Spundwandbohlen in den Boden, um die zukünftige Pier herzustellen. Eines muss man den Deutschen lassen: Die gehen mit Umsicht und gut geplant vor. Auf die Idee, die ersten Segmente der Boote auszuliefern und in den Hallen zusammenbauen zu lassen, während draußen noch an der Pier gebastelt und der Shiplift installiert wird, muss man erst mal kommen!“
„Wichtiger sind die Fortschritte an dem ersten Boot,“ warf Ezrah Goldstein ein. „Graf will in den nächsten Tagen nach Washington. Er will versuchen, dort fertige Sonarsysteme zu bekommen. Die deutschen Produkte haben zu lange Lieferfristen.“
„Woher weißt du das?“ fragte Shaked. „Ich denke, deine Quelle ist versiegt.“
„Naja, sie tröpfelt noch.“ Goldstein musste daran denken, dass Ari Roth immer noch aus Grafs Büro Informationen erhielt. „Die Geschichte mit dem Computer war eine Falle, in die die Deutschen prompt hineingetapert sind,“ erklärte er grinsend. „Wir hatten das Programm mit Absicht so geschrieben, dass irgendwann auffallen musste, dass Informationen abflossen. Sie haben ja auch nicht allzu lang gebraucht, das herauszufinden. In der Freude über ihren Erfolg sind sie nicht mal auf die Idee gekommen, dass es ein redundantes zweites Programm geben könnte, das uns Informationen liefert. Und zwar auf eine Art und Weise, hinter die sie niemals kommen können!“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Wenn wir wollen, können wir Graf jederzeit hochgehen lassen. Wir wissen inzwischen soviel über ihn und seine übrigen Geschäfte, dass der Auftrag aus Saudi Arabien nicht mal erwähnt werden müsste. Allein seine Bemühungen um einen Auftrag aus Nigeria würden ausreichen, dass ihm die deutsche Staatsanwaltschaft auf die Pelle rückt!“
„Und seine kleine Freundin?“ fragte Itzak.
„Ist auf dem Weg zurück zu ihm. Ihr Verlobter ist ihr abhanden gekommen. Über eine Freundin, die wiederum mit einem von Grafs Freunden liiert ist, erfährt sie, was Graf tut und wohin er reist, und da will sie wieder mit.“
„Woher wissen wir das alles?“ wollte Itzak wissen.
„Ari hat selbstverständlich ihre Wohnung verwanzt,“ antwortete Ezrah trocken.
„Zurück zum Geschäft, “ sagte Moishe Shaked. „Die Saudis haben eine Gruppe von zehn Offizieren der Pakistani Navy angeheuert, die bereits dabei sind, einer handverlesenen Truppe saudischer Marineleuten die Geheimnisse der U-Bootskriegsführung beizubringen. Gleichzeitig sind mehrere saudische Dienstgrade nach Karachi delegiert, um dort an Bord der pakistanischen Boote ausgebildet zu werden.“
„Was ist mit den Leuten, die zur Ausbildung nach Deutschland geschickt worden sind?“ fragte Itzak Salomonowitz.
„Die lernen noch Deutsch,“ antwortete Ezrah. Auf die fragenden Blicke seiner beiden Kameraden fügte er zufrieden grinsend hinzu:
„Die Ausbildung in der Marineschule Eckernförde, wo auch die U-Bootssimulatoren stehen, erfolgt in deutscher Sprache. Die Saudis sitzen alle noch in einer Sprachschule in Hamburg und lernen Deutsch.“
„Was ist mit der Technik?“ wollte Itzak Salomonowitz wissen. „Leistungsdaten der Boote, Signaturen, Schallabstrahlung?“
„Diese Daten gehen nicht über Grafs Tisch,“ antwortete Goldstein. „Er hat mit der Technik nichts zu tun. Das alles wird direkt auf der Werft in Bremen behandelt.“
„Und da haben wir keine Quellen?“ fragte Salomonowitz.
„Nein. Die haben, weil sie ja auch für das deutsche Verteidigungsministerium bauen, einen ganz engen Schutzschirm. Sehr professionell. Ständige Sicherheitsüberprüfungen. Dicht wie ein Mäusearsch!“ Nach einem Augenblick fügte er mit bitterem Unterton hinzu: „Die
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