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Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Titel: Djihad Paradise: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kuschnarowa
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empfunden hast, wie du es mir beschrieben hast, dann hast du das Gleiche gefühlt wie ich.« Julian war ganz aufgeregt.
    »Ja? Muss sich das so anfühlen? Aber es war echt nur ganz kurz.«
    »Das ist ganz egal. Das Entscheidende ist, dass du es gefühlt hast. Jetzt brauchst du nur noch ein bisschen Übung.«
    Stopp. Cut. Aus. »Moment, Moment! Die Rede war von ein Mal beten und nicht von üben«, sagte ich.
    Julians Lächeln sank in sich zusammen wie Soufflé. »Ich … ich dachte, dir hätte dieser kurze Moment gefallen?«
    »Nein«, log ich, stand auf und ging nach Hause.
    Ich musste jetzt unbedingt allein sein. Irgendwas war gerade ins Rollen gekommen und ich musste dringend nachdenken.
    Ph. Von wegen nachdenken. Als ich nach Hause kam, erwartete mich Ma und wedelte mit einem Brief herum. Juhu! Meine Schule hatte eine Schulschwänzer-Kampagne gestartet und ich war ganz vorne mit dabei. Da konnte ich mir ja gratulieren. Und hatte ich vorhin noch darüber nachgegrübelt, ob meine Eltern die Sache mit dem Internat wirklich in Betracht zogen, dann hatte ich jetzt Gewissheit, dass sie es ernst meinten. Verdammt ernst. Ich geriet in Panik. Internat – das ging gar nicht.
    »Tut mir leid«, sagte ich und das war schon meine zweite Lüge heute gewesen. »Ich schwöre, dass ich das nie wieder mache.« Damit wollte ich mich in mein Zimmer verdrücken, aber Ma rief mir nach: »Romea?«
    Ich drehte mich um. »Ja?«
    Sie sah mich streng an. »Das ist deine letzte Chance. Deine allerletzte.«
    Genau. Das war meine allerletzte Chance. Und aus eben diesem Grund untersuchte ich detektivisch mein Zimmer und beseitigte alle Spuren, die auf Julian hinwiesen, dann warf ich Laptop, Handy, Geldkarte und meine Lieblingsklamotten in meine Sporttasche und verabschiedete mich zum Kickboxen.
    Eine Stunde später war ich draußen bei Julian und läutete Sturm. Gott sei Dank war er noch zu Hause.
    »Raphop, verdammt, ich muss für eine Weile bei dir einziehen.«

Was sollte ich machen? Ich konnte meine Freundin ja schlecht wieder nach Hause schicken. Und wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich lieber mit Romea allein eine WG gegründet als mit Murat. Aber dafür war es ja nun zu spät. Alles, was ich nicht wollte, war a) noch mal in den Knast zu wandern und b) mit Murat und Romea zu hausen. Trotzdem würde ich Murat auf gar keinen Fall rauswerfen.
    »Na dann, hereinspaziert«, sagte ich und fügte noch schnell dazu: »Aber du musst mit Murat klarkommen, k.?
    »Ich werde es versuchen. Aber nur, weil du es bist.« Sie seufzte tief.
    »Und was ist mit deinen Ellis?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was soll mit denen sein? Vermutlich werden sie eines Tages vor der Tür stehen und mich ins Internat karren. Und damit das nicht zu schnell geschieht, habe ich alle Spuren in dieser Tasche. Zum Glück habe ich ihnen nie deinen Nachnamen verraten.« Sie hielt ihre Sporttasche in die Höhe.
    »Und Schule?«
    »Ph … Ist bis auf Weiteres abgebrochen.«
    Und auf einmal wurde ich richtig froh, dass Romea jetzt immer da sein würde. Und Murat, der konnte sich ja auch ausnahmsweise mal zusammenreißen.
    Zu behaupten, dass unsere kleine Zwangs-WG besonders harmonisch verlaufen wäre, wäre eine krasse Behauptung gewesen, aber immerhin, es wurde nicht ganz so schlimm wie ich es erwartet hatte.
    Und dann, ein paar Tage nach Romeas Einzug, geschah das Unfassbare. Romea zupfte mich am Ärmel.
    »Du, sag mal. Zeigst du mir noch mal, wie man betet? Also, so richtig mit allem und so.«
    Ich sah sie erstaunt an. »Ich dachte, du willst das nicht …?«
    »Na ja, irgendwas war ja. Vielleicht kann ich das wirklich üben.«
    »O.k. Gerne. Aber ich will dich nicht drängen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bitte zeig es mir noch mal.«
    Und das tat ich. Aber als wir fertig waren, da geschah etwas ganz Seltsames. Aus Romeas Augen kullerten dicke Tränen und ich, ich war völlig bestürzt, denn ich hatte meine Freundin noch niemals weinen sehen. Noch nicht mal, als ich in den Knast gekommen war. Verdammt, was hatte ich ihr gerade angetan? »Süße!« Ich schüttelte sie. »Was ist denn los? Geht es dir nicht gut?«
    Sie sank mir in die Arme. »Doch. Mir geht es sehr, sehr gut.«
    Verwirrt zog ich sie zum Sofa. Wie soll man das auch verstehen, wenn die eigene Freundin glücklich vor sich hin weint?
    Erst am nächsten Tag begriff ich ihr eigenartiges Verhalten. Romea hatte sich infiziert. Mein Herz klopfte schneller und es war die pure Freude.
    Romea war neugierig geworden

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