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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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Werkzeuge und setzte es am Schloss der dritten Stahltür an.
    Gabriele blickte ihr gespannt über die Schulter: »Nun? Was ist?«
    Die andere senkte ihren Kopf, um möglichst nahe an das Schloss heranzukommen. Nervös stocherte sie im Herzen des Schlosses herum. »Ich kann die Bolzen spüren, aber sie lassen sich nicht bewegen! Wahrscheinlich sind die Dinger festgerostet. Ich versuch’s mal mit Gewalt.« Sina packte den Dietrich mit beiden Händen, riss ihn kräftig herum. Ein Ruck, und das Werkzeug war abgebrochen.
    Sina hielt Gabriele die beiden Enden ihres Dietrichs entgegen: »Ich glaube, wir haben da ein Problem.«
    »Das wäre ja nicht das erste«, antwortete Gabriele resigniert. Dann entschiedener: »Diese verflixte Tür muss doch zu öffnen sein. Es wäre gelacht, wenn sich da nichts machen lässt!«
    Sina richtete sich auf und streckte zur Entspannung ihren Rücken durch. »Sicher. Allerdings müssen wir schweres Geschütz auffahren.« Sie malte mit dem Zeigefinger einen Halbkreis um das Türschloss. »Hier muss ich den Schweißbrenner ansetzen …«
    »Hast du denn einen?«, wollte Gabriele wissen.
    »Ja. Hab ich.« Gabrieles Mine hellte sich auf. Doch Sina bremste ihre Freundin: »Freu dich nicht zu früh. So ’ne Tür aufzuschweißen, dauert … na, so ungefähr zehn Minuten. Mindestens.« Daraufhin deutete sie mit ihrer Hand in Richtung der anderen Türen. »Alle Eingänge in diesem Gang würden mich gut und gern drei Stunden kosten. Aber vorher wird mir das Gas ausgehen. Und selbst mit genügend Gas wäre für den ganzen Bunker sicher zwei Wochen reine Schweißerei nötig.«
    Gabriele fuhr sich verzweifelt durch ihr Haar und sah sich fragend um. »Also gut. Wir sollten uns erst einmal einen Überblick verschaffen. Wie viele Räume es gibt und ob wirklich alle verschlossen sind.«
    Die Frauen entschlossen sich dazu, getrennt auf die Suche zu gehen. »Sonst können wir uns das Abendessen abschminken«, drängt Sina.
    »Ich dachte, es heißt neuerdings ›abtoasten‹«, äffte Gabriele und stimmte der Arbeitsaufteilung dennoch zu. Gabriele folgte zunächst dem ersten Korridor bis an sein Ende und rüttelte dabei an allen Türen. Immer mit dem gleichen frustrierenden Ergebnis: verschlossen.
    Sinas Weg mündete in einen weiteren Flur. Sie bog um eine Ecke, stieß auf eine Pforte und rüttelte an der Klinke. Erwartungsgemäß gab es kein Weiterkommen. Enttäuscht wandte sie sich ab und folgte dem Gang in die entgegengesetzte Richtung. Nach wenigen Schritten kam sie zu einer Treppe. Abwärts. Sina tastete sich auf den glitschigen Stufen in den Untergrund. Diese Treppe war nicht so steil wie die erste. Sie endete auch nicht in einem Korridor, sondern führte direkt auf ein Tor. Sina probierte es zu öffnen, ahnte jedoch das Ergebnis: verschlossen.
    Als sie sich bückte, um das Schloss näher zu begutachten, kam auch Gabriele heran. »Na, Kleine, auch keinen Erfolg gehabt?«
    »Bisher jedenfalls nicht«, sagte Sina geschäftig und nahm abermals ihren Rucksack ab. »Aber diesmal gebe ich mich nicht geschlagen.« Sie griff sich ihr Etui mit den Dietrichen und fischte eine stabilere Ausführung hervor. »Dieses Schloss sitzt nicht so fest wie die anderen. Außerdem macht die Tür insgesamt den Eindruck, als hätte man hier mit rostfreiem Stahl gearbeitet. Zwei Pluspunkte für uns.« Mit diesen Worten setzte sie den Dietrich an. »Aha, ich hatte recht. Es bewegt sich was. Das ist offenbar eine Durchgangstür. Musste unbedingt zuverlässig zu öffnen sein. Wäre peinlich gewesen, wenn man da unten festgesessen hätte und nicht wieder herausgekommen wäre.«
    Gabriele platzte fast vor Spannung: »Red nicht so viel, sondern knack endlich dieses Schloss«, spornte sie Sina an.
    Und als ob es was genutzt hätte: »Et voilà!« Sina ließ das Tor mit einem metallenen Quietschen aufschwingen.
    Ein eiskalter Lufthauch schlug ihnen entgegen. Sina fuhr fröstelnd zusammen. »Mist. Da geht’s ja noch ’ne Treppe runter.«
    »Damit war zu rechnen«, belehrte Gabi sie. Ihr Lichtstrahl glitt die Stufen hinab, die vor Nässe gespenstisch glänzten. Es ging gut und gerne sechs oder sieben Meter abwärts. »Pack ma’s«, forderte sie ihre Freundin auf. Die Frauen setzten sich langsam in Bewegung, und waren stets bei jedem Schritt darauf bedacht, bloß nicht ins Rutschen zu kommen.
    Nach der letzten Stufe schloss sich erneut ein Gang an. Wie gehabt war auch er verwinkelt, finster und feucht. Sina und Gabi tasteten sich

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