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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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sogar handgreiflich. Beschmieren ihn mit Kot. Und dann binden sie ihn los und lassen ihn da liegen, in dem Glauben, dass er allein nach Hause findet. Nur denken sie nicht daran, wie besoffen und wie stoned er ist, und er wird bewusstlos und … Das war's. Verstehen Sie, die Sache ist … Wie ich schon sagte, es war nicht ein einziges faules Ei unter diesen Jungen. Keiner von ihnen hatte vorher je in irgendwelchen Schwierigkeiten gesteckt. Und das habe ich den Eltern auch gesagt. Sie wollten es nur nicht hören.«
    »Wer hat die Leiche gefunden?«
    »Das war das Schlimmste«, antwortete Wilkie. »Parsons hat am Morgen nach der Party die Cops angerufen, um seinen Sohn als vermisst zu melden. Die Kollegen erzählten ihm das Übliche: Vermutlich hat er sich mit einem Mädchen aus dem Dorf eingelassen und schläft jetzt in ihrem Bett oder darunter seinen Rausch aus. Rufen Sie uns wieder an, wenn er in ein, zwei Tagen immer noch nicht aufgetaucht ist, denn vorher interessiert uns die Sache nicht. Unterdessen erzählt ihm eines der Mädchen, also die Schwester des Jungen, von Jamies Auseinandersetzung mit Benesek Kerne, und Parsons kommt zu dem Schluss, dass mehr dahinterstecken muss. Also macht er sich selbst auf die Suche nach seinem Sohn. Und er hat ihn schließlich auch gefunden.« Wilkie schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist, aber ich nehme an, es kann einen Mann um den Verstand bringen. Das Lieblingskind. Der einzige Sohn. Und niemand wird je dafür zur Verantwortung gezogen. Aber es gibt da einen Namen, einen einzigen Namen, der im Zusammenhang mit den Stunden, die dem Tod des Jungen vorausgegangen sind, immer wieder fällt: Benesek Kerne. Jetzt verstehen Sie sicher, wieso er so auf ihn fixiert war.«
    »Wissen Sie, dass Benesek Kernes eigener Sohn ums Leben gekommen ist?«, fragte Lynley. »Er ist beim Klettern in den Klippen abgestürzt. Seine Ausrüstung ist manipuliert worden. Es war Mord.«
    Wilkie schüttelte den Kopf. »Das wusste ich nicht«, sagte er. »Was für ein Unglück. Wie alt war der Junge?«
    »Achtzehn.«
    »Genau wie der Parsons-Junge. Das ist wirklich eine Schande.«
    Daidre war in ihren Grundfesten erschüttert. Sie wollte das Leben zurück, das sie bis vergangene Woche geführt hatte, als die einzigen Anforderungen an sie gewesen waren, auf sich selbst aufzupassen und ihren beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Zwar mochte sie infolgedessen allein gewesen sein, aber das war ihr sogar lieber gewesen. Es hatte ihre kleine Existenz sicherer gemacht, und Sicherheit allein zählte. Zumindest war es seit Jahren so gewesen.
    Doch jetzt hatte das zuverlässig dahingleitende Gefährt, welches ihr Leben gewesen war, ernstliche Motorprobleme. Und verzweifelt stellte sie sich wieder und wieder die Frage, was sie dagegen tun konnte.
    Darum parkte sie den Wagen am Cottage, als sie nach Polcare Cove zurückkam, und ging, ohne auch nur einen Fuß hineinzusetzen, direkt zum Meer hinab. Von dort schlug sie den steinigen, ansteigenden Pfad über die Klippe ein.
    Dort draußen verstärkte sich der Wind zunehmend. Das Haar wehte ihr um den Kopf, und die Spitzen peitschten ihr in die Augen, sodass diese zu brennen begannen. Normalerweise nahm sie die Kontaktlinsen heraus, bevor sie auf die Klippe hinauswanderte, und trug stattdessen ihre Brille. Doch als sie am Morgen aufgebrochen war, hatte sie die Brille nicht eingesteckt. Sie hätte den kleinen Umweg am Cottage vorbei gehen und sie holen können, aber am Ende dieses Tages schien eine Kletterpartie hinauf auf die Klippe das Einzige, was sie im Hier und Jetzt verankert halten konnte.
    Manchmal geriet man in Situationen, die ein Eingreifen, ein Zurechtrücken erforderten, gestand sie sich ein. Aber diese derzeitige war gewiss keine davon. Sie wollte nicht tun, was von ihr verlangt wurde, aber sie war klug genug zu wissen, dass es hier nicht um ihre eigenen Präferenzen ging.
    Ein lautes Motorengeräusch drang zu ihr herauf, nicht lange nachdem sie die Felskuppe erreicht hatte. Sie hatte auf einem Felsvorsprung gesessen, die Möwen beobachtet und die großartigen Bogen bewundert, die sie flogen, während sie nach Landeplätzen in den Rissen und Spalten der Klippe suchten. Aufgestört durch den Motorenlärm, stand sie auf und kehrte auf den Pfad zurück. Ein Motorrad kam die schmale Straße entlanggefahren. Es parkte auf der gekiesten Einfahrt vor ihrem Cottage. Der Fahrer nahm den Helm ab und trat auf die Tür zu.
    War das ein

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