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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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potenziellen Kursleitern vereinbart hatte. Sie hatte gehofft, sie könnte sich wenigstens mit der tröstlichen Illusion ablenken, dass Adventures Unlimited in naher Zukunft seine Türen öffnete. Aber der Plan war nicht aufgegangen.
    Hier ist es. Dieser schlichte Satz, der Pfeil zu der großen Strandhöhle, die auf der Postkarte abgebildet war, und die Implikation, dass Unterhaltungen stattgefunden hatten zwischen der Verfasserin und dem Leser dieser Worte, die nichts mit der Geschäftsbeziehung zu tun hatten, die hinter, unter und jenseits dieser Unterhaltungen lag … Diese beunruhigenden und turbulenten Gedanken hatten Kerras Tag und die schlaflose Nacht zuvor bestimmt.
    Die Postkarte steckte nun schon seit Stunden in ihrer Tasche und schien ein kleines rechteckiges Mal in ihre Haut zu brennen. Immer wenn sie sich bewegte, fühlte sie es, und es schien sie zu verhöhnen. Früher oder später würde sie irgendetwas unternehmen müssen. Dieses dumpfe Brennen gemahnte sie unablässig daran.
    Obwohl sie es an diesem Tag nur zu gern getan hätte, hatte Kerra Alan nicht ausweichen können. Das Marketingbüro lag nun einmal nicht weit von ihrem eigenen Kämmerchen entfernt, und da sie die Bewerber um die Kursleiterpositionen einen nach dem anderen in die Lounge im ersten Stock geführt hatte, statt die Vorstellungsgespräche in besagtem Kämmerchen zu führen, hatten die Begrüßungen stets in unmittelbarer Nähe des Marketingbüros stattfinden müssen. Mehr als einmal war Alan herausgekommen, um sie zu beobachten, und Kerra hatte nicht lange gebraucht, um zu erkennen, was diese Beobachtung und sein Schweigen implizierten.
    Es war mehr als nur die Missbilligung ihrer Kandidaten gewesen – ausnahmslos junge Frauen. Er hatte seine diesbezügliche Meinung bereits zu einem früheren Zeitpunkt zum Ausdruck gebracht, und Alan war keiner von der Sorte, die ihren Standpunkt wieder und wieder betonten, wenn ihr Gegenüber – ihrer Meinung nach – auf stur geschaltet hatte. Vielmehr hatten ihr seine stummen Blicke gesagt, dass Busy Lizzie ihm von Kerras Besuch im Pink Cottage berichtet hatte. Wahrscheinlich hatte sie auch Kerras Vorwand erwähnt, einen persönlichen Gegenstand in Alans Zimmer suchen zu müssen, und nun fragte er sich natürlich, warum Kerra ihm selbst nichts davon erzählt hatte. Hätte er sich die Mühe gemacht zu fragen, hätte sie eine Antwort parat gehabt. Aber er hatte lediglich geschwiegen und beobachtet.
    Sie fragte sich, wo ihr Vater steckte. Sie hatte ihn vor ein paar Stunden das Haus verlassen und Richtung St. Mevan Beach gehen sehen, und soweit sie wusste, war er noch nicht wieder zurückgekommen. Zuerst hatte sie angenommen, er wollte den Surfern zuschauen, denn die Wellen waren gut und der Wind ablandig, und sie hatte die stetige Karawane von Surfern mit eigenen Augen in Richtung Strand ziehen sehen. Hätten die Dinge anders gelegen, wäre womöglich auch ihr Bruder Santo dabei gewesen, er hätte sich vielleicht gerade jetzt in die Schlange eingereiht, um zu warten, bis er an der Reihe war. Und auch ihr Vater hätte dort sein können. Ihr Vater und ihr Bruder zusammen. Aber die Dinge waren nun mal nicht anders, und sie würden es auch nie mehr werden. Und genau das schien das Übel ihrer Familie zu sein.
    Und die Wurzel dieses Übels war Dellen. Es war, als irrten sie alle durch ein Labyrinth auf der Suche nach seinem geheimnisvollen Zentrum, während Dellen die ganze Zeit über in diesem geheimnisvollen Zentrum lauerte wie eine Schwarze Witwe. Der einzige Weg, ihr zu entgehen, hätte darin bestanden, sie auszulöschen, aber dafür war es längst zu spät.
    »Möchtest du irgendetwas?«
    Es war Alan. Kerra saß in ihrem Büro und sah die kurze Liste der Bewerberinnen durch, was sich als zusehends deprimierende Tätigkeit erwies. Im Augenblick ging es um die Kajak-Sparte, und sie hatte heute bereits mit fünf potenziellen Trainerinnen gesprochen. Nur zwei davon hatten über die Vorkenntnisse verfügt, die sie für erforderlich hielt, und nur eine dieser beiden hatte auch die Statur gehabt, die darauf hindeutete, dass sie selbst Wassersport betrieb. Die andere hatte eher so ausgesehen, als sei sie bislang nur ein wenig den Avon auf und ab geschippert, und auf diesem Rinnsal bestand die größte Herausforderung vermutlich darin, den Jungschwänen mit den Rudern nicht die Schädel einzuschlagen.
    Kerra klappte die letzte der Bewerbungsmappen behutsam zu. Sie überlegte, wie sie Alans Frage am

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