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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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entweder Madlyn selbst Rache geübt hat, und zwar hiermit.« Sie hielt Klemmkeil und Bolzenschneider hoch. »Oder einer der Männer hat es getan, nachdem sie ihm aus Santos Kofferraum zwei Klemmkeile besorgt hatte. Die Schlinge hat sie vermutlich selbst manipuliert; nichts leichter als das. Aber für einen Klemmkeil braucht man mehr Kraft, als sie sie hätte. Also suchte sie sich einen Helfer. Sie muss gewusst haben, wo Santo seine Ausrüstung verwahrte. Alles, was sie brauchte, war ein williger Komplize.«
    »Und zwar am besten jemanden, der ebenfalls eine Rechnung mit Santo Kerne zu begleichen hatte.«
    »Oder jemanden, der hoffte, auf diese Weise Madlyns Sympathie zu gewinnen.«
    »Klingt nach Will Mendick. Santo hat Madlyn schlecht behandelt, und Will beschließt, ihm um ihretwillen eine Lektion zu erteilen. Vielleicht kann er ja so bei Madlyn punkten.«
    »Genau so stelle ich es mir vor.« Bea legte den Klemmkeil beiseite. »Haben Sie Ihren Superintendent Lynley heute Morgen eigentlich schon gesehen?«
    »Er ist nicht mein …«
    »Ja, ja. Das hatten wir alles schon. Er sagt das Gleiche von Ihnen.«
    »Wirklich?« Havers runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.«
    »Zerbrechen Sie sich später den Kopf darüber. Also, was ist mit ihm?«
    »Er ist nach Exeter gefahren. Um fortzusetzen, was immer er gestern getan hat, sagte er. Aber …«
    Bea verengte die Augen. »Aber?«
    Havers schien zu bedauern, dass sie fortfahren musste. »Dr. Trahair hat ihn aufgesucht. Gestern am späten Nachmittag.«
    »Und Sie haben sie nicht hierhergebracht?«
    »Ich wusste nichts davon, Inspector. Ich selbst habe sie nicht gesehen. Und da ich sie überhaupt noch nie gesehen habe, würde ich sie nicht einmal erkennen, wenn sie mir auf einem Besen vor die Windschutzscheibe flöge. Er hat es mir erst heute Morgen gesagt.«
    »Haben Sie ihn gestern Abend beim Essen getroffen?«
    Havers nickte unglücklich und sagte: »Ja, ich fürchte, das habe ich.«
    »Und er hat Ihnen gegenüber nichts von ihrem Besuch erwähnt?«
    »So sieht's aus, ja. Aber es gibt im Moment so viel, was ihn beschäftigt. Vielleicht hat er einfach nicht daran gedacht, es mir zu sagen.«
    »Seien Sie nicht albern, Barbara! Er wusste ganz genau, dass wir sie sprechen wollten. Er hätte es Ihnen sagen müssen. Er hätte mich anrufen sollen. Er hätte praktisch alles tun können, nur nicht das, was er getan hat. Dieser Mann bewegt sich auf sehr dünnem Eis.«
    Havers nickte. »Darum erzähle ich es Ihnen ja. Ich meine, nicht weil er sich auf dünnem Eis bewegt, sondern weil ich weiß, dass es wichtig ist. Also, es ist nicht wichtig, weil er es Ihnen nicht gesagt hat, sondern weil … auch nicht dass sie zu ihm gegangen ist. Was ich meine, ist … dass sie überhaupt wieder aufgetaucht ist, und ich dachte …«
    »Schon gut, schon gut! Lieber Himmel, Schluss damit! Ich sehe, ich kann nicht von Ihnen erwarten, dass Sie Seine Lordschaft ans Messer liefern, ganz gleich wie die Situation sich darstellt. Also werde ich jemanden finden müssen, der bereit ist, sie ans Messer zu liefern. Nun ist es aber ja nicht so, als hätten wir Personal für so etwas, nicht wahr, Sergeant? – Was ist denn jetzt schon wieder, Herrgott noch mal?«
    Letzteres galt Paddy Collins, der an die Tür der Einsatzzentrale gekommen war. Er bemannte unten die Telefone – auch wenn der Nutzen dieser Tätigkeit höchst fragwürdig war –, während das restliche Team mit den Aufgaben beschäftigt war, die Bea zuteilte und die großteils darin bestanden, die bisherigen Ermittlungen nochmals durchzugehen.
    »Dr. Trahair ist hier, Chef«, meldete Collins. »Sie sagt, Sie wollten sie sprechen?«
    Bea schob ihren Stuhl zurück und erwiderte: »Gott sei Dank. Lassen Sie uns hoffen, dass wir endlich einmal weiterkommen.«
    Nach einer geschlagenen Stunde Recherche in Exeter hatte Lynley den Namen der Immobilienverwaltungsfirma eruiert, die jedoch, wie er ebenfalls herausfand, nicht mehr im Besitz von Jonathan Parsons war, dem Vater des vor so langer Zeit in Pengelly Cove ertrunkenen Opfers. Früher einmal Parsons, Larson & Waterfield, hieß sie nun R. Larson Immobilienverwaltung, und sie lag in der Nähe der mittelalterlichen Kathedrale in einem Viertel, das so aussah, als sei es eine gefragte Geschäftsadresse. Der Inhaber war ein graubärtiger, sonnenbankgebräunter Mittsechziger. Er schien eine Vorliebe für Bluejeans, kostspieligen Zahnersatz und blendend weiße Hemden ohne Krawatte

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