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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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    Irgendwann musste Belle eingeschlafen sein, denn als sie hochschreckte, weil jemand unten an die Tür klopfte, stellte sie fest, dass es schon hell war.
    Mog sprang sofort aus dem Bett und legte ein Tuch um ihre Schultern. »Du bleibst hier«, befahl sie. »Ich laufe nur schnell nach unten und sehe nach, ob Jimmy oder Garth aufmachen.«
    Belle warf einen Blick auf die Uhr. Halb sieben. Da sie wusste, dass sie ohnehin keinen Schlaf mehr finden würde, stand sie auf und zog sich an.
    Mog kam zurück. »Es ist Noah«, sagte sie. »Jimmy hat ihn reingelassen.«
    Belle eilte nach unten und traf Jimmy vollständig bekleidet mit Noah und Garth, der ausgiebig gähnte, in der Küche an.
    »Noah war bei der Polizei, um sich über den neuesten Stand der Dinge zu informieren«, sagte Jimmy.
    Belle stellte Wasser auf. Manchmal hatte sie das Gefühl, sich in Mog zu verwandeln, die in kritischen Augenblicken stets Tee kochte.
    »Tut mir leid, dass ich so früh störe, aber ich dachte, ihr solltet es wissen. Sly ist gestern Nachmittag verhaftet worden«, sagte Noah. »Ich vermute, er hat gesungen wie eine Nachtigall, sonst hätte die Polizei unmöglich wissen können, dass Kent gestern Abend zu Pearl’s wollte, um die Einnahmen einzustreichen. Warum diese Idioten ihn nicht geschnappt haben, bevor er ins Haus ging, ist mir schleierhaft. Wie auch immer, sie haben den Laden gestürmt wie die Kavallerie. Um fair zu sein: Ich glaube nicht, dass sie damit gerechnet haben, dass er bewaffnet ist. Kent war in einem der oberen Räume, den er anscheinend als Büro benutzt. Er hörte den Lärm, versuchte aus dem Fenster zu steigen, und als der Polizist hereinkam, schoss er auf ihn.«
    »Und er ist wirklich tot?«
    »Mausetot«, sagte Noah düster. »Ein junger Vater von drei Kindern. Ihr könnt euch vorstellen, was da drinnen los war. Angeblich ist das Haus ein wahrer Kaninchenbau mit vielen schmalen Gängen und kleinen Zimmern. Mit all den Mädchen, die schrien und kreischten, und den Männern, die versuchten, sich schnell anzuziehen und zu verschwinden, bevor sie von der Polizei verhört werden konnten, muss das totale Chaos geherrscht haben. Kent gelang es, durch das Fenster aufs Dach zu fliehen, und dort oben ist er dann wohl die ganze Straße entlanggelaufen und den Polizisten entkommen, die vor dem Haus Posten bezogen hatten.«
    »Er ist also immer noch auf freiem Fuß?«, fragte Belle beunruhigt.
    »Ja, aber es läuft eine Großfahndung nach ihm. Jeder Polizist Londons ist da draußen im Einsatz; nichts motiviert sie mehr,als wenn einer aus den eigenen Reihen Opfer eines Verbrechens wird.«
    »Wenn sie wussten, dass er der Besitzer des Pearl’s ist, warum haben sie es nicht schon vorher überwacht?«, wollte Jimmy wissen.
    »Ich glaube, sie wussten es nicht. Pearl ist festgenommen worden. Ich nehme an, es wird sich herausstellen, dass auch sie zu viel Angst hatte, um Kent ans Messer zu liefern.«
    Mog kam in die Küche, das Gesicht blass vor Angst. »Was ist mit Pearls Mädchen?«, fragte sie.
    Noah zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, aber als ich vorhin dort vorbeiging, hatte die Polizei den gesamten Bereich abgeriegelt. Wenn die Mädchen klug sind, halten sie sich eine Weile von dort fern.«
    »Es ist ihr Zuhause, Noah«, erinnerte ihn Belle. Sie wusste noch, wie es nach Millies Ermordung bei ihnen zugegangen war. Alle waren vor Angst fast hysterisch gewesen, aber wenigstens hatten die Mädchen im Haus bleiben dürfen. »All ihre Habe befindet sich dort, und die meisten wissen wahrscheinlich nicht, wo sie sonst hingehen sollen.«
    »Meint ihr, wir sollten von hier weggehen?«, fragte Mog.
    Garth, der ihr ansah, wie verängstigt sie war, ging zu ihr und legte schützend seine Arme um sie. »Ich kann beim besten Willen nicht weg«, sagte er. »Man würde in dieses Haus einbrechen, sobald wir ihm den Rücken gekehrt hätten, und ich will dich und Belle nicht aus den Augen lassen. Aber Kent traut sich bestimmt nicht her. Er ist kein Dummkopf, sonst hätte man ihn schon vor Tagen gefasst. Nein, wir bleiben hier und machen wie gewohnt weiter, aber wir werden gut aufpassen.«
    »Jetzt frühstücken wir erst einmal«, sagte Belle und nahm die Bratpfanne vom Haken. Das war für Mog das Signal, sofort den Tisch zu decken, das wusste sie.
    Eine Viertelstunde später saßen alle friedlich am Tisch und aßen Spiegeleier mit Speck.
    »Ich wollte eigentlich schon gestern Abend vorbeikommen«,sagte Noah und nahm sich noch eine Scheibe Brot.

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