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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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sie von der Straße aufgelesen hatten. Dann ließen sie das Wasser aus der Wanne und spülten ihr Haar mehrmals mit warmem Wasser. Erst als die beiden Frauen sie energisch trocken rubbelten, wurde Belle bewusst, dass sie Drogen bekommen hatte. Es war nicht wie das Schlafmittel, das Kent ihr gegeben hatte; sie fühlte sich nicht schläfrig, sondern leicht benommen und unbekümmert, und zwar so sehr, dass sie zu kichernanfing, als die beiden Frauen ihr in die neue, frische Unterwäsche halfen.
    Es dauerte eine Ewigkeit, ihr Haar trocken zu bekommen. Sie rieben und rubbelten es mit einem trockenen Handtuch und drehten es dann ein, bis ihr Haar in langen schwarzen Korkenzieherlocken um ihr Gesicht fiel. Jemand rief etwas von draußen durch die Tür, und Delphine rief zurück.
    Anscheinend war es der Befehl gewesen, sich zu beeilen, denn die beiden Frauen wirkten auf einmal sehr hektisch und besorgt, weil Belles Haar immer noch feucht war. Aber sie vergaßen, ihr wieder ihr Kleid anzuziehen, öffneten bloß die Badezimmertür, fassten Belle an den Händen und zogen sie barfuß und in Unterwäsche die Treppe hinauf.
    Als sie vor vier Tagen angekommen war, hatte Belle kaum mehr von dem Haus wahrgenommen, als dass Teppiche und Tapeten verschlissen waren, aber zu diesem Zeitpunkt war sie völlig verängstigt und ein Großteil der Gaslichter ausgeschaltet gewesen. Jetzt hingegen brannten alle Lampen, und sie stellte fest, dass das Haus viel größer war, als sie gedacht hatte, mit fünf oder sechs Türen in jedem Stockwerk, und dass die Tapeten so alt und fleckig waren, dass man kein Muster mehr erkennen konnte.
    Die beiden Frauen öffneten eine Tür im zweiten Stock, hinter der sich ein kurzer Gang verbarg, der zu einem abgetrennten Seitenflügel des Hauses zu führen schien. Am Ende des Gangs befand sich eine weitere Tür.
    Delphine öffnete sie, und Belle entdeckte Madame Sondheim. Delphine sagte etwas, das nach einer Entschuldigung klang, gab Belle einen kleinen Schubs und ging.
    Wieder war es ein spärlich möbliertes Zimmer. Es gab nur ein Bett mit Eisengestell, das mit einem Laken und ein paar Kissen bezogen war, Läden vor den Fenstern, einen Waschtisch und sonst nichts. Aber während die Dachkammer mit ihren schrägen Wänden recht behaglich war, wirkte dieses Zimmer nur groß und kahl.
    Auf der Bettkante saß ein massiger Mann mit einem feisten,stark geröteten Gesicht. Er trug einen grauen Anzug mit schwarzgrau gestreifter Weste. Er lächelte Belle an.
    Madame stellte sie offenbar vor, denn Belle erkannte ihren Namen. Ihr war flau im Magen, und sie versuchte zur Tür zu laufen, aber Madame war vor ihr da und schwenkte einen Schlüssel, um ihr zu zeigen, dass die Tür abgesperrt war.
    Ohne weitere Umstände trat Madame zu Belle und zog ihr das neue Hemd über den Kopf. Mit einer zweiten raschen Handbewegung wurde ihr die Unterhose ausgezogen. Sie war völlig nackt.
    Belle fing an zu weinen und schlang die Arme um ihren nackten Körper, aber Madame schlug ihre Hände weg und strich dann mit ihren Händen über Belles Körper und redete so, wie Belle es bei Pferdehändlern beobachtet hatte, wenn sie versuchten, ein Tier zu verkaufen.
    Aber was ihr wirklich Angst machte, war der Gesichtsausdruck des Mannes. Er starrte Belle an, als hätte er seit Wochen nichts gegessen und sie wäre ein saftiges Steak. Seine Augen glänzten, seine Stirn war schweißbedeckt, und er leckte sich die Lippen.
    Madame war fertig. Sie zog Belle zu dem Mann herüber und stieß sie aufs Bett. Mit einer letzten Bemerkung, bei der Belle das Gefühl hatte, dass sie »Jetzt gehört sie ganz Ihnen« bedeutete, verließ Madame das Zimmer und schloss hinter sich ab.
    » Ma chérie «, sagte der Mann. Belle wusste, dass es ein Kosewort war, weil sie es manchmal von den beiden Dienstmädchen gehört hatte. Dann beugte er sich über sie und küsste sie auf die Lippen. Belle wandte den Kopf, weil er schlecht aus dem Mund roch und Bartstoppeln am Kinn hatte. Aber das schien ihn nicht abzuschrecken. Er legte seine Hand auf ihren Intimbereich, zog die Schamlippen auseinander und starrte sie an.
    Auf einmal warf er wie ein Besessener seine Sachen ab, bis er nur noch mit einem wollenen Unterhemd bekleidet war. Seine Beine waren kurz, fett und sehr weiß und behaart, aber was Belle viel mehr entsetzte, war sein Glied, das riesig aussah und eine glänzende dunkelrote Spitze hatte.
    Sie versuchte sich auf die andere Seite des Betts zu rollen, als er weitermachte,

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