Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)
Er ist nett, und ich schätze, er würde es mir die ganze Nacht besorgen, wenn ich ihn darum bäte.«
Belle half Betty, in ihr Kleid zu schlüpfen, und schloss die Haken und Ösen. »Warum hast du ihn nicht geküsst?«, fragte sie.
»Küsse sind nur für deinen Liebsten da, Schätzchen«, sagte Betty. »Küssen bringt dich in Schwung, aber es muss schon was Ernstes sein und ist nichts fürs Geschäft. Das hebst du dir für den Mann auf, den du liebst. Kapiert?«
Belle verstand es weit besser, als sie selbst erwartet hatte. Sie konnte nicht behaupten, dass sie darauf brannte, ihren Platz unter den Mädchen einzunehmen, aber es widerstrebte ihr jetzt wesentlich weniger, und sie dachte sogar, wenn sie einen jungen Mann wie diesen hier bekäme, wäre es gar nicht so schlimm.
In der nächsten Woche beobachtete Belle jedes der Mädchen mit einem Kunden, und an einem Abend sah sie zu, wie es Anna-Maria und Polly gemeinsam mit einem Mann machten.
»Dafür lasse ich die Kerle sehr viel mehr zahlen«, erklärte Martha. »Meistens sind es die alten Reichen, die es wollen, aber du wirst sehen, dass es den Mädchen überhaupt nichts ausmacht. Am schwierigsten ist für sie, sich das Lachen zu verbeißen.«
Belle hatte bereits die Feststellung gemacht, dass in Marthas Haus viel und gern gelacht wurde. Nachmittags saßen die Mädchen oft draußen in dem kleinen, schattigen Garten hinter dem Haus, um Eistee oder Limonade zu trinken und über die Höhepunkte der vergangenen Nacht zu plaudern. Sie hielten mit kaum etwas hinterm Berg, und ihre Schilderungen waren lebhaft und drastisch und meistens sehr witzig, vor allem die von Betty und Suzanne. Manchmal lachten die Mädchen so sehr, dass sie Seitenstechen bekamen.
Zuerst saß Belle nur dabei und hörte zu, aber irgendwann ließ sie sich von den anderen überreden, von ihren Erfahrungen in Paris zu erzählen. Und dieser Albtraum, den sie sich so sehr zu vergessen bemühte, wurde fast zu einer Komödie, als sie ihren neuen Freundinnen anvertraute, was ihr passiert war. Sie ertappte sich dabei, denKörperumfang des einen oder das hohe Alter des anderen Mannes zu übertreiben, weil es auf diese Weise weniger schmerzlich für sie war. Vielleicht brach gelegentlich ihre Stimme oder traten Tränen in ihre Augen, aber dann nahmen die Mädchen ihre Hand und drückten sie tröstend und machten Bemerkungen, die nicht nur zeigten, dass sie begriffen, was Belle durchgemacht hatte, sondern auch oft ihre Tränen in Gelächter verwandelten.
»Wenn du über die erbärmlichen alten Knacker lachen kannst, die nur bei einem ganz jungen und verängstigten Mädchen einen hochkriegen, ist das ein Punkt für dich«, sagte Suzanne mit einem bitteren Unterton, der andeutete, dass sie wusste, wovon sie sprach. »Lass nicht zu, dass sie dein Leben ruinieren, Belle. Eines Tages wirst du einen Mann kennenlernen, der dir zeigt, wie schön Sex sein kann. Aber solange du hier bist, werden wir dir zeigen, dass es Spaß machen und eine Menge Geld bringen kann.«
Suzannes Worte bewahrheiteten sich, als Belle den beiden Mädchen und ihrem Kunden zusah. Beide, Anna-Maria mit dem rabenschwarzen Haar und die blonde Polly, waren völlig nackt, und ihre straffen jungen Körper und hübschen Gesichter bildeten einen krassen Kontrast zu dem großen, prahlerischen Texaner mit dem fetten, schwabbeligen Bauch und dem geröteten Gesicht. Sein Glied war sehr klein, aber als sich Anna-Maria über sein Gesicht kniete und ihn dabei zusehen ließ, wie sie sich selbst streichelte, richtete es sich auf. Polly setzte sich sofort auf ihn und lehnte sich zurück, um mit seinen Hoden zu spielen, während sie sich auf und ab bewegte, und Anna-Maria rutschte weiter nach vorn, damit der Mann sie lecken konnte.
Belle traute ihren Augen kaum, denn es war nicht zu übersehen, dass die Mädchen die Oberhand hatten, nicht der Mann. Sie beobachtete ihre Gesichter. Polly gab sich große Mühe, nicht laut herauszuplatzen, während sie ihn streichelte und ihre Hüften kreisen ließ, damit es so erotisch wie möglich wurde und der Mann schnell ejakulierte. Anna-Maria hingegen schien es wirklich zu genießen, von dem Mann geleckt zu werden, und sagte ihm, wie erregend eswar und dass sie bald kommen würde. Sie sah so aus, als wäre es ihr ernst; ihr Gesicht war gerötet, ihre Augen halb geschlossen, ihre Lippen leicht geöffnet.
Der Texaner röhrte wie ein Hirsch, als er kam, und Polly hielt sich den Mund zu, um das Lachen zu unterdrücken.
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