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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Spaß haben können oder dass es den Gentlemen so gut gefällt?«
    Belle nickte.
    Martha stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ehrbare Bürger, die brav zur Kirche gehen, neigen nicht zu der Ansicht, dass Sex Spaß machen soll. Aber es geht dabei nicht nur darum, Kinder zu kriegen, Schätzchen. Körperliche Liebe tut uns allen gut, sie ist der Leim, der eine Ehe zusammenhalten kann. Wenn die Frauen der Männer, die wir hier bedienen, sich ein bisschen gehen lassen und lernen würden, gern zu ficken, gäbe es keinen Bedarf an Bordellen.«
    Belle errötete. Martha und ihre Mädchen benutzten dieses Wort sehr oft, was sie irritierend fand.
    Martha hob mit einem Finger Belles Kinn. »Na, wer wird denn da so rot? So ist es nun mal, Schätzchen. Du solltest lernen, das Wort auszusprechen und dich nicht dafür zu genieren. Wenn du erst einmal weißt, wie schön es sein kann, mit einem Mann zu schlafen, siehst du gleich klarer. Ich hätte vielleicht diesem Etienne vorschlagen sollen, die erste Nacht hier bei dir zu verbringen. Er ist der Typ Mann, der jede Frau zum Schmelzen bringt.«
    »Er ist verheiratet«, sagte Belle entrüstet.
    Martha lachte. »Also wirklich, glaubst du, ich mache mir Gedanken, ob die Männer, die zu uns kommen, verheiratet sind?«
    Belle grinste. Sie vermutete, dass mehr als die Hälfte der männlichen Besucher verheiratet waren. »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Etienne hat … wie soll ich sagen?« Martha machte eine Pause, um nach dem richtigen Wort zu suchen. »Charisma! Ich kann mir nicht vorstellen, dass er je für eine Frau bezahlt hat.«
    »Er hat sich mir gegenüber sehr korrekt verhalten«, gab Belle zurück.
    »Und das bringt eine Frau umso schneller auf dumme Gedanken«, lachte Martha. »Aber ich glaube, es ist an der Zeit, dass du aufwachst, Süße.«
    In dieser Nacht hatte Belle einen sehr lebhaften und beunruhigenden Traum. Sie lag nackt auf einem riesigen Bett, umringt von Männern, die alle die Arme nach ihr ausstreckten und sie berührten. Sie packten sie nicht grob an, sondern streichelten sie zärtlich, bis sie das Gefühl hatte, in Flammen zu stehen. Als sie aufwachte, war sie schweißgebadet, ihr Nachthemd war unter die Achselhöhlen hochgerutscht, und sie war ziemlich sicher, dass sie ihre intimsten Körperteile genauso gestreichelt hatte, wie sie es bei Anna-Maria beobachtet hatte.

KAPITEL 17
    Jimmy duckte sich auf dem Markt hinter einen Stapel Kartons, als der Mann stehen blieb, um mit jemandem zu sprechen, wartete eine Sekunde und spähte dann hinter den Kartons hervor, um zu sehen, was da vorging.
    Er war sich absolut sicher, dass dieser Mann Kent war. In den letzten Wochen hatte er immer wieder stundenlang das Bürogebäude beobachtet, zu unterschiedlichen Tageszeiten, und nach und nach alle Männer, die in der Druckerei im Erdgeschoss und ersten Stock arbeiteten, von seiner Liste gestrichen. In Kents Büro brannte nie Licht, und Jimmy hatte schon befürchtet, dass er die Räumlichkeiten aufgegeben hatte, als er heute plötzlich aufgetaucht war.
    Etwas an der Art, wie der gut gekleidete Mann zielstrebig und selbstbewusst die Long Acre entlangging, machte Jimmy stutzig, noch bevor er sehen konnte, dass der Mann die markante Nase, den dichten, militärisch anmutenden Schnauzbart und die breiten, muskulösen Schultern hatte, die auf Kents Beschreibung passten.
    Als er das Gebäude betrat, bestätigte sich der Verdacht, es könnte Kent sein, aber das brachte Jimmy auch in eine Zwickmühle: Es war kurz nach zehn Uhr morgens, er war schon seit über einer Stunde unterwegs und musste bald wieder im Pub sein. Aber sein Verlangen, mehr über diesen Mann zu erfahren, war größer als die Furcht vor seinem Onkel. Er beschloss, noch eine Stunde abzuwarten, um zu sehen, ob der Mann wieder herauskam und wohin er ging. Zu seiner Freude erschien Kent schon nach zehn Minuten wieder.
    Jimmy folgte ihm über den Blumenmarkt in Richtung Strand, aber noch bevor sie die Straße erreicht hatten, bog Kent in die Maiden Lane ab. Jimmy, der wusste, wie auffallend sein rotes Haar war, auch wenn er es wie jetzt unter einer Mütze versteckte, blieb ein Stück zurück. Wie die meisten alten Gassen in dieser Gegend war auch die Maiden Lane eng und schmutzig und auf beiden Seiten von baufälligen Gemäuern gesäumt. Hier befanden sich auch die Hintertüren von zwei Theatern auf der Strand, und als Kent plötzlich verschwunden war, dachte Jimmy zuerst, er wäre ins Varieté gegangen. Aber als er vor der

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